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Portugal 2011
über Spanien                  nach Hause

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Wir verlassen Lisabon. Zwei Stationen liegen in Portugal noch vor uns, Evora und Portalegre. Hier ist seit gestern Nebensaison, dass heißt auf den Campingplätzen ist eingeschränkter Betrieb. Also die Bars sind wahrscheinlich zu, kein Extrabier mehr. Die Platzpreise sinken evtl. um 15%. Etwas haben sie von uns gelernt und haben uns wahrscheinlich auch darin überholt, hier fliegt alles aus dem Autofenster was nicht gebraucht wird. Der Müll ist richtig ärgerlich. überall liegen die Kippen. Unterhalb einer wunderbaren Aussicht war ein Dach eingemüllt mit Plasteflaschen, Papiertaschentüchern und Kippen. Wartend auf den nächsten Regen. Wir haben noch nie so viel Reinigungspersonal an den Straßen gesehen wie in Portugal.
Wenn wir an Straßen mit Baustellen vorbeikommen steht immer ein Mann mit der rot-grünen Kelle da und regelt den Verkehr, dass war bei mir noch irgendwo bei den Kindheitserinnerungen untergebracht.
Wir sind in Evora gelandet. Laut Müller Verlag, Museumsstadt umschlossen von einem Mauering .... Kurz zur Geschichte: Römer, Westgoten, Mauren, der furchtlose Gerhard ließ sich in einem Korb in die Stadt schmuggeln und Schlug dem Kalifen und seiner Tochter den Kopf ab.
Der Diana-Tempel ist jetzt ca. 2010 Jahre alt. Die Kathedrale, eine romanisch gotischer Granitbau zeigt eine schwangere Maria und den Engel, der ihr das eingeredet hat. Wer hat so etwas schon gesehen?

Evora ist Weltkulturerbe. Es gibt hier keine Brücken wie in Dresden. Weltkulturerbe ist diese Stadt aber wegen ihrer Anzahl von Denkmalen wie den einsamen Touristen an der Stadtmauer, bei strömenden Regen.
Ab Mittag hat es ein paar mal geregnet, immer nur 10 Minuten, dann war wieder eine halbe Stunde Ruhe. Wir hatten es gelernt von Portugiesen, unterstellen, es hört ja gleich wieder auf. Auf dem Rückweg von Evora zum Campinplatz funktionierte das System aber nicht. Wir sind die letzte Meter geschwommen. Es hat uns aber nicht davon abgehalten, auf einen Sandhaufen zu klettern, um uns an den Feigen zu bedienen, die einem vor der Nase baumeln und rufen, pflück uns.
Die so ausgewählten Feigen werden mit Ziegenkäse unterfüttert und gelangen mit ein paar Brotkrumen in meinem Mund.



48.Tag
2.09
Fr

 

 




Von Evora nach Portalegre. Wir haben heute 5 Burgen gesehen und 2 davon besucht. Das Ziel heute war die Serra de Mamede. Unser Zeltplatz ist diesmal sehr einfach aber dafür haben wir an jedem Wasserhahn warmes Wasser und Internet auf dem ganzen Platz und nicht nur wie hier üblich in der Bar oder am Cafe.
Marvao war, nach dem wir den Wohnwagen aufgestellt hatten, unser erstes Ziel. Der ganze Ort liegt in einer Burganlage, die komplett erhalten ist. Die Anlage liegt auf einem Felsplateau, auf 862 m. Hier ist alles Mittelalter. Die Ausnahme ist der Schulhof und der Kinderspielplatz. Die Burganlage besteht aus drei Ringen und sie sind fast alle begehbar. Sie hat eine riesige Zisterne im dritten Ring. Die Burganlage und das Dörfchen ist wunderschön anzuschauen. Allerdings leben in Marvao fast nur alte Leute, da es im Umkreis keine Arbeitsplätze gibt.
Die 2. Burg, die wir uns anschauten, war die von der Stadt Castelo de Vide. Wir haben erst gar keine Fotos gemacht. Das Interesante war auch hier das Dörfchen in der Burganlage, welches aber sehr bedürftig aussah. Die Stadt selber hat wunderschöne Parkanlagen und ist komplett in weiß getaucht. Heute war ein Stadtfest und alles machte auf Mittelalter.
Wir sind langsam am Ende unserer Kräfte. Die Lauferei jeden Tag zehrt an unseren Kräften. Wir werden jeden Tag etwas müder. Nein, im Kampf um mein Gewicht habe ich noch nichts verloren. Den Platz hatte ich mir eigentlich wegen den möglichen Wanderungen ausgesucht. Morgen werden wir uns durch die Stadt Portalegre kämpfen und dann auf nach Südspanien.



49.Tag
3.09
Sa

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Wir weckten heute in einer Waschküche auf. Gegen 5:00 sah ich noch tiefhängende und dunkelgraue Wolken im Gebirge und um 8:3o war 20 m um den Wohnwagen Nebel.
Wir hatten eigentlich heute zu nichts Lust. Da sagte Jemand, eigentlich könnte ich den Teppich sauber machen. Ich war der Jemand garantiert nicht. Eins kam zum Anderen. Nein, ich schwitzte nicht. Gegen 2:oo machte ich einen Vorschlag der abgelehnt wurde. Der Gegenvorschlag wurde einstimmig angenommen und wir legten uns 1 Stunde zur Ruhe.
Dann kam doch noch mein Vorschlag zum Zuge, der Fotoapparat wurde umgehängt und es ging nach Portalegre. Die Stadt war heute wie ausgestorben. Durch das Tor, in der Stadtmauer, in die Kathedrale und zurück zum Auto. Ich habe nichts fotografiert. Es gab auch nirgends ein Schild von der EU. Eine wirklich arme Stadt, hier könnte ein Rothenburg ob der Tauber entstehen aber ohne Moos nichts los. Das ganze Gegenteil von Marvao, das wir gestern besuchten. Die alten Männer standen in Gruppen zusammen und die alten Frauen saßen, einzeln oder zu zweit, auf den Treppenstufen vor den Häusern.
Heute war der Wind sehr stark. Meine Gutste sagte noch, räume das Glas weg, es geht doch kaputt. Es war eins von den Gläsern, die wir vor Jahren in Cognac, bei Remy Martin kauften. Warum haben Frauen immer Recht, meistens, besser gesagt manchmal. Ich hatte auch noch ein Buch auf den Glasteller gelegt und darauf einen Straßenatlas. Es war doch so sicher. Dann kam ein kurzer Windstoß, der Atlas blätterte auf, damit wurde dem Wind eine Angriffsfläche geboten, dem das Glas nichts entgegensetzen konnte. Mein Portwein wurde auf den Campingstuhl und den Tisch verteilt und das Gläschen welches nur für den Portwein benutzt wurde, trug ich in der Hand zum Glascontainer.

Die Korkeichen kennt man nur aus dem Fernsehen. In der Natur sehn die “geschlachteten“ Bäume schon sonderlich aus und erst die Haufen von Kork. Hier werden in erster Linie Taschen für die Touristen gemacht. Mir persönlich gefällt der Kork am besten oben in der Flasche. Und die Krönung ist das Geräusch den ein Korken hervorbringt, wenn sein Leben durch den Korkenzieher abrupt beendet wird.
Drei Kühe, die etwas schmächtig sich hier durch eine sehr trockene Wiese fressen, sind die Feuerwehr des Camps. Sie fressen einen hundert Meter breiten Ring um das Camp, damit das Feuer bei einem Brand nicht auf den Campingplatz überspringen kann. Dieses ist 2003 passiert, deshalb ist der Baumbestand hier sehr jung.
Wir hatten auch unerwarteten Besuch. Ein kühner Sprung und dann kletterte das Grüne etwas die Schrankwand nach oben.



50.Tag
4.09
So

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Elvas hieß meine letzte Station in Portugal. Heidi wollte gar nicht erst anhalten und so hatten wir bei strahlenden Sonnenschein ein Gewitter im Auto. Elvas ist eine alte Festungsstadt.
Wir liefen in die Stadt, die Kathedrale wurde nicht besichtigt. Das berühmte Aquädukt soll 8 km lang sein und seine Höhe überschreitet die 30 m. Anfang des 16 Jh. hat das große Butteln angefangen und es soll 90 Jahre gedauert haben. Wir fuhren die ca. 8 km ab, fanden aber die Quelle nicht.
Mérida sollte die erste Station in Spanien sein. Diesmal blieb ich nicht der Sieger und so zogen wir bis Sevilla durch. Was wir nicht erwartet hatten waren die Temperaturen von über 33 °C. Die Tendenz soll steigend sein, erzählte uns ein Schweizer.
Den Pool habe ich als erstes besetzt. Auf dem ganzen Campingplatz sind Holländer, 2 Deutsche, 2 Engländer und ein paar Spanier. Aber das schönste ist der Schatten. Dass die Bäume auch immer schön grün bleiben, dafür sorgen die Wasserleitungen zu den Bäumen, für jeden Baum eine extra. Heidi hat sich schon mit allen Katzen auf dem Platz angefreundet. Nur ihr Katerchen wird vernachlässigt.
Camping Villson in Dos Hermanas ist für die Tage in Sevilla unser Ausgangspunkt. Es ist ein Vorort von Sevilla und der einzige uns bekannte Campingplatz in der Nähe von Sevilla. Diese ist mit dem Bus in 30 min zu erreichen.



51.Tag
5.09
Mo

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Wir hatten die Nacht schlecht geschlafen, die Hitze machte uns zu schaffen. An der Bushaltestelle stellten wir fest, dass wir nicht eine Stunde früher aufgestanden sind, wir mussten nur nach Portugal die Zeit wieder nach vorn stellen. Mein Plan sah eigentlich die Abarbeitung aller 15 Punkte vor, wir schafften nur 2 Punkte.
Es ist jetzt 18:oo und wir sind aus dem Pool zurück. In der Sonne sind jetzt 43 °C, am Wohnwagen im Schatten sind immer noch 35 °C und im Wohnwagen sind 37 °C.
Als erstes waren wir in der Kathedrale, pünktlich zum Gottesdienst. Da wir uns brav in die Reihen der Gläubigen gesetzt hatten, durften wir bleiben. Alle anderen wurden mit Nachdruck gebeten die Kirche zu verlassen. Den Gottesdienst wohnten 5 im Grünen bei, etwa 7 im Roten, die Mikrofone und Bücher halten mussten und etwa 10 in schwarzen Hosen mit weißen Überhängen die den Großteil der Messe vortrugen. Nach dem Gottesdienst mussten auch wir weichen, denn die Kathedrale wurde geschlossen um pünktlich um 11:oo wieder zu öffnen. Als wir nach draußen traten sahen wir die Schlange der Anstehenden.

Wir schwenkten zum Reales Alcázares um. Das waren Vier in Einem. Ein orientalischer Festungspalast, der Palast Don Pedros, der Palast Karls V. und die Gärten des Alcázar. Nach Drei Stunden wankten wir zur nächsten Bar um eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken.
Die Schlange an der Kathedrale war verschwunden. Wir hinein und ich zuerst auf den La Giralda. Ein Turm der Kathedrale aus der Maurenzeit um 1184, dessen Grundform den Minaretten von Rabatt und Marrakesch ähnelt. Es geht auf einer Rampe nach oben. Als die Christen gesiegt hatten setzten sie noch 22 Meter drauf, für Glocken und ähnliches. Dann wieder nach unten in die Kirche.

Es ist die drittgrößte Kirche der Welt. Was man hier an Gold und Silber geboten bekommt habe ich noch nie in dieser Vielfalt gesehen. Die Maße sind gewaltig, die Schnitzereien des Chores und des Altars einmalig. Die Kameraausrüstungen der Touristen ließen leichten Neid in mir aufsteigen. Mir ist natürlich klar, dass ich mit meiner Knipse hier im Halbdunkel der Kirche kaum Chancen habe, ordentliche Bilder zu Wege zu bringen. Kolumbus ist hier bestattet, nicht in der Erde, sondern sein Sarg wird von 4 Königen (Kastilien, Leon, Aragon und Navarra) getragen. Es war sein Wunsch nicht in Spaniens Erde begraben zu werden. Alles ist hier gewaltig. Uns verliesen langsam die Kräfte und wir mussten noch zum Bus.



52.Tag
6.09
Di

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Obwohl es erst 13:3o ist, habe ich mir gerade zum 100. mal die Rübe am Wohnwagenfenster eingerannt. Heidi kämpft mit dem Pflaster.
Wir sind heute eher aus der Stadt, haben aber dennoch 3 Sehenswürdigkeiten geschafft. Der Torre del Oro ist ein zwölfeckiger Turm, so um 1200 gebaut. Die Mauren wollten den Fluß kontrollieren. Hier fuhr auch Kolumbus los, denn der Fluß ist ab Sevilla schiffbar. Gerade heute legte ein Kreuzfahrtschiff, die Deutschland, hier an.
Dann waren wir noch auf dem Plaza España. Hier wurde für eine Ausstellung der Palaco Español erbaut. Halbkreisförmig und schön anzuschauen, jede Provinz Spaniens zeigt den Höhepunkt seiner Geschichte, mit bunten Kacheln. Da waren Siege über Napoleon dabei, Krönungen von Königen und alles was Spaniens Geschichte hergibt. Dazu aus bunten Fliesen die dazugehörigen Ländereien. Dann wurde Vasen und Brückengeländer mit Fliesen verziert. Ein Garten gehörte auch dazu.
Das viele Grün hier in der Stadt fiel uns auf. Vor allem hier im Zentrum. Man kann die Gärten mit einem Namen nicht zählen auch die der vierspurigen Alleen nicht. Armes Dresden, da wird um jeden Baum gestritten. Zum Schluss in die Arena wo die Stiere, da kenne ich einige

von Arbeit, hinkommen. La Maestranza; die Stierkampfarena aus dem 18 Jh. In ihr ist Platz für 14ooo Leute. Hier wurden uns Stierköpfe an den
Wänden hängend gezeigt, wo der Torero den Heldentod starb und ein Zweiter den Stier erledigen durfte. Gemaltes, Photos, Pfeile und Degen, Anzüge und alles was so dazu gehört, wurde uns gezeigt. Wo der König sitzt, wo die Stiere und die Pferde rauskommen und wo sie wieder rausgeschleift werden, wenn sie es nicht mehr alleine können.
Nachmittags, nach dem Heidi meinen Kopf wieder zurecht gerückt hatte, kam ein Schweizer vorbei. Er hat seinen Wagen gegenüber und wartet auf seine Frau. Er in Vorruhestand, sie Arbeitend mit nur 4 Wochen Urlaub. Sie kommt geflogen und sie fliegt auch wieder. Er geniest sein Leben auch ohne Frau, während ich mich ruhig zu diesem Thema verhielt, vielleicht blickte ich ein wenig trauig aber das änderte sich, als ich eine Flasche vom Roten auf den Tisch zauberte. So waren 2, 3 Stunden einfach verschwatzt.
Unser Einkauf, für 2 Personen, glatte 54 €. Das Paulaner für 1,30 €, das Glück hat man hier nicht alle Tage. Das Franziskaner 1,80 € ! Es waren nur je 2 Flaschen, vom Weißbier und vom Roten, dass andere war alles zu beißen.



53.Tag
7.09
Mi

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Wir verabschieden uns von Sevilla. Wie jeden Tag mit dem Bus bis zur Avenida de Portugal. Heute sind wir wieder an den Fluss runter. Der Guadlquivir zeigte sich wieder in voller Sonne. Da wir heute nur bummeln, hatten wir mehr Zeit für die Häuser auf der anderen Seite des Flusses. über die Isabel II. Brücke, dort sahen wir das einfachere Sevilla. Die Häuser sind wieder etwas kleiner in Höhe und Breite. Auch Sandstein als Baumaterial kommt nicht mehr oft vor. Dann zurück ins Centro. Die Gassen waren zum Teil mit Segeltuch überspannt und ab und zu waren in den Schaufenstern keine Preisschilder zu sehen. Hier musste man nichts kaufen. Zwischen dem oberen Bild und den Unteren liegt der Fluß. Jetzt an der Kathedrale vorbei zum Bus.

Dann ließen wir uns im Carrefour von einer Kundin beraten zum Thema Kaffee, denn unser Jacobs war einfach alle. Eine mitgebrachte Filtertüte zeigte ihr deutlich welchen Kaffee wir brauchten. Sie legte richtig los, dann blieben 3 Sorten Kaffee übrig. 4,30, 3,85 und 3,60 und alles € und das für 250 Gramm. Es gab auch welchen für 1,20. Sie empfahl uns den für 3 € und etwas.
Dann in den Pool, dann Kaffe, dann Pool, .....
Ja der Kaffee war anders, einfach mehr Milch, wesentlich mehr, dann schmeckt er gut.



54.Tag
8.09
Do

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Wir verlassen Sevilla. Der Platz war mit 24 € in Ordnung. Es war alles recht sauber, man stand im Schatten und der Pool war wunderbar.
Rauf auf die Autobahn und weiter nach Córdoba. Unterwegs Kaffee, auf der Raststätte waren die Toiletten kostenlos und trotzdem sauber.
Córdoba, wir mussten durch die ganze Stadt. Einen Autofahrer neben uns, den wir nach dem Weg fragten, nahm uns bis zum Campingplatz mit.
Der Campingplatz El Brillante in Córdoba ist eine Frechheit, schon der Name ist der Hohn. Kaum Schatten für Wohnwagen, obwohl es hier genügend gibt. Das Schwimmbad seit dem 5.9 geschlossen und das für 3o €. Und dann die Hundeschule ...

Die Geschichte Córdobas ist wie die ganze Geschichte Spaniens. Der Aufstieg kam 711 mit den Mauren. Damit wurde Córdoba zur Konkurrenz Bagdads. Damals hat es hier 8o ooo Geschäfte, 9oo öffentliche Bäder, 3oo Moscheen und 5o Krankenhäuser gegeben. Es war das kulturelle und wissenschaftliche Zentrum. Mit der christlichen Eroberung begann der Abstieg. Inquisition, Vertreibung der Mauren und Juden, sowie die Durchsetzung ihrer christlichen Weltlehre legte den Grundstein, dass C�rdoba zur Provinzstadt wurde. Bei allen Führungen, auch in Portugal wurde immer wieder auf diesen Umstand hingewiesen.
Es blieb einiges aus der alten Zeit erhalten. Die Mezquita und eine Synagoge von 3oo in dieser Stadt.
Die Mezquita war eine Moschee für 15 ooo Moslems. Sie wurde von über 9oo Säulen getragen. Als die Herrscher für eine Erweiterung Land brauchten, kauften sie es den Christen ab. Die Christen machten, nach dem sie den Krieg gewonnen hatten, eine Kathedrale daraus. Sie konnten nicht alle Säulen herausbrechen, so kann man heute noch den größten Teil sehen. Selbst Karl V. war letztlich entsetzt darüber, was da geschehen, obwohl er erst die Erlaubnis erteilte.
Wenn an den Wänden der Synagoge keine hebräischen Buchstaben zu sehen gewesen wären, hätte man sie auch für eine Moschee halten können. In dem Raum hier hatten höchstens 5o Gläubige Platz, wenn man sich noch die Bänke für die Gläubigen vorstellt. Für die Frauen war oberhalb des Gebetsraumes auch Platz. Mauren, Christen und Juden lebten hier friedlich nebeneinander, bis die Inquisition begann. Erwähnungswert sind unbedingt die Innenhöfe in den alten Vierteln. Bäume mit Obst und Grünpflanzen zum Schatten spenden. Sie wurden ausgeschmückt und mit Bänken bestückt.
Ein Bus brachte uns wieder zurück. Der Nahverkehr klappt hier sehr gut. Nur manchmal fährt der Bus eine andere Strecke zurück! Dann gibt es Rätsel zu lösen, zu mal der Busfahrer mit unserer Aussprache der spanischen Straßennamen Schwierigkeiten hat. Nach mehrmaligen verzweifelten `Camping, Camping` scheint ihm etwas aufzufallen. Wir werden an der richtigen Stelle herausgelassen. Die Spanier und alle anderen in Mitteleuropa schreiben Kathedrale sehr ähnlich, nur wenn ich das Ausspreche versteht das kein Spanier und wenn der das Ausspricht, ahne ich nur, dass er das Gleiche gemeint haben könnte.



55.Tag
9.09
Fr

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Biegen Sie rechts ab, sagte das Navy und wir bogen rechts ab, unwissend wie wir waren. An der nächsten Kreuzung schwieg das Navy. Es gab nur rechts oder links abbiegen. Ich stieg lieber aus. Mein Wohnwagen ist 2,30 m breit, die Gassen waren höchstens 3 m mit Fußweg. Der Autofahrer wedelte mit den Händen als ich ihm andeutete, rechts geht es jetzt lang. Also links war der richtige Weg. Ich wieder ins Auto und Heidi nach hinten geschickt, denn ich stand noch immer auf der Kreuzung und musste jetzt erst mal rückwärtsfahren. Erstaunlicherweise hupte kein einziger spanischer Autofahrer, es brüllte auch keiner rum oder deutete etwas Negatives mit den Händen an. Als ich zurückgesetzt hatte, konnten alle die links standen erst mal vorbei. Jetzt ging Heidi zu einem Fahrer, der uns zuschaute und bat ihn sein Auto wegzufahren. Er tat es ohne einen Mucks von sich zu geben. Dann bog ich unter größter Vorsicht nach links ab. Kaum war ich um die nächste Ecke, sahen wir ein neues Schild an einer Gabelung. Gerade aus für Fahrzeuge breiter als 2 m gesperrt. Heidi, ja Heidi, ich sagte jetzt, eine winzige Oktave höher, wir wollen dort vorn aber links abbiegen. Wir bogen wieder ab und landeten in einer Fußgängerzone und von dort auf eine Straße die uns aus Córdoba herausbrachte.
Die spanischen Autofahrer nehmen eigentlich auf nichts Rücksicht. Als ich in der falschen Spur stand und trotzdem links abbiegen wollte, ließ mich niemand rein. Dann fuhr ich einfach los und konnte abbiegen. Hier siegt nur der Stärkere bzw. der der einfach drauf hält. Etwas sinnlos das Ganze. Auch der Schweizer, der hier gearbeitet hat, parkt in der 2. Reihe, wenn er wieder kommt und es schimpft jemand, brüllt er einfach zurück. Er kann spanisch.
Die Autobahn nach Malaga kannte unser Navy auch nicht, sie konnte also höchstens 4 Jahre alt sein.
Wir sind in Fuengirola auf einem Campingplatz gelandet. Er gefällt uns nicht so richtig. Morgen schauen wir uns mal ein paar Andere an. Ein Engländer vergibt hier den Internetzugang privat, für 5 € pro Tag. Kreuzweise kann der mich.



56.Tag
10.09
Sa

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Also wir haben uns heute nur den einen Platz angeschaut und ziehen Morgen um. Die Holländer haben uns den empfohlen und Paula schaute ihn sich im Internet an. Sie war auch zufrieden. Also Vaterherz was willst du mehr. Nur Mutter erkannte sofort alles andere, die Zufahrt war zu eng, der Platz ist am Hang, der Schatten und ...... letztendlich haben wir die falschen Keile für den Wohnwagen.
Heidi entscheidet sich für einen Waschtag, ich starte mein handwerkliches Können, denn es wird gebraucht. Eine Stütze von unseren Fahrradträger flog irgendwo davon, so dass die Fahrräder fast auf dem Kofferraum des Autos landeten. Dann gab es die Reparatur des Gasherdes, eine Flamme ging wieder aus und die Zweite brannte nur auf einer Hälfte. Jetzt haben wir wieder einen 3 Flammen Kochherd. Aber es gab Tomatensalat zum Mittag. Aber Morgen könnte Heidi, vielleicht, mal sehen ... , also wenn es regnet, nein hier regnet es erst wieder im November.
Heute war ich auf einer Burgruine. Schöne Aussicht, Strand 30 m breit, Hotels 100 m breit, 4 spurige Schnellstraße 20 m breit und dann die hintere Reihe. Meistens besteht sie wieder aus Hotels, Pensionen und auch Campingplätzen. Neu seit eins zwei Jahren sind die Ruinen. Rohbauten wo es keine Handwerker mehr gibt; das Geld fehlt. Es sind nicht wenige. Der Geräuschpegel von der Straße nimmt ab 23:oo ab. Die spanische Großfamilie neben uns übertönt manchmal den Lärm von der Schnellstraße. Dann kommen noch die Spatzen die einen kleinen Teil des Platzes unbewohnbar machen. Sie schlafen nämlich hier in den Bäumen, Sie kommen mit viel Lärm gegen 21:oo und verstummen gegen 22:30 in dieser Zeit verdrecken sie alles unter sich.
Heidi strickt wieder. Meine Fotos werden von mir bearbeitet. Morgen werden wir mal wieder versuchen ins Internet zu kommen.



57.Tag
11.09
So

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Die Spatzen weckten uns, dann die größeren Vögel, Flugzeuge. Sie kamen regelmäßig. Wir bezahlen und ziehen um. Auf den 12 km bis zum nächsten Platz Feuerwehr und dann diese Flugzeuge, rot gelb angestrichen, es waren Löschflugzeuge. Jetzt sahen wir auch die Rauchwolken. Während wir unser Vorzelt aufbauten verteilte sich überall Asche und damit auch Ruß, der beim Berühren sofort schwarz verschmierte. Gegen 12:oo wird der Fluglärm weniger, aber sie fliegen jetzt wo anders.
Paula bestellt heute die Eintrittskarten für die Alhambra in Granada.
Auf dem Platz hier muss man das Internet auch kaufen, 10 Tage für 25 €, 3 Monate für 100 €.
Es liegen jetzt 6940 km hinter uns. Wir machen jetzt auch mal Urlaub, Schluss mit der Rennerei. Wenn wir uns hier streiten sollten, kann jeder von uns beiden in einen anderen Pool gehen, oder auch ins Meer, wenn die mal heizen sollten. Die Hubschrauber mit den großen Säcken unten angehängt fliegen wieder. Laut Costa del Sol Nachrichten: "Insgesamt sind knapp 200 Personen im Einsatz, die den Flammen mit neun Lösch-Hubschraubern, sechs Flugzeugen und fünf konventionellen Feuerwehrwagen zu Leibe rückten."
Es wird gerade wieder Dunkel über unserem Zeltplatz; die Sonne hat sich verabschiedet. Wenn wir Morgen früh das Tageslicht wieder sehen, berichten wir weiter.
Camping Cabopino gehört zu Marbella, mit 23,oo € eher ein etwas teurer Platz hier in Spanien. Aber die Plätze sind sehr großzügig bemessen, alles sehr sauber und ich finde eigentlich nichts zu meckern.
Der Mist mit einem Hubschrauber ist, man hört ihn schon lange aber man sieht ihn erst zu spät zum Fotografieren. Ein Flugzeug hört man, dann hält man den Fotoapparrat nach oben und fotografiert. Die Qualität ist zwar nicht besonders aber man hat es. Die Berichterstattung wird im Augenblick nur von einem Tempranillo gebremst. Aber einen von 2007 aus Castilla, den kann man nicht einfach wieder verschließen.



58.Tag
12.09
Mo

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Der erste Urlaubstag, der diesen Namen auch verdient. Frühstück, nachdem ich ein Baguette gekauft hatte, so gegen 1o:oo. Wir muddeln rum und versuchen dabei keinerlei Energie zu verschwenden.
Der deutsche Bäcker, der heute hier vorbei kam, mit dem Bäckerauto, lebt seit 14 Jahren in Spanien. Kurzer Schwatz. Es ist schwer geworden, die Kunden bezahlen nicht. Kein Gedanke an Rückkehr. Ein Roggenbrot, ein Stück Pflaumenkuchen und ein Stück Quarkkuchen erstanden, 6,8o €.
14:oo Mittag
16:oo Kaffee mit oben erwähnten Kuchen, oder Teilen davon, falls Heidi die großen Stücke wieder für 3 Tage einteilt.
Ab und zu halte ich meinen Heine in der Hand. Hier kann man so gar beim Lesen schwitzen.
Wir besuchen heute beide Pools. Der eine ist etwas wärmer. Es ist 18:oo und beide sind leer. Wir legen ein heut paar Gramm an Gewicht zu, denn die Bewegungsarmut hat uns voll im Griff.



59.Tag
13.09
Di

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Der zweite Urlaubstag. Hafenrundgang, nur die Ostseite besuchen wir heute. Die Westseite ist morgen dran, wir teilen uns den Urlaub ein. Cabopino, wo unser Zeltplatz gleichen Namens liegt, ist ein Ortsteil von Marbella. Hier gibt es keine Hochhäuser und die Schnellstraße ist abgesenkt. Man kann hier ruhig leben. Auch die Hotels sind in die Landschaft integriert wurden, so dass man sie kaum wahrnimmt. Keins der Schiffe hier im Hafen kostet über eine Million. Es ist auch ein kleiner Hafen.
Pool, Mittag, Pool, Liegewiese, Pool ......



60.Tag
14.09
Mi

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Wir waren einkaufen und am Pool. Ach ja, mir wurde Gewalt angetan. Heidi war der Meinung, dass meinem Haarwuchs unbedingt Einhalt geboten werden muss.



61.Tag
15.09
Do

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Wir hatten heute Räumtag. Alles raus was nicht fest eingebaut ist, sauber machen und alles wieder einräumen.
Besuch hat sich angekündigt. Auf dem Flughafen fahren wir zu Hertz und stellen bei der Autovermietung unser Auto ab, nach dem wir gefragt hatten. Wir fanden einfach nicht den Zugang zum Parkhaus hier am Flughafen und waren schon zwei Runden gefahren. Die Baustelle mit der Zufahrt war schlecht ausgeschildert. So benutzten wir eine verbotene Einfahrt und landeten eben bei Hertz. Der Herr sprach perfekt deutsch und die 5 € für die Kaffeekasse brachte uns den ersehnten Parkplatz.
Ein Stück Kuchen 5,5o €, ich hungerte weiter aber das ist einfach frech. Das Flugzeug hatte 45 Minuten Verspätung. Dann war es soweit, Paula war doch hier gelandet.
Jetzt schnell zum Campingplatz. Hier wird 24:oo alles verriegelt und ich wollte mein Auto nicht im Freien abstellen. Das Gaspedal wurde strapaziert bis die Polizei uns rauswinkte. Was da alles leuchtete, sie winkten mit schönen bunten Leuchtstäben, hatten ihr Blaulicht an und wir mussten doch stark bremsen, da wir einfach zu schnell waren. Aber wir hatten Glück, sie winkte zwar aber nicht um uns anzuhalten. Wir sollten nur die Spur wechseln, weil 500 Meter weiter ein Auto sich in die Leitplanken gewickelt hatte.
Die Schranke am Campingplatz war weit geöffnet.



62.Tag
16.09
Fr

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Marbella stand auf dem Plan. Meinen Weg zur Bushaltestelle wollte Heidi nicht mitgehen. Also sind wir über eine Müllhalte gekrochen, anstatt die schöne Treppe zu benutzen. Der Bus brachte uns ins centro Marabella. Die etwas Reicheren Spaniens und der gegenüberliegenden Länder liesen sich hier nieder, so dass es im Zentrum zu keinen größeren Bausünden kam, da dies von denen Verhindert wurde. Straße hoch und wieder runter, Sauberkeit zeichnet hier alles aus. Den ersten Sankria trank ich heute und er drehte sofort, also ich bleibe bei meinem Roten.
Paula und Mutti im Pool, ich geniese die Ruhe.



63.Tag
17.09
Sa

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Als erstes waren wir im Meer, Paula und ich. Das Wasser war kalt, eisig um es genau zu sagen.

Paula, Mutti und ich waren anschließend am Hafenbecken. Wir betrachteten die großen Fische im Hafenbecken, die ständig hungrig um den Abwassereinlauf schwammen. Diese schöne Anlage ist wahrscheinlich nicht an das Abwassernetz angeschlossen, falls es hier eine gibt. Danach wieder Schiffe anschauen. Eins mit drei Motoren, jeder 350 PS, V6, es gibt nur die Möglichkeit des Sparens, falls ich so was brauchen sollte. Aber dann müsste ich den Wohnwagen zu Hause lassen.
Wir fahren nach Marbella, einkaufen, Karten für den Stierkampf. Aber die billigste Karte, garantiert auf der Sonnenseite, kostet heute 50 €. Das ist happig, zu happig. Also kurz entschlossen zu Mac Do und ein Eis kaufen, das Geld muß raus; 2 € Eis, da haben wir noch 98 € gespart.
Da wir jetzt Zeit haben, beginnen wir den Urlaubsnachmittag mit einem Gang zum Pool, danach gibts Kaffee, und dann wieder Pool ...



64.Tag
18.09
So

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Wir wurden nach Ronda eingeladen. Paula war schon dort und wollte uns die Stadt zeigen. Eine Brücke aus dem 18. Jh. in dessen Brückenbogen ein Gefängnis war. Eine spanische Stadt mit weißen Häusern, einer Ladenstraße, und einer Kirche, die einmal eine Moschee war .
Von den Mauren waren die Grundmauern und ein paar Außenwände. Die Christen bauten etwas Gotik und Renaissance dazu. Während des Spanienkrieges wurde die Kirche abgefackelt.
Auch in der Umgebung sind alle Dörfer in weiß. Zu erwähnen wäre da noch die Stierkampfarena, erbaut 1785. Damit ist sie die �lteste des Landes. Im Museum der Arena werden auch die letzten Sekunden der Stiere (siehe Foto) und der Stierkämpfer gezeigt. Toreros sind alle die, die das Spielchen mit dem Stier mitmachen. Zuerst kommen die Picadore auf gepanzerten Pferden, dann kommen die Banderilleros, die setzen die Pfeile mit den Wiederhaken und dann kommt er, der Matador. Dieser spielt jetzt mit dem Stier und dem roten Tuch. Wenn der Matador richtig trifft, ist der Stier sofort Tod, wenn nicht hat der Matador noch die �rzteschaft.


65.Tag
19.09
Mo

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Wir feiern Geburtstag, Paula wird erwachsen, dass glauben wir aber schon ein paar Jahre! Der Bäcker brachte einen Pflaumenkuchen vorbei, ja ja Pflaumenkuchen. Immerhin hat sein Aussehen uns große Freude gemacht.
Das Einkaufen für die Feierlichkeiten machte den größten Teil unseres Vormittagsprogramms aus. Dann wieder Urlaubsprogramm, Pool, Kaffee, Pool, ....
Wir sind faul, schließlich haben wir Urlaub.
Jetzt werden die Vorbereitungen für das Menü des Abends beginnen.

Dummerweise verlor ich beim Boule-Spiel 10:4, gegen Paula
dafür gewann ich beim Skipo haushoch gegen die Damen;1 mal.



66.Tag
20.09
Di

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Gestern Abend wurde das Boule-Spiel fortgesetzt, ich hatte zum Schluss 8 Zähler erreicht.
Heute waren die Eisprovis wieder zur Verkostung bei Mac Do. Es schmeckte wieder sehr gut. Alle bisherigen Tests wurden mit eins bewertet. Die Betonung liegt aber beim Verkosten von Eis, anderes wurde nie gekostet.
Punkt 12:oo machte der Pool auf und wir waren dabei.
Flugplatz; Heidi hatte das Parkticket verloren. Da hatten wir Paula schon verabschiedet. Die Flugpläne mussten nun wegen Sturm geändert werden. Wir sind alle unsere Wege nochmals abgelaufen und Heidi hat es vor dem Abflugschalter wiedergefunden. Die Flugpläne wurden eingehalten, zum Sturm kam dafür jetzt aber noch eine Gewitterfront hinzu, die sich im Auto ihren Platz mit uns teilte.
Während wir das Vorzelt abbauten kam es zu einem Schwatz mit Holländern über unseren weiteren Weg, dabei wurden wir auch wieder etwas ruhiger.
Morgen also nach Granada. Paula hatte im Internet die Karten für die Alhambra gekauft, so dass wir die Ticket Voucher nur noch gegen Eintrittskarten eintauschen müssen. Einmal dürfen wir uns ab 8:3o die Alhambra-Gärten anschauen und in die Nasridenpaläste dürfen wir ab 22:oo rein. Ohne diese Vorbestellung hätten wir in Granada wenden, bzw. gleich durchfahren können. Es wird jede Stunde nur eine bestimmte Anzahl von Menschen der Eintritt gewährt; und wir gehören dazu, auch wenn wir Taschenlampen benötigen.



67.Tag
21.09
Mi

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Spaniens Autofahrer haben mich heute in Rage versetzt und mich gezwungen einen Mittelfinger in die Luft zu recken. Wozu die Blinker haben ist ein Rätsel. Warum die auf die Schnellstraße fahren, obwohl für die ein Stoppschild da ist und warum sie anstatt, dann wenigstens Gas zu geben mit einer 60 langlempeln ist einer der großen Rätsel. Aber eine Blödheit haben sie von uns gelernt, immer schön in der Mittelspur fahren. Rechts frei und alles muss sich dann links vorbei drängeln. Auf der Autobahn wurde es dann etwas ruhiger:
1. sie ist neu, keiner braucht sie, aber die EU gab schließlich Fördergelder
2. es ist kaum Verkehr
3. aber auch hier gibt es Autofahrer denen die Höchstgeschwindigkeit auf der spanischen Autobahn unbekannt ist, nämlich 120 km/h, sie schonen ihr Gaspedal, wahrscheinlich dürfen sie nur Sonntags schnell fahren, die Doofen, die sind für meine grauen Haare verantwortlich, ...... In den Städten ist jeder überschnell und hier bummeln die. Denen würde ich die Fahrschule empfehlen. Heidi gibt mir etwas zu trinken, schiebt mir einen Bonbon zwischen die Lippen und wundert sich über ihren cholerischen Alten. Das musste ich raus lassen.


Die schöne Aussicht in die Mittelgebirge Spaniens mit den endlos scheinenden Olivenhainen haben doch Ruhe und einiges für die Urlaubsatmosphäre geschaffen. Granada und Alhambra sind aber die Namen, die uns heute hier her geführt haben. Erst in den Bus 33 und danach mit der 32 zur Alhambra. Wir mussten unsere Karten abholen. Vor uns eine Dame von einem Reisebüro und zwei Seiten Vorbestellungen und jede Karte wurde einzeln gedruckt. Man bat uns in einer Stunde wieder zu kommen. Einen Eingang gesucht und wir waren in den Gärten des Genaralive, dafür braucht man eigentlich Eintrittskarten. Jetzt kam Heidis schlechtes Gewissen und murrte. Also verliesen wir die Gärten und bummelten durch Alhambra. Beim Besuch der Marienkirche fiel uns das große Modell der Alhambra auf. Ich sagte sofort für was das gebraucht wurde aber Heidi ging fragen. Für Prozessionen wurde das Teil von 68 (achtundsechzig) Männern durch die Straßen von Granada gebuckelt.
Jetzt bekamen wir unser Karten für Morgen in den Genaralive und �bermorgen für die Nasridenpalast. Das bedeutet 6:15 wird geweckt. Um 7:00 stehen wir am Bus um 8:30 ist Einlass.
Die Alhambra ist eine Stadtburg. Sie ist von 2200 m Mauern umfasst, mit ca. 30 Türmen. Sie ist die meistbesuchteste Sehenswürdigkeit in Spaniens.
Nach einem Kaffee im Centro huschen wir in die Kathedrale. Wir hatten die drittgrößte der Welt in Sevilla, die in Compostella, fast alle in Frankreich gesehen aber trotzdem, wir gaben uns einen Ruck. Ja es ist eine. Sie ist auch schön.
Die vielen Beichtstühle fielen mir auf. Dort wo die Gläubigen niederknien ist eine harte Holzkante. Das muss doch schmerzen. Wahrscheinlich soll nicht alles zur Sprache kommen. Die Beichtler sollen aufhören, wenn der Schmerz die Sinne vernebelt. Bei mir reicht es, wenn ich meinen Kopf an Heidis Schulter lege. Meistens weiß es Heidi längst oder sie vergibt mir, gewiss, bestimmt, doch, ja doch, nur manchmal war ich mir zu sicher.



68.Tag
22.09
Do

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Wir standen 6:3o neben dem Bett, da Heidis und mein Handy gleichzeitig weckten. Wir kennen Verkehrsbetriebe, jetzt lief alles automatisch. Somit standen wir Punkt 7:oo an der Haltestelle, wo unser Bus wartete. Es gibt so kleine Unterschiede zwischen den Verkehrsbetrieben. Denn wir standen 7:15 schon auf der Alhambra und es ist noch finstere Nacht. Aber ein Kaffee geht immer.
Einlaß war 8:3o. Die Ersten am Tor zu sein, passiert uns nicht alle Tage. Aber um ehrlich zu bleiben, die Ersten hier oben, waren die ohne Ticket, die schon Stunden anstehen mussten und auf das Glück setzten, doch noch freie Karten zu bekommen.
Generalife ist ein Garten mit einem Sultanspalast. Viel ist nicht übrig geblieben. Im Garten wurden zu Sultans Zeiten Obst und Gemüse angepflanzt, jetzt ist es ein kleines Blumenmeer.

Der Palast von Ismael I. selber ist ziemlich klein. Da unsere Vorstellungen mehr von Märchenfilmen geprägt ist, kommt eine kleine Enttäuschung auf. Das was mich aber am meisten begeisterte war die Wasserversorgung der Pflanzen. Hunderte von Kanälen durchzogen den Garten. Das Wasser aller Springbrunnen wurde wieder den Pflanzen durch �berläufe zur Verfügung gestellt. Viele Schieber und Klappen liesen den Wasserfluß ganz gezielt und mit verschiedener Stärke entweder direkt über den Boden oder in kleinen Kanälen zu den Planzen. Selbst in Treppengeländern, die oben offen waren, floß Wasser hinab.
Der gewaltigste Palast ist von Carlos V. und passt eigentlich nicht so richtig in die Anlagen von den Nasrieden. Aber er ist jetzt da. So um 1530 begann dass Ganze. Der Palast ist quadratisch und verdeckt die Nasridenpaläste.
Dann bin ich noch einmal durch den unteren Teil der Gärten, die sich neben den Nasridenpalästen befinden und die wir Nachts schlecht anschauen können. Ich sah fleißigen Gärtnern zu, wie sie Wasserkanäle anlegen um die Neupflanzungen fleißig wachsen zu lassen. Dann trafen wir noch einen Mann von der Information, der uns den kürzesten Weg in die Stadt zeigte und alles im fließenden deutsch.
Die Tore der Alhambra waren besonders gewaltig. Wir verlassen die Burg durch das Tor Justica. Das Tor der Gerechtikeit, es hat uns durchgelassen. Dieses Tor soll von Jusuf dem I. erbaut wurden sein. Der Arme und die Arbeiter sahen ihren Sultan zu. Der Schlüssel im Torbogen ist das Symbol für Weisheit und der Zugang zum Paradies. Die Christen siegten letztendlich und hängten eine Jungfrau darüber. Ein Bildnis, nur ein Bildnis der Jungfrau. Auch die Anordnung der Burgaußengräben und -innengräben sah ich so noch nicht. Es ist 14:oo und wir sind Pflastermüde, einfach färtsch.
Gegen 17:oo gehen wir einkaufen. Als wir Carrefour verlassen regnet es. Jetzt regnet es schon 2 Stunden. Es ist das erste mal seit Mai. Es will einfach nicht aufhören.



69.Tag
23.09
Fr

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Wir haben heute ja viel Zeit, da unser Termin erst 22:oo beginnt. So laufen wir heute erstmal ins Zentrum. Hier begegneten wir Personen die für Granada wichtig waren. Vom Zentrum auf nach Albacin, dem Stadtteil gegenüber der Alhambra. Der Weg ging durch das Stadttor de Elvira. Da stand wieder so ein Schild max. Breite 1,9o m, nichts für ein normales Auto. Die engen Gassen, die Häuser, deren Türen und Balkone, die Gitter vor den Fenstern, man konnte noch erahnen wie die Leute früher und heute hier wohnen. Manchmal sah man den Reichtum der Häuslebauer des 1500 Jh. Der Weg stieg steil an, auf dem Weg zum Mirado de San Nicolás. Eine junge Familie wollte auch dahin und nahm uns einfach mit. Es war wirklich steil, Heidi kämpfte. Eine Kirche als Baustelle aber die Aussicht war traumhaft.
Der Blick, auf die gegenüber liegende Genaralife zeigte seine wirkliche Größe erst richtig. Auch die erste Burg auf der Alhambra, die Alcazaba war beindruckend. Die Schönheit der Nasridenpaläste konnte man von hier aus schon sehen. Die Anmutigkeit des Baus verwunderte mich. Die Schlankheit der Säulen war beeindruckend. Der Strom der Touristen auch.
Bitte nicht auf den Fotografen schimpfen, es war sehr diesig, dazu starke Sonneneinstrahlung. Euch kann ich nur das zeigen, was mein Fotoapparat auch gesehen hat. Spätestens jetzt wird Brüggemann die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und sich denken: hab ich ihm doch alles erklärt, hört der eigentlich nie zu.
Dann durch hundert kleine Gassen, mit Kieselsteinen die hochkant als Pflaster mit und ohne Muster verlegt wurden. Wir sahen Häuser von Nasriedenbeamten, Kirchen die früher Moscheen waren und Schildern 'vermiete an Studenten'. Auf dem Weg zum Plaza Nueva kamen auch die Geschäfte und die Kaffee‘s, modern und arabisch, dazu. Alles Hüttenrach würden jetzt Rony + Reinhard aus dem erzgebirgischen jetzt sagen, denn was in den Geschäften auslag wird nur für die Touristen hergestellt.
Unten angekommen sehen wir den Palast Chancilleria und die Kirche Santa Ana y San Gil. Am Glockenturm sah man die Herkunft, eine arabische. Wir kamen zu einer Hochzeit. Die Kirche gerammelt voll. Nach dem Ja-Wort verließen wir die Kirche wieder. Das Mädchen von der Information, die auf dem Vorplatz Auskunft zur Stadt gab, erklärte, hier heiraten keine Gewöhnlichen. Schon als wir in der Kirche waren staunten wir über die Pracht der Kleider, der Hüte und was sonst noch an Frauen baumeln kann. Auch die Schlipse der Herren passte zu der Farbe der Hüte ihre Frauen oder zur Farbe der Schuhe der Frauen. Das war Eleganz und etwas Reichtum in die wir geraten waren.
Die Frauen und Mädchen Spaniens sind hier alle auch so angezogen wie halt Frauen und Mädchen. Alle Leute sind hier sehr gepflegt, auch die Männer, sagt Heidi. Das fällt uns auch bei alten Menschen auf. Die Mädchen haben meistens Kleider an. Das superauffällige, welches bei uns fast schon Pflicht ist, fehlt hier ganz.



70.Tag
24.09
Teil 1
bis
21:oo
Sa

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Wir nehmen den Bus in die Stadt, es ist 2o:15. Da es schon dunkel ist werden große Teile der Häuser extra beleuchtet, alle Denkmäler werden angestrahlt und es ist verdammt viel Licht für ein Land das am Eurofonds hängt.
Wir steigen aus und sind in einer anderen Welt. Um die Zeit gibt es hier keinen Berufsverkehr aber die Massen drängen sich durch die Straßen. Das wirkliche Granada ist erwacht.
Wir lassen uns zum Plaza Nueva schieben. Wieder sind es die Geschäfte und Bars die alle noch offen sind und überquellen vor Leuten. Am Plaza Nueva biegen wir rechts ab auf die Cuesta de Gom�rez. Nach etwa hundert Metern schließen jetzt gegen 21:oo die ersten Geschäfte mit den Souvinirs. Wir steigen weiter bergauf zum Granatapfeltor. Trotz der abendlichen Kühle tritt uns beim Aufstieg Schweiß auf die Stirn. Am Brunnen Pilar de Carlos V. vorbei, der soll die drei Flüsse Granadas darstellen. Es ist geschafft, jetzt noch schnell durch das Tor der Justica und wir sind wieder auf der Alhambra. Am Weintor lassen sich jetzt die Hochzeitspaare des Tages fotografieren. Es ist jetzt 21:45 und wir warten mit vielen anderen. Wir sitzen auf einer Steinbank im Rücken die Stadt und Heidi fröstelt vor sich hin.
Pünktlich 22:oo passiert nichts. Es geht 10 min später los. Eine Frau kontrolliert als erstes, ob unsere Karten uns überhaupt berechtigen, den Palast zu betreten. Nach weiteren 20 m eine weitere Kontrolle. Der Mann scannte unsere Karten ein. Jetzt durfte Heidi, ich nicht. Meine Gedanken über Spanien, die ich mir jetzt machte, wurden nach 10 min wieder positv beeinflußt. Der Herr in Uniform druckte eine neue Karte für mich aus. Der Handapparat konnte den Strichcode auf meiner Eintrittskarte nicht lesen.
Das Herz der Alhambra, der Königspalast der Nasrieden. Das ganze unterteilt sich in den Gerichtssaal, den Myrtenhof mit seinen Gebäuden und dem Harem mit dem Löwenhof.
Sie haben es sich gemütlich gemacht. Auch die königlichen Bäder bestehen aus mehreren Räumen. Das Umkleidezimmer mit der oberen Galarie für die Musiker. Die Räume für Bademeister, die auch die Kessel fürs warme Wasser zu heizen hatten.
Das Negative zuerst: Die Ausleuchtung für die Dunkleheit war bescheiden. Eine Taschenlampe habe ich zwar nicht gebraucht, daß fotografieren war damit aber fast unmöglich. Die Beamten bewiesen aber viel Geduld, wenn das Blitzlicht aufleuchtete, obwohl sie immer wieder forderten, es auszuschalten.
Diese filigranen Arbeiten an den Wänden zum Teil als Muster, zum Teil als Schriftzeichen und als ganze Suren aus dem Koran haben uns schon begeistert. Die Anordnung der Räume und der Höfe, die Übergange von einem Palastteil zum Nächsten, es war beeindruckend. Allein über die Vielfalt der Türöffnungen mit dem orientalichen Rundbögen konnte man nur staunen. Auch der Löwenbrunnen, den wir leider nur zerlegt besichtigen konnten, zeigte die Handwerkerkunst der alten Zeiten deutlich. Heidi war besonders von den Decken der Räume angetan. Unsere Angst etwas ähnliches schon in Sevilla (Reales Alcázaresoder) oder Cordeba (Mezquita) gesehen zu haben, bestätigte sich nicht. Das müssen wir uns nochmal ansehen, wenn es hell ist und der Löwenbrunnen wieder aufgebaut wurde.
Das erste Bild zeigt 2 Decken, danach kommen Wände vom Fußboden etwa 2,oo m hoch.
Rechts sehen wir nochmal eine Wand und die dazugehörige Decke, links sehen wir über den Hof in ein gegenüberliegenden Raum.


Das letzte Bild zeigt eine Dame die wesentlich jünger ist, als der Fenster- bzw. der Türbogen. Sie kannte auch nicht den Erbauer des Palastes, aber mit Ihr hätte ich es im Harem des Hauses schon längere Zeit ausgehalten. Eine Führerin sagte Heidi, der Unterschied in den Bauweisen liegt darin, die Nasrieden haben für sich gebaut und wollten auch darin leben. Die christlichen Könige haben für die Ewigkeit gebaut und haben selten selber darin gewohnt.
Der Rückweg, wieder zu Fuß, ins Centro, dauerte nur 15 min und der Bus kam auch. so daß wir o:15 im Bett lagen.



70.Tag
24.09
Teil 2
ab
21:oo
Sa

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Wir verlassen Granada und fahren nach Aranjuez - Camping International. Das liegt unterhalb von Madrid und rechts von Toledo. Nach Madrid kommen wir mit dem Zug und nach Toledo mit dem Auto. Diesmal gibt es wieder nichts zu meckern, der Zeltplatz ist ruhig, gepflegt, hat einen Pool, einen Laden und ist mit 17,oo € auch noch preiswert. Noch ein Danke an Holland, denn Holländer haben uns den empfohlen.
Wir treffen die holländische Familie hier wieder und schnattern noch zwei Stunden.



71.Tag
25.09
So

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Toledo, Die Römer, 2.Jh. vor Christi, Hauptstadt unter den Westgoten ab 554, 711 besuchen die Mauren die Stadt und bleiben. 1085 holt sich Alfonso VI. Toledo. Bis ins 16. Jh. Haupstadt Kastiliens und relegiöses Zentrum Spaniens. Dank Inquisition wurden die letzten Mauren und Juden vertrieben. Mit der Verlegung der Hauptstadt wurde Toledo zur Provinzhauptstadt. Während des spanischen Bürgerkrieges lieferten sich die Faschisten mit den Roten einen über die Grenzen bekannten Krieg, die Faschisten gewannen und machten diese Stadt zu ihre ideologischen Hauptstadt. Die Festung wird heute noch von den Faschisten geehrt, was auch die Denkmale von Alc�zar zeigen. Das Bild ist aus Toledo nicht aus Rußland, wo es auch noch solche ähnlichen Denkmale gibt
Auch die Garde der Elektriker setzen sich hier an jeder Hausecke, an jeder Hauswand und auf jedem Dach ein Denkmal. Aber auch die Schlosser kommen in Toledo schlecht weg. Die Schmiedekunst, der hier durch Schwerter, Balkonbrüstungen und Fenstergittern ein Denkmal gesetzt wurde, verkommt heute zum Ramsch in den Souvenierläden, wo billiges aus Fernost angeboten wird.
Alc�zar, die Festung hat Montags geschlossen. Also weiter zur Kathedrale. Erst die westgotische Basilika (6. Jh.), dann maurische Moschee und ab 1227 Abriß der Basilika und Bau der Kathedrale mit fünf Schiffen nach franz. Vorbild und mit franz. Architekt. Gegenüber dem Altar ist der Chor, der schönste Chor aller Kathedralen Europas, so steht es im Prospekt der Kirche. Jede Kapelle an den Außenseiten ein Kunstwerk für sich. Allein die Särge mit ihren Verzierungen waren zum Staunen. Die Schatzkammer mit der gewaltigen Prozessionsmonstranz, mit einer kleinen im Inneren, von Isabel I. gestiftet, mit dem ersten Gold aus Amerika hergestellt.
Auch der Einbauschrank vor dem Kapitelsaal war reich an Schnitzerein, deren Anblick manches eigenartige zeigte.


Wenn man denkt, man hat schon alles gesehen, kommt doch immer noch etwas dazu. Auch diese Kirche war einfach schön, allein die Sakrestei mit den Gemälden war der Besuch wert.
Von der Kathedrale weiter ins Viertel Juderia. Feuchtwanger hat das Buch geschrieben "Die Jüdin von Toledo". Hier beschrieb er was zu jener Zeit passierte. Denn auch Spanien setzt sich nur langsam mit seiner Geschichte auseinander und es geht nur sehr zögerlich voran, wie im Falle Franco.
Jetzt in die Synagoge Santa Maria la Blanca. Synagoge und Santa Maria, das passt wirklich nicht zusammen. Zumal mitten in der Synagoge eine Nonne saß und an der Decke ein Kreuz prangte. Also die Christen übernahmen während der Inquisition dieses Haus, es waren ja keine Juden mehr da und machten eine Kirche daraus.

Wir waren mal wieder fertig. Toledo liegt auf dem Berg, von einem Fluß faßt komplett umgeben. Also ging es ständig auf und ab, Stufen hoch und wieder runter. Auch manche Reaktionen im Auto liefen jetzt sehr langsam ab, was zu ständigen Wortwechseln führte.



72.Tag
26.09
Mo

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Arunjuez, das spanische Versailes, sagte Alexander Dumas. Eine Gartenstadt mit Schloss, sagt Sascha Eschwege, ähnlich angelegt wie Pillnitz.
Beim Bahnhof noch nach den Zügen nach Madrid fragen gewesen.
Es wird wieder heiß heute, das Wetter und nur das Wetter. Jetzt in das Museum am Schloss. Ich versuche zu ergründen was es im Museum zu sehen gibt. Keiner konnte meine Frage verstehen, so ging ich wieder.
Am Abend noch einen Spaziergang mit Heidi. Als wir zurückkommen sitzt auf unserem Tisch eine mindestens 8 cm lange Heuschrecke. In dem Augenblick als ich Fotoapparat rief, flog sie davon.



73.Tag
27.09
Di

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Geweckt wurde 7:oo, 7:30 sprangen wir aufs Fahrrad und 8:17 fuhr unser Zug nach Madrid.
Museo Nacional del Prado, das man den Hund und den Regenschirm nicht mitnehmen konnte war begreiflich, aber es war auch jegliches Fotografieren und Filmen verboten. Den Hochsicherheitstrakt betretend und alles abzugeben, was an einem rumbaumelt. Heidi durfte ihre Handtasche behalten, alles andere stopften wir in den Rucksack und gaben ihn ab. Er
wurde auch durchleuchtet, wie auf dem Flughafen und dann an einem Haken gehängt. Danach war Heidis Handtasche an der Reihe und wir wurden mit einem Handgerät ebenfalls kontrolliert. Der Prado und Goya, dem vor dem Haus ein Denkmal gesetzt wurde, gemeinsam mit seiner Maja, ihm zu Füßen. Das war es, der Prado hat alles erfüllt, allein wegen Goya hatte sich die Reise gelohnt. Wiedermal möchte ich meinen Töchtern ein Buch ans Herz legen; Goya von Feuchtwanger. Aber es ging Schlag auf Schlag, Rafael, Cranach, Rubens, Bosch. Bosch, der orthodoxe Katholik, malte den Garten der Lüste, das aus drei Teilen bestehende Bild. Den linken Teil, haben wir auf der Kipsdorfer Str. im Lichtdruckverfahren gedruckt. Es ist schon erstaunlich nach 30 Jahren vor dem Original zu stehen, welches in unserem Korridor als Lichtdruck hängt.
Weiter ging es mit Bellini, Brueghel, Dürer, Rembrand und alles was wir auch aus Dresden kennen. Dazu englische und spanischen Maler, die ich bisher noch nicht sah.
Wir sahen die Bilder in der Erimitage und in Dresden, jetzt den Prado, also fehlen jetzt nur noch der Luvre und die Londoner Sammlung.
Nach 4 Stunden und 15 Minuten standen wir wieder vor dem Prado, ausgelaugt. Den ersten Fehler den wir machten, wir setzten uns hin. Wir kamen auch nach zehn Minuten kaum wieder hoch. Der Weg zum Bahnhof war eine Qual, da halfen auch nicht die 10 Minuten durch das Rotlichtviertel, welches sich am Platz de Sol befand.

Der Zug war übervoll, so hatte nur Heidi Glück mit einem Sitzplatz. 45 min klammerte ich mich an zwei Haltestangen. Danach aufs Fahrrad und zurück zum Campingplatz. Nach einem Schläfchen gönnten wir uns hier im Restaurante jeder ein großes Bier und streichen Morgen Madrid aus unserem Plan. Morgen wird ein Ruhetag eingeschoben, denn wir müssen Kraft tanken für Freitag. Da steht das Thyssen Bornemisza Museum auf dem Plan, drei Etagen voll mit Bildern. In der Hoffnung das dieser Palast ganz winzig und ein großer Teil seiner Bilder im Archiv verschwunden ist kommt leichte Vorfreude auf. Es sind ja nur 220 Bilder.



74.Tag
28.09
Mi

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Muddeln, hieß das Zauberwort des Tages, das können wir inzwischen sehr gut und mit viel Energie. Also sind wir aufs Fahrrad und zu Hypomercado, also einen dreifachen Supermarkt. Da kann man alles das zu Essen kaufen, was garantiert auf den Hüften hängen bleibt. Dann langsam zurück. Heidi ist nicht gut auf die spanischen Autofahrer zu sprechen. Sie halten einfach nicht an, auch wenn man als Radfahrer Vorfahrt hat. Ich schiebe mein Fahrrad einfach etwas vor und siehe da, sie halten oder ich strecke einfach eine Hand nach vorn, das funktioniert genau so. Zum Abendbrot nochmal gebratene Skampis.
Langsam nähert sich das Ende, das Ende der Fahrt. Ich würde noch vier Wochen anhängen, Heidi muß aber noch in die Äpfel, ihre Schwester hat schon die Quitten gepflückt und im November wollen wir mal kurz nach Dänemark.
Vielleicht? Compostella, Porto, Lisboa, Sevilla, Cordoba, Granada, Toledo, Madrid, die ganzen Eindrücke müssen noch in Ruhe aufgearbeitet werden. Aber langsam ist es auch Heidi klar, das wir die Runde noch einmal drehen.
Das Wanderprogramm wurde im ersten Teil wegen des Regens im Picos de Europa zusammen gestrichen und die Wanderungen in der Sierra de Neavada durch den Besuch unserer Tochter hier in Spanien auch von der Liste genommen. Auch muß ich selbstkritisch eingestehen, das Programm war wieder mal übervoll.
Morgen noch mal Madrid. Segovia und Avila fliegen aus dem Programm. In Frankreich wollen wir noch einmal eine Woche faulenzen.
Heute Nachmittag verabschiedete sich Familie Achtenberg. Sie werden noch zwei Tage in Madrid verbringen und dann langsam nach Hause fahren. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir die E-Mail Adresse von Ihnen bekommen haben. Damit kann man noch Kontakt nach den Ferien halten. Schade das wir nicht in Capopino den Kontakt gesucht haben. Wir hätten sicherlich noch viel mehr zu schwatzen gehabt (wie wir Sachsen sagen). Aber vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder. Es gibt noch so schöne Orte, die es zu ergründen gibt. Wir würden auch gern mal in der sächsischen Schweiz Wanderführer spielen.



75.Tag
29.09
Do

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Auf in den letzten großen Kampf in Spanien. Nochmals alle Sinne schärfen und die Augen nicht zu machen, sondern 220 Bildern gegenübertreten.
Das Thyssen Bornemisza Museum in Madrid verlangt die letzten Kräfte freizusetzen. Für 350 Millionen Dollar kaufte man die Bilder (800) vom Baron Heinrich von Thyssen-Bornemizsza ab. Damals hatten die Spanier wahrscheinlich noch Geld.
Die zweite und erste Etage begeisterte uns. Wieder waren alle großen Namen vertreten. Aber hier hingen auch viele die unbekannter waren, aber ebenso gut wie die Großmeister. Im Erdgeschoß waren dann Bilder der Avantgarde, der Synthese der modernen Kunst und des Surrealismus, sowie die Fikurative Tradition zu sehen. Also Kandinski, Picasso, Chagall, Dali und Klee gefielen uns schon, aber eine Reihe von Telefonzellen als Bild, der dreidimensinonale Aufbau von Holzstücken waren für unser kleines Kunsthirn, dann doch nicht mehr fassbar.
Wir trafen alte Bekante hier, den Caspar David Friedrich erkannte man schon von weiten, auch den Canoletto. Ein Klee hängt bei uns als Lichtdruck.

Jetzt war Madrid an der Reihe. Der Plaza Mayor, vollkommen umbaut, ein riesiger Platz. Wir bummelten weiter durch Fußgängerpassagen, durch eine Markthalle, in der alle Köstlichkeiten Spaniens dargeboten wurden, natürlich als mundgerechte Häppchen. Weiter ging es zum Schloß. Meine Prinzessin hätte in das Schloss gepasst, aber der Solär in der Zeitung .... Jetzt zur Almud in die Kathedrale. Die Catedral de la Almudena war die Kirche neben dem Schloss. Hier wird geheiratet, natürlich nur Prinzen und Prinzessinnen. Dann langsam zurück, schnell ging jetzt nichts mehr.

Wir sahen Straßenkehrer aus Bronze, neugierige Fußgänger ebenfalls aus Bronze, Blumen um Springbrunnen, kleine Parkanlagen, überall gibt man sich Mühe, dass es hier trotz der Trockenheit schön aussieht. In Dresden ist keine Trockenheit von Mai bis September, deshalb werden die Brunnen wahrscheinlich mit Beton umgeben. Es fällt auf, wieviel Arbeitskräfte nur mit Reinigungsarbeiten und Pflege der Grünanlagen beschäftigt sind aber die sind es nicht, die eine Krise herbeigeführt haben.



76.Tag
30.09
Fr

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Spanische Autobahnen, das ist spanische Verantwortungslosigkeit gegenüber Europa.
Eigentlich ist heute unser letzter spanische Tag. Spanien und Portugal haben unsere Kräfte schwinden lassen. Es war schön aber anstrengend.
Von Aranjuez nach Estella, die Trockenheit begleitete uns durch ganz Südspanien. Nach Madrid, ca. 230 km, dann das Wunder, plötzlich sahen wir Pappeln und Sonnenblumen auf den Feldern, kurze Zeit später, die ersten grünen Wiesen. Die Landschaft änderte sich zunehmend. Die Eicheln verschwanden und die ersten Pinien versammelten sich zu einem Wald.
Wir landen bei Estrala. Kleiner schöner Platz in der Nachsaison mit allem was das Camperherz erfreut. Traurig stimmte uns heute nur, unser Glöckchen von Paulas und Christianes Oma geerbt, welches im Wohnwagen sein zu Hause fand, sprang von seinem Strick gelöst auf den Tisch und dann auf den Wohnwagenfußboden. Wir kehrten die Reste zusammen.
Zur Sorge von Heidi fuhren wir wieder nur durch die Berge, Serpentinen, ständig 6 % bergauf und ab. Auch mir war dieses vor der Reise nicht bewußt, dass Portugal und Spanien fast nur aus Bergen besteht. Morgen nach Frankreich, über Pamplona nach Pau. Das ist für uns Frankreichfans schon zu Hause.



77.Tag
1.10
Sa

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Die Fahrt heute geht nicht nach Pau. Heidi ist die Route nicht geheuer. Sie sucht eine neue Route aus. Mehr Serpentinen hätte ich auch nicht auswählen können. Enge Straßen, Kurven und Heidi war keines Falles zufrieden mit ihrer Wahl.
Wir entdecken den Herbst. Uns fallen nicht nur bunte Blätter entgegen, nein, es sieht auch alles rot und gelb aus. Der warme Süden hat uns entlassen und der Herbst singt sein Lied. Ihr Blätter wollt ihr tanzen, das fragt der Herbst dem Wind ... , so heißt es in einem Kinderlied.
Es sind 24 °C als wir nach Mitteleuropa kommen. Es wird heute Nacht kalt, ist die Antwort von Heidi, wahrscheinlich müssen wir die Decken hervorholen. Diese hatten wir am Picos de Europa weggepackt.
Wir sind bei Périgueux gelandet. Camping de la Pélonie, was auch immer das aussagt. Ein schmucker Zeltplatz, freie Platzwahl, Ruhe und eine Reserve an Rotwein, es könnte jetzt Schnee fallen. Aber dann würde sich eine ausfliegen lassen oder von Schlittenhunden befreien lassen.



78.Tag
2.10
So

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Frisch auf zum Bäcker, es ist Zeit für das Frühstück. Als ich die Tür öffne rieche ich den Wald. Eigenartiger Weise habe ich diesen Geruch des Waldes nicht in Portugal, auch nicht in Spanien gehabt. So habe ich den Geruch des Waldes noch nie wahrgenommen, wie in diesem Augenblick.
Das Törtchen, wenn man jetzt noch französisches vor das Objekt setzt, dann werden die Kinder wissen was uns in Spanien gefehlt hat. Man geht zum Bäcker und sagt, bitte diese 2 Törtchen. Jetzt wird ein Karton gefaltet, die Törtchen vorsichtig hineingesetzt und danach alles in eine Papiertüte geschoben. Das Ganze gibt es jetzt mit Schnur, Henkel oder einen kleine Aufkleber der Bäckerei. Diese 3 Minuten bereiten schon Genuß, es bereitet das Vergnügen des Verzehrens schon vor.
Am Nachmittag ein Stündchen in den Wald. Einfach nur atmen, rumtrödeln, die Gedanken frei machen und einen Apfel der Landstraße kosten. Ergebnis: sauer. Heidi findet natürlich Pilze, wir sind halt wieder zu Hause. Die Pilze müssen noch klein geschnitten werden, natürlich mit einem Pils.

Wir besuchen auch eine Kirche. St-Front in Perigueux, ist im bizantinischen Stil gebaut. Das erste Schiff der heutigen Kirche wurde im 11 Jh. erbaut, die erste Kirche aber brannte ab und soll aus dem 6 Jh. stammen. Es gibt wenig Gold in der Kirche, der Altar ist aus Holz ohne Bemalung. Das Chorgestühl ist einfach. Nur das Glockenspiel ist etwas besonderes, 7 Schwungklocken und 10 Festglocken. Leider war vieles verschlossen, die unterirdischen Kapellen und der Kreuzgang. Die einzige Beleuchtung war die Sonne, sie hatte es schwer durch die bunten Fenster zu dringen.



79.Tag
3.10
Mo

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Wir benutzen wieder das Fahrrad. Auf ins kulinarische Frankreich. Die Nüsse am Wegesrand sind heute unser Ziel. Auch Birnen finden wir.

Die Kirchen auf dem Land sind jetzt wesentlich kleiner, auch sind sie einfacher ausgestattet. Es fehlt einfach die Überladung mit Gold wie in Spanien, die großen Figuren fehlen vollständig. Die Chateaus gibt es jetzt wieder vermehrt, so etwas ist uns in Spanien gar nicht zur Ansicht gekommen.



80.Tag
4.10
Di

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Heidi ist süchtig. Sie will wieder an die Nüsse. Die Nüsse am Wegesrand. Jene Nüsse die uns nicht gehören. Denn in diesem Land ist alles privat, also gehören die Nüsse irgend einem. Heidis Ausrede zum Thema lautet, wir pflücken keine, wir lesen sie nur von der Straße auf.
Nach dem ich ins Navy eine Route eingeben habe, stellen wir wieder mal fest, sinnlos, er schickte uns in einem Dorf um die Kirche, was wir diesmal schon nach der ersten Runde merkten. So kann man keine Straße mit Walnüssen finden. Im nächsten Dorf landeten wir in einem Gehöft, obwohl wir noch 900 m weiter fahren sollten. Der Hund lies uns wenig Möglichkeiten. Als dann der Bauer kam, stiegen wir aus und liesen uns den Weg erläutern. Trotzdem hatten wir noch genügend Zeit die Landschaft mit den Wäldern, den Dörfern und den Chateaus zu bestaunen
Dann sahen wir Sie. Sie war rot, etwa 6 m lang und ging mir bis zur Brust. Die Vollerntemaschine für die Nüsse. Bisher sah ich nur die auf zwei Beinen, die die Landstraße hoch und runter fegte, mit einem blauen Beutel in der linken Hand, meine Ernteeinhandmaschine. Sie lies sich jetzt die Erntecombaine von dessen Fahrer erläutern. Er öffnete jetzt alle Maschinenteile und bewies viel Geduld bei der Erklärung der Funktionsweise seines Maschinchens. Dann lies er sich und seine Maschine noch von Heidi fotografieren. Leider kam er dabei nicht mit aufs Bild. Er sagte auch, dass aus den Nüssen meistens Öl gepresst wird.
Die Frage ist nur, warum macht das der Eschwege überhaupt mit? Es sind die Plätzchen mit den Nüssen oben auf und es ist der Kuchen mit den Nüssen. Denn wenn diese Plätzchen gebacken werden ist bald Weihnachten. Dann wird es Zeit mit den Urlaubsvorbereitungn für das nächste Jahr zu beginnen.



81.Tag
5.10
Mi

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Wir weckten auf. Keine Sonne weit und breit. Das ist ein Punkt an dem alles ganz schnell gehen muss. Die Profis packen ohne zu streiten, hängen an und ab geht die Tour.
An einem Stau entdeckt Heidi eine Umleitungstafel. Wir merken erst später, dass wir die Einzigen sind, die diese Umleitung fahren. Nach 80 km sind wir wieder auf dem richtigen Weg. Frankreich entschädigt uns mit wunderbaren Landschaften. Manchmal sehen wir auch Höfe die sollte man einfach unterpflügen, es ist aber sehr selten. Manch einfacher und kleiner Hof ist wunderbar hergerichtet, ein Schmuckkästchen in Sandstein, Fensterläden, Blumen und grünen Zierhecken. Und immer wieder Chateaus, wie viel Geld und Arbeit muss man da rein stecken, da gibt es kein Ende der Sorgen.
Seit 2 Stunden regnet es. Man könnte auch sagen, es schüttet aus allen Rohren. Wir bauen unseren Wohnwagen bei strömenden Regen auf und wissen nicht wie wir unsere Sachen wieder trocken bekommen. Als wir etwas essen hört der Regen auf. Alles ist nass und kalt hier. Heidi will wieder mal nach Hause und ich nach Spanien zurück.



82.Tag
6.10
Do

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Es regnet im Augenblick nicht. Es hat auch die ganze Nacht nicht geregnet. Unser Kofferraum vom Auto war nämlich trocken. Jetzt erklärt jeder jedem das Auto war zu. Nur eben der Kofferraum nicht.
Hier beginnt langsam der Winter, 3,6 °C heute Morgen, wir ziehen uns warm an. Wir vermeiden darüber zu reden, ob es noch kälter werden kann. Der arme Heizlüfter, er braucht 43 min um den Wohnwagen auf 20 °C zu bringen.

Eine Stadtbesichtigung von Saulieu. Wir waren schon einmal hier. Wir kaufen wieder Törtchen, eine Zeitung und sehen uns den Bärenfurz in der Kirche an.
Heute wurde mal wieder fotografiert. Die Kirche innen, wir sahen Rochus mit seinem Hund, auch eine Madonna.
Dann sahen wir vor der Kirche, ein Standbild mit zwei Reitern auf einem Pferd. Nach dem Mittag kam auch mal die Sonne vorbei. Sie schob manchmal ein paar Tropfen vor sich her. Wir mussten einfach noch ein paar Sonnenstrahlen abbekommen. So waren wir am Nachmittag bei Noel, dem französischen Weihnachtsmann. Er erklärte uns den Schwindel mit den Nordmanntannen, sie kommen eigentlich aus Frankreich. Jetzt ging es zur Sache, auf in die Pilze. Den schönsten Pilz habe ich gesammelt, den Rest vom Korb, Heidi.



83.Tag
7.10
Fr

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Marche, Markt, dazu muss ich Heidi leider quälen, denn sie muss auch mit um 8:oo aufstehen. Nach 9:oo auf zum Markt. Es geht auf kleinen Straßen und Gartenwegen ins Zentrum. In den Gärten herrscht meist eine gepflegte Unordnung. Sie sind meistens hübsch angelegt aber die Äpfel und Quitten liegen alle unten im Gras.
Der Markt, insbesondere der Französische ist immer eine Freude. Hier wird überwiegend das verkauft, was Felder und Gärten hergeben. Selbstgemachter Schafs- und Ziegenkäse, Kuchen, Brot, Fleisch und Wurst alles entsprechend der Region. Dazu die schwatzenden Marktweiber und die Männer die sich ein Viertel vom Roten gönnen. Auch wir gesellen uns dazu. Heidi mit einem Weisen und ich habe einen wirklich sauren Roten abbekommen. Drei Männer haben sich noch Wurst und ein Baguette geleistet. An den Weinständen schwatzen auch die Männer. Man hört deutlich ob sie schon beim zweiten oder dritten Gläschen sind.
Gestern ist auf dem Zeltplatz auch eine Gruppe Jugendlicher eingetroffen. Sie machen Party, wie uns der Campingchef sagte. Als wir gegen 11:oo vom Markt kommen ist bei den jungen Leuten Frühstückszeit. Manchen sieht man deutlich an, dass sie letzte Nacht überlastet wurden, auch den Mädchen. Sie feiern Schulabschluss. Die etwa 50 Jugendlichen kommen aus Paris. Heute Abend ist wieder Party.
Es regnet schon 5 Stunden nicht mehr. Wir trocknen Pilze. Wenn wir heute wieder welche finden, müssen wir auf allen vieren durch den Wohnwagen griechen, da überall Pilzketten hängen. Ach je, wir finden wieder. Also neue Pilzketten basteln.



84.Tag
8.10
Sa

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Es regnet. Der Regen war in den ersten Tagen unser ständiger Begleiter und auch zum Schluss unserer Reise legt er sich richtig ins Zeug. Seit gestern Abend stand er im Wettkampf, er hämmerte auf unser Wohnwagendach gegen die Musik der Jugendfreunde auf dem Platz hier. Gegen drei Uhr gab die Musik auf und der Regen könnte nun eigentlich aufhören.
Wir haben in Vorbereitung der Reise etwa 40 Filme mitgenommen, falls es mal zu langweilig wird. Bis letzte Woche haben wir 3 x davon Gebrauch gemacht. Aber da es jetzt permanent regnet sahen wir gestern nochmals 2 Filme und heute kommen noch 2 dazu, auf Wunsch einer einzelnen Dame.
Es ist 11:24 und Heidi fragt vorsichtig an, ob wir noch lange im Regen stehen müssen. Sie würde auch an unserer Reisezeit etwas kürzen. Aber ich entgegne ihr mit fester Stimme, zu Hause regnet es jetzt auch. Es macht auch keine rechte Freude mit dem Wohnwagen auf den nassen Straßen entlang zu schlittern, füge ich noch mit Überzeugung hinzu. Damit hoffe ich eine Revolution im Keime erstickt zu haben. Zur Not kommt es zur Abstimmung. Da wir zu dritt unterwegs sind hoffe ich auf einen klaren Sieg. Herr Bär steht fest zu mir. Männer müssen schließlich zusammen halten, zumal ich den feinen Herrn schon seit Luxembourg mit durch halb Europa schleife und das sind schon ein paar Jahre.



85.Tag
9.10
So

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Wir fuhren heute über die Autobahn in den Alsace. Wir hatten Zeit, 380 km, kaum Sonne, normale Temperaturen und der Tempomat ist auf 102 km/h eingestellt. Kurz vor Colmar dann die Zahl 10.0000 auf dem Tacho. Vor dem Start schätzte ich die Kilometer auf 8.500, dass es so viele werden, damit hatte ich nicht gerechnet. Wir wollten feiern, wenigstens mit einem Kaffee. Aber dann, auf der riesengroßen französischen Raststätte standen Kaffeeautomaten. Wir stiegen einfach wieder ein und fuhren weiter.
Wir kamen in Bergheim auf unserem Lieblingszeltplatz Les Noyers unter. Kaum war alles aufgebaut machten wir einen Kurzbesuch in Requewihr und in Ribeauville. Wir brachten mit, eine Zeitung, Feigen für unseren Ziegenkäse und eine Flasche Federweiser. Jetzt begann die Feier für die gefahrenen 10 tkm.
Der Federweise hatte 10 % und wurde unverschlossen verkauft, da er wahrscheinlich seine Gehrung noch nicht beendet hatte. Es ist der erste Federweise den ich trinke. Er schmeckt zwar süß aber ich habe meine Freude daran. Die Weinernte ist kurz vor ihrem Ende aber vielleicht bekomme ich morgen noch eine von dem Flascherl.



86.Tag
10.10
Mo

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Es ist langsam Zeit mal nachzudenken, wie groß die Schäden sind, die der Fahrkünstler angerichtet hat. Nicht alles ist auf meine eigenartige Neigung Auto zu fahren, zurück zu führen.

 Wowa; Kratzer rechte Seite, von hinten bis zur Tür,
 bleibt als Andenken
   0,oo €
 Wowa; Wasserhahn, nur kaltes Wasser
 elektrische Kontakte
   0,oo € rep.*1
 Wowa; Begrenzungsleuchten 2 Stück rechte Seite,
 Austausch
   13,oo € rep.*2
 Wowa; Stütze vorn rechts, Gleitstein,
ist noch kaputt, Faulheit, hätte mich bücken müssen, ich hatte ja nur ein Jahr Zeit
   0,oo €
 Wowa; kleines Dachfenster undicht und eingerissen,
 Austausch
   137,75 €
 Wowa; Fahrradträger,
 Austausch, nein, wir haben gebaut und gebastelt, 180 € gespart
   0,oo € rep.*4
 Auto; Delle, Kratzer hinten links
 
   €
 Auto; Stoßstange hinten links, Lack
 
   0,oo € rep.*3
 Auto; Einstiegsschiene vorn links
 drei Plasteklipps
   2,78 € rep.*2
 festgestellte Schäden,
 nach Ende unseres
 Urlaubes
 an Auto und Wohnwagen


rep*1 von C_D
rep*2 von der Fleißbiene
rep*3 Lackierer mit Paste
        poliert, weg
rep*4 Dube und die
        Fleißbiene, also ich

Aber heute scheint noch mal die Sonne, Der Federweise hatte keine Nachwirkung, obwohl seine Süße mir gestern schon Sorgen machte.
Es ist genau 13:oo und der letzte Schluck Federweiser köstlich durch die Kehle lief. Wir kommen gerade von einer Fahrradtour wieder. Mit Nüssen und Äpfeln beladen, die wir vor dem Wohnwagen verkosten. Meine derzeit einzige Frage aber lautet, wo bekomme ich jetzt noch eine Flasche von dem Federweiser her.
Nach dem Essen geht es noch in die Pilze. Danach holen wir in Ribeauville noch die Zeitung, genau neben dem Laden mit dem Federweisen.
Heidi korrigierte kurzfristig das Programm, die Pilze fallen weg. Wir machten Siesta. Mein Programm aber lief nach der Siesta automatisch weiter. Dem entsprechend sprang ich aufs Fahrrad und fuhr nach Ribeauville. Einkaufen und zum Wohnwagen zurück. Als ich zurück war, griff Heidi die Flasche und sagte, die stell ich in den Kühlschrank. Es ist zuviel verlangt zu glauben, dass die eigenen Frau auch sagen könnte, Liebling ich hol dir ein Glas.
Wir gehen noch mal ins Internet, einen kleinen Schwatz machen, die Seite übertragen mit den letzten Tagen und einen Blick auf den Wetterbericht werfen. Morgen ist wirklich der letzte Tag unserer Reise. In Spanien hätte ich noch eine Schleife machen können aber auf Deutschlands Autobahnen kennt sich Heidi aus und lässt sich nicht veralbern.
Der Federweiser wird mir heute abend helfen im Kampf gegen Trübsinn und Traurigkeit.



87.Tag
11.10
Di

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Der letzte Tag Urlaub, wir fahren nach Deutschland zurück und ab morgen verteilt Heidi wieder Ihre Wünsche. Es ist aber nur einer da, der hat auch noch meine Adresse, die Wogen werden über mir zusammen schlagen.
Natürlich fahren wir in den Regen und es gießt in Strömen. Wir finden einen Zeltplatz in der fränkischen Schweiz. Schön anzusehen der Platz, von Wald umgeben, ruhig. Heidi will in die Pilze, obwohl es stark regnet, was solls. Im Wald regnet es genau so stark, Heidi gibt auf. Als wir den Wohnwagen öffnen, regnet es zum kleinen Fenster rein. Es tropft in Heidis Bett, daher ist anzunehmen, dass sie mir noch erklären wird, warum sie heute auf meiner Seite schläft.

Resümee:

Am meisten hat uns geärgert, wie wir von unserer Regierung und von den deutschen Jornalisten beschwindelt werden über Spanien, Portugal und auch Frankreich. Auch das Weglassen von Nachrichten ist lügen. Warum konnte nicht einmal, ein ach so kluger Journalist nachrechnen, was dort passiert. Warum haben sie nicht einmal nachgefragt.
Die Bauruinen von Häusern, Autobahnen, Hotels, Altenheimen ..... der zweispurige Ausbau von Straßen über Pässe wo kaum Autoverkehr ist. Die Luxussanierungen von Gartenanlagen mit Eu-Geldern.

Die schlechte Ausschilderung in Orten und Städten, von Straßen ohne Namen oder Nummern, von Campingplätzen ohne Hinweise auf den Straßen hat uns oft Probleme bereitet.
Das zum Teil rücksichtslose Verkehrsverhalten der Spanier hat uns echt genervt, auch die ständig dreckigen Toiletten in den Gaststätten.
Das zugebaute Mittelmeer ist zwar auch eine negative Erinnerung aber das Positive daran ist, wir freuen uns nun noch mehr auf die Bretagne mit den sauberen Stränden und der Ruhe.
Was uns auch wunderte, dass es keine Kerzen in den Kirchen gab, die man anzünden konnte. Nein, man steckte irgedwo einen Euro hinein und schon brannte eine Lampe als Kerzenimitation auf. Man konnte auch zwei und drei Euro einwerfen, dann brannte das Ganze eben länger. Es waren immer Pulte mit 30 bis 100 Lampen, wenn derjenige nicht aufpasste, wußte er noch nicht einmal welche Lampe gerade für sein Seelenheil brannte. Aber darüber sollen die Christen nachdenken.

+
In Erinnerung werden uns aber bleiben, Salamanca, Sevilla, Granada, Compostella, der Prado, die Thyssen-Galarie, Porto mit seinem Porto, die endlosen Olivenhaine, der Schinken aus Serano und der Iberische, das Guggenheim-Museum, naja, außen und manches auch innen. Der Wein, hierbei spielte die Farbe keine Rolle, nur muß man verdammt aufpassen, dass immer noch eine Flasche da ist. Das Positive überwiegt um Längen das wenige Negative.


Es war eine Bildungsreise, anstrengend.


In Erinnerung werden auch die höflichen Leute bleiben, die wir kennen gelernt haben, aus Holland, Frankreich und der Schweiz und die Portugiesen, sowie die Spanier. Bei den Spaniern hat es etwas länger gedauert. Wenn sie nicht gerade im Auto saßen, halfen sie auch immer.
Wir werden Wochen brauchen um uns zu erholen, leider bleibt mir bei Heidis Wunschliste nicht so viel Zeit. Morgen oder Übermorgen werden wir das eine oder andere nochmal überdenken. Die Zeit macht es auch möglich hier noch ein paar Änderungen vorzunehmen.
Wir wollen in 5 oder 6 Jahren die Runde noch mal drehen. Für den Prado hatten wir einfach zu wenig Zeit.



88.Tag
12.10
Mi

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Gestern Nacht regnete es so stark, dass das Wasser zur Dachluke herein kam. Erst tropfte es auf Heidis Bettseite, dann wurden die Pausen zwischen den einzelnen Tropfen immer kürzer. Irgend wann gab es auch keine Pause mehr. Wir bauten aus dem Duschvorhang eine Regenrinne, damit nicht alles auf Heidis Bettdecke lief. Jetzt lief es auf den Fußboden, auf dem wir Badetücher ausgebreitet hatten. Gegen 2:oo morgens hörte der Regen auf. Heidis Bett wurde trotz aller Rettungsmaßnahmen naß.
Wir stehen das erste mal 7:3o auf. Wir packen alles zusammen und fahren nach Hause. Zu Hause angekommen scheint die Sonne. Jetzt muß nur noch alles nach oben geschleppt werden. Von wem wohl?


Ach ja, das habe ich vermisst, noch 15 Minuten bis nach Hause und dann, wieso passiert mir das immer nur in Deutschland. Es geht halt zu verschmerzen, die 20 €, nur schnell bezahlt, damit es nicht mehr werden.



89.Tag
13.10
Do

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