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England/Schottland
2013
über Belgien                  und Frankreich
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Das Frühjahr hat mit seiner Anwesenheit gebummelt, also muss das Unternehmen etwas verschoben werden. Schließlich wollen wir die Gärten in Südengland besuchen.

Gestern, am 29.4 holten wir unseren Wohnwagen aus dem Winterquatier. Wir sahen es sofort. Unter dem Gaskasten hing etwas herab. Zu Hause sahen wir das Elend. Das Holz auf der rechten Seite war vollkommen verfault. Das kleine Loch auf der anderen Seite hatten wir akzeptiert aber diesmal war nichts mehr zu retten. So konnten wir nicht nach England fahren. Im Mai muss ich noch zum TÜV mit meiner Schrankwand, da hätte ich mir wahrscheinlich etwas anhören müssen. Mein Bürstner - Wohnwagen ist jetzt 11 Jahre alt. Beim Ausbauen der Bodenplatte des Gaskastens sahen wir den Pfusch der bei der Montage gemacht wurde. Der Boden bestand aus mindestens 10 bis 12 verschiedenen Teilen, alles wurde zusammen gestückelt, das habe ich damals alles mitbezahlt.

Wir bauen den Boden jetzt aus 4 Teilen neu auf. Wir, das heißt der Tischler Naake und sein Lehrling, nämlich ich.
Während der Arbeit kam es zu einem Gespräch über ein Hobby welches uns sofort vereinte; der Whisky, genauer gesagt: der Single Malt Scotch Whisky.
Heute brachte ich eine Flasche von meiner Signatory Abfüllung eines Caol Ila mit. Ein winziges Schlückchen verkosteten wir. Danach wurde ich eingeladen mit ihm nach Hause zu fahren. Da bekam ich das große Staunen. Da standen mindestens 30 oder 40 Flaschen vom feinsten Single Malt. Auch hier kosteten wir einen winzigen Schluck, diesmal vom Ardbeg.
Wir konzentrierten uns anschließend wieder auf unsere Arbeit.
Dienstag war es soweit, den neuen Boden eingebaut, die Gasflasche angebunden, bei der Dekra vorgefahren, eigentlich könnte es losgehen. Aber die Karosseriemasse klebte an mir wie Pech, ein bisschen klebte davon auch unter dem Wohnwagen, da gehörte sie eigentlich auch hin.
Wir fuhren noch schnell an die Tanke und haben dem Wohnwagen eine Wäsche geschenkt. Natürlich von Hand. Durch das Reinigungsmittel war es auf dem Dach derartig glatt, dass ich mich mit einer Hand immer an einem Fenster festkrallte um nicht vom Dach zu rutschen. Ich habe danach Muskelgruppen gespürt, die das letzte mal beim Schulsport benötigt wurden. Als wir das große Heckfenster öffneten um es zu säubern, klafften die Innen- und Außenscheibe weit auseinander. Ein Hai kann sein Maul nicht weiter aufreißen. Ralf kam Pfingsten mit der Nietzange und wir hefteten die Plexiglasscheiben wieder zusammen. Mittwoch geht es nun wirklich los.




 
 
 

 

 



Wir haben diesmal fast alles perfekt vorbereitet. Heidi holte nur schnell noch den Straßenatlas und schon gings los. Am ersten Parkplatz holten wir wie immer unsere Waage heraus. Nur die Stützlast war etwas unterschritten aber umräumen wollte ich jetzt nicht.
Auf der Autobahn begann es zu regnen. Wenig später wurden dann alle Schleusen geöffnet. Wir fuhren nach drei Stunden Dauerregen rechts ran und schliefen erstmal ein Stündchen
Kurz vor Nordhausen ärgerten mich meine Scheibenwischer, besser gesagt ihre Arbeit, die sie nicht richtig erledigten. Also in Nordhausen zum Autohaus und neue Scheibenwischer gekauft. Beim Festpreis von 62 € wurden sie auch vom Verkäufer gleich noch montiert. Heidi hatte dieses schon ein paar Mal verlangt aber erst nach diesem Regen war ich auch überzeugt. Nach 7 Jahren haben sie ihre Zeit gehabt. Das nächste Mal werde ich das Ganze bestimmt etwas eher überdenken. Als wir wieder auf der Autobahn waren und sie zum Einsatz kamen, die Scheibenwischer, war ich der Meinung sie hätten auch eine neue Frontscheibe eingebaut.
In Soest schickte uns das Navi von der Autobahn um uns nach 5 Minuten wieder an die gleiche Stelle zurückzubringen. Jetzt war der richtige Zeitpunkt doch den Autoatlas aufzuschlagen. Das Gerät brauchte eine Kontrolle.
Da unsere verlängerte Auslandskrankenversicherung erst ab morgen beginnt, fuhren wir auf einen Campingplatz vor der holländische Grenze. Die blaue Lagune für 29 €, damit ist das Bad neben dem Campingplatz gemeint und nicht die Autobahn, die deutlich hörbar uns mitteilt, falls ihr doch einschlaft, werde ich euch morgen früh bestimmt aus dem Schlaf reißen.



1.Tag
22.5
Mi

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Unser Navi führte uns wieder auf die Autobahn. Holland und Belgien, irgendwo holte es uns dann von der Autobahn und schickte uns durch Antwerpen. Richtig enge Straßen hat diese Stadt. Vor Gent wollten wir tanken. Nach fünfzehn Minuten ohne Dieseltankstelle wieder auf die Autobahn und eben hier tanken. Wir konnten nun eine Tankstelle benutzen, die wir sonst meiden, eine mit Karte an der Tanksäule. Sie, die Säule, sprach deutsch mit uns, hier kommen wir wieder mal her.
Calais, Fährkarten kaufen. Der riesige Parkplatz war nicht für Gespanne gebaut. Ich setzte Heidi vor der Tickethalle ab und suchte nun einen Parkplatz. Bei DFDS bekam Heidi die Karten und wir mußten sofort auf die Fähre. Im Internet hätten wir die Karten für 80 € bekommen, sollten aber pünktlich sein. Eine Verspätung unserer seit's würden dann 30 € zusätzlich kosten. Wenn wir für 125 € gebucht hätten, wird uns die Möglichkeit eingeräumt auch vier Stunden später loszufahren. Wir bezahlten hier vor Ort 137 € und kamen sofort auf das Schiff. Es waren vier Fähren im Hafen, eine französische und drei englische. Eine wartete schon vor dem Hafen. Und dann ging alles wie das Brezel backen. Wir fuhren mit der Französischen, eine Rostlaube. Die anderen sahen auch nicht besser aus.

Die Kreidefelsen von Dover begrüßten uns.
Ich hatte vergessen den Kühlschrank auszuschalten und hockte nun in meinem Auto und flehte beim Höheren um Hilfe. Das Auto sprang aber sofort an. Der erste Kreisverkehr in den ich Links herum einfuhr. Wir passten wie die Heftelmacher auf den Verkehr auf. Auf den ersten zehn Kilometern etwa sechs Kreisverkehre. Das fahren auf der falschen Seite ging eigentlich sehr einfach. Heidi muss nur aufpassen, wenn sie Ihre Beifahrertür öffnet, dass sie nicht abgefahren wird. Bei einem kurzen Halt unterwegs, sollten wir uns bewusst werden, wer aus der Wohnwagentür heraustritt, steht dann auf der Gegenfahrbahn.
Nach Densole auf den Campingplatz. Die ersten acht Meilen auf der linken Fahrbahnseite. Der Caravanclub Black Horse Farm ist ein kleiner wunderbarer Campingplatz, mit feinstem Rasen und vielen Kaninchen. Die Sonne lacht seit dem wir auf dem Wasser waren. Wir geniesen den ersten Abend in England. Gegen 21:00 zeigt das Thermometer 3°C an, noch sind es Plusgrade.



2.Tag
23.5
Do

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Es regnet. Ich zieh mich an und geh Brötchen kaufen. Ein Tante Emma Laden. Ich kauf zwei von den Runden und lasse mich überraschen was das ist. Dem Aussehen nach sollten sie es sein. Jetzt muss ich nur noch zurück über die Straße.
Es ist wie im Internet beschrieben. Die Engländer fahren sehr schnell und sie kommen von der falschen Seite. Es ist eigentlich ganz einfach über die Straße zu kommen aber es macht einen doch unsicher, wenn man an die Straße herantritt und die Autos rasen von links kommend an einem vorbei. Auch scheinen die Straßen sehr schmal zu sein und das Warten auf der Fahrbahnmitte setzt voraus, dass man Lebensmüde ist.
Es regnet weiter. Ein Engländer rief mir zu:" Sommer in England". Heidi ist Haare waschen und ich bringe meine Homepage in Ordnung. Einiges was mir Torsten beigebracht hat, wurde aus den Tiefen meines Hirns wieder hervor gegraben. Noch ist mir klar, dass es diese Tiefen gibt. Eine gewisse Liederlichkeit war zu erkennen und Torsten kann sich ja den Quelltext ansehen. Heidi hörte eine Frau sagen, 'was für ein schöner Tag heute'. Das Thermometer hat sich schon auf die 5 gequält, eine Tendez nach oben aber ist nicht zu erkennen.

Trotz Regen fahren wir nach Canterbury. Schöne alte Stadt mit Kathedrale. Die Krypta ist aus dem 11.Jh und im 14 Jh. wurde ein Langhaus angebaut. Die Kathdrale hat drei Türme. Einen Bäcker gefunden, der auch aus Sauerteig Brot backt. Das erste Bier getrunken. Jeder Ausschank hat mehrere Sorten Bier, das bedeutet mindestens 20 Sorten Bier. Ein Bier (0,33), ein Kaffee und zwei Stück Kuchen macht 15 £.
Nach drei Stunden wird zum Rückzug geblasen. Auf der Rückfahrt fuhren wir dreimal kurzfristig auf der rechten Seite. Anschließend strömender Regen bis gegen 18:00, 7,7°C.



3.Tag
24.5
Fr

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Die Sonne scheint. Es soll vorweg genommen sein, sie schien den ganzen Tag. Obwohl ich es versäumt hatte, ein Päckchen Kaffee für schönes Wetter bei den Kollegen abzugeben, schienen sie mir trotzdem die Daumen zu drücken für viel Sonne.
Auf Anregung zweier Oldenburger meldeten wir uns heute erstmal beim National Trust an. Die 96 £ werden sich bei den Eintrittspreisen schnell rentieren. Sie liegen hier zwischen 9 ... 12 £ für eine Person und der Parkplatz extra. Der National Trust verwaltet Schlösser mittelloser Lord´s. Sie erhalten die Schlösser und pflegen die Gartenanlagen, nehmen dafür aber Eintritt.

Sandwich war die zweite Stadt, die wir hier auf der Insel besuchten. Jeder englische Krimi den wir im Fernsehen gesehen haben, könnte hier gedreht worden sein. Enge Gassen und kleine Häuser, Geschäfte, kleiner als unser Wohnzimmer und Kirchen, alt, gepflegt aber offen und viele Einbahnstraßen, so eng, dass ich langsam fuhr. Es war alles ausgespochen sauber.
Die Rückfahrt war unser zweites Erlebnis. Auf Straßen, wo selbst ich eine 50 fahre, können die Engländer 96 km/h fahren und sie fahren es auch. Das Linksabbiegen kann ich bereits aber beim Rechtsabbiegen gerate ich doch oft erstmal auf die rechte Fahrspur.



4.Tag
25.5
Sa

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Sissinghurst Castle und Scotney Castle waren heute unsere Ziele. In Sissinghurst lebte zum Schluß eine Schriftstellerin. In Scotney lebte seit 1909 eine Dame, sie war die letzten 46 Jahre alleinstehend. Beide vermachten ihr Anwesen dem National Trust. Da wir seit gestern hier Mitglied waren, sparten wir so den Eintritt. Es summierte sich immerhin am ersten Tag der Nutzung auf 53,60 £.
Das Scotney Wohnhaus war noch so eingerichtet, wie die Schlossherrin es verlassen hatte. Der Garten war eine Ansammlung von Rhododendrongewächsen. Sie waren teilweise bis 4 m hoch. Der Turm von Sissinghurst war als Museum der Schriftstellerin Nicolsen eingerichtet. Ein Teil des Gartens waren mit Blumen bepflanzt, die nur weise Blüten hervorbrachten. Von der Schriftstellerin Nicolsen werden wir uns mal was ausleihen.

Die Sonne begleitete uns den ganzen Tag und sah zu, wie ich versuchte in einem Kreisverkehr rechts einzufahren aber meinen Fehler gerade noch bemerkte. Auch erkannte ich, dass viele Fehler, die ich gerade zu beginnen versuchte, von Heidi rechtzeitig bemerkt wurden. Da ich sie nun nicht mehr zu Stande brachte, will ich sie hier auch gar nicht alle aufführen. Heidi sah man den Stress mit ihrem Fahrschüler langsam an.
Kein Internet, kein Fernseher auf dem Campingplatz, da will man sich einmal ein Fußballspiel angucken. Meine werden schon gewinnen.



5.Tag
26.5
So

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Meine haben gewonnen.
Auf nach London, 150 km bis zum Zeltplatz. Den fanden wir erst nach Rückfragen bei den Müllfahrern, die es sich im Gras gemütlich gemacht hatten. Seit 'My fair Lady' ist jedem klar, Müllfahrer in London sind höfliche Leute.
Heute fuhr ich das erste Mal in einen englischen Kreisverkehr ohne nachzudenken. Die noch nie in England waren und mich kennen, werden jetzt sagen, das mit dem Denken war schon immer so.
Lee Valley Campsite Edmonton war ein großer sauberer Rasenplatz ohne Internet. Der Bus ist 10 Minuten zu Fuß und man kommt bis ins Zentrum mit nur 3 x umzusteigen.



6.Tag
27.5
Mo

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The National Gallery, nach 4 Std. war Schluß. Die Malerei des 13.-15. Jahrhunderts war nur noch im Schnelldurchlauf zu durchschreiten.
Der Tag begann, wie man es von England erwartet, mit Regen. Erst in den Bus, danach mit der Overground und dann ab in die Underground. Vom Green Park zur Natinalgallerie am Piccaddill Circus vorbei und alles zu Fuß, 45 min durch die City Londons.

In der Gallerie braucht man keinen Eintritt zu zahlen. Das Angebot gilt jeden Tag. Alles aber auch alles sehr sauber, die Stofftapeten, der Fußboden die Sitzgelegenheiten und die Toiletten. Die Gemäldegallerie in Dresden schafft das auch noch mal, bestimmt, ja, da gibt es Hoffnung. Sie muß ja nicht gleich den Eintritt weg lassen aber alles andere könnte man von hier lernen.
Dann mal wieder durch den strömenden ....
Die öffentlichen Verkehrsmittel im 5 Minuten Takt. Alle Anschlüsse perfekt. Ein Tagesticket für 8 £ etwa 9,5o €, für alle Zonen. Wir waren jetzt 7 Stunden unterwegs und brauchen Ruhe.
Wir raffen uns noch mal auf, um ins Internet zu kommen. 3 km Fußmarsch zu Mc Donald und wieder zurück. Wobei wir diesmal einen Bus zu Hilfe nahmen, für einen kleinen Teil der Strecke.



7.Tag
28.5
Di

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Die Engländer sind kluge Leute. Sie schrieben für mich etwas auf die Sraßen 'schau rechts', weil die Autos hier von rechts kommen. Für einen Festlandeuropäer ist das wichtig, damit solche wie ich, beim Überqueren der Straße nicht überfahren werden. Und was nützt es, nichts, denn ich schaue, wie ich es gelernt habe, zuerst nach links und latsche los!
Wir entschieden uns heute für den Bus. Von Edmonton Green bis zur London Bridge. So hatten wir uns London nicht vorgestellt. Auf mehrere Kilometern Häuser, deren Zustände mich an Dresden Neustadt vor der Wende erinnerten. Vor allen die kleinen typischen englischen Stadthäuser waren in einem schlechten Zustand. Dann kamen wir in das England wo die Banken stehen. Was für ein Unterschied, nicht nur bei den Häusern, nein auch wie die Leute hier angezogen waren. Besonders in diesem Viertel sah man manchen Leuten ihre Armut deutlich an. Sie gehörten nicht hier her. Vor allem am Bahnhof London Bridge war der Kontrast der beiden Welten sichtbar.

Wir liefen vom Bahnhof zur Tower Bridge, ließen den Tower links liegen, um nun endlich einmal Fish und Chips zu essen. Nach dem kurzen Halt ging es weiter zur St. Paul's Cathedral. Die St, Paul's ist die zweitgrößte Kathedrale noch vor der in Sevilla. Auch hier war alles schön anzusehen. Der Eintritt kostete für mich nur 14 £, da man über 60 weniger bezahlt. Bedeutende Persönlichkeiten liegen hier begraben. Nicht alle kannte ich aber zwei waren mir irgendwie im Oberstübchen hängen geblieben; Nellson und Welligton. Man konnte bis zur Kuppelspitze laufen. Dann wollte ich Heidi vom Rundgang in der Kuppel fotografieren. Den Fotoapparat versucht ich am Geländer aufzusetzen um nichts zu verwackeln. Da tippte etwas auf mein Schulter, ein junges Mädchen in Uniform der Kathedrale und sagte:"fotografieren verboten"; ich lächelte und hielt den Fotoapparat hinter den Rücken. Da tippte wieder etwas auf meine Schulter, diesmal von hinten und ich drehte mich um, da stand auch eine, jetzt packte ich den Apparat weg.

Das war also hier verboten, die Piktogramme zeigten auch alle so etwas. Das Reiterstandbild von Wellington war beachtlich und sein Grab in der Krypta ebenfalls.

Es ging weiter, wieder am Nationalmuseum vorbei, auch an den Horse Guards, weiter bis zum Parlament mit seiner Turmuhr. Da standen wir nun und hinter uns die Westminster Abbey. Also noch mal gespart bei mir, Heidi zahlte den vollen Preis. Kaum war ich drinnen räusperte sich ein Mann, er ganz in rot, neben mir und erklärte hier ist das fotografieren verboten. Also auch kein Bild von dem Grab der Maria Stuart, kein Bild von Shakspeare, auch keins vom Grabe Newton.
Jetzt nur noch am Buckingham Palace vorbei und zur Metro am Green Park. Obwohl wir sehr müde waren, fuhren wir wieder von der London Bridge mit dem Bus. Nach einer Stunde und 30 Minuten waren wir wieder am Wohnwagen. Nach 10 Stunden London, da schliefen wir beim Abendbrot schon fast ein.



8.Tag
29.5
Mi

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Raus aus London. Wir sahen wieder viel dieser englischen Häuschen. Einige waren gepflegt. Der Verkehr ist sehr stark aber die englischen Autofahrer sind sehr zurückhaltend und höflich. Eine Stunde hat es gedauert ehe wir das Monster verlassen hatten. Auf der Autobahn trat dann wieder Ruhe ein. Erst als wir die Kühe und Pferde sahen kam Unruhe auf. Eigentlich dürfte das auch in Westeuropa nichts Neues sein. Nur hier graste das liebe Vieh am Straßenrand. Kein Draht und kein Zaun weit und breit. Manchmal hatte ich Angst, dass mein Wohnwagen das liebe Vieh bedrängt, eigentlich hatte ich mehr Angst um meinen Wowa.
Wool eine Stadt im Bezirk Devon, man könnte auch Dorf sagen, mit kleinem aber feinem Campingplatz und Internet. Auch lag der Platz nicht neben einer Autobahn. Diesmal war es eine Eisenbahnlinie.
Ach, beinahe hätte ich es vergessen, es regnet wieder.



9.Tag
30.5
Do

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Der Sommer hat begonnen. Die Sonne besucht uns und brachte ihr blaues Himmelskleidchen mit, schließlich haben wir unseren Hochzeitstag
Ausflug, wir besuchten einen Banker. Sein Schloss, Stourhead House and Garten, gebaut von 1740 - 1780 hat uns auch gefallen. Seine Nachfahren, die heute noch darin wohnen übergaben das Schloss, den Park, die Kirche und alle Höfe dem National Trust. Der es nun für die Erben pflegen muss.

Entsprechend meiner Planung waren 1:30 für den Rundgang vorgesehen. Die Rechnung ging nicht auf. Drei Stunden waren wir im Garten, der ein riesengroßer Park war und eine Stunde im Schloss. Hier sprach eine Aufsichtsperson sogar deutsch. Er erklärte uns den Schrank mit den sehr vielen Schubladen, Türchen und ähnliches Spielzeug. Italien 14 Jahrhundert, man durfte anfassen. Die Erbin wohnte noch im Schloss. In ihrem Wohnzimmer, dass die Dame immer noch benutzte, wenn keine Besucher anwesend waren, sah ich in der Bar, wo Whisky und Cocnag standen, dass ihr noch viel mehr zu schmecken schien.
Der Ausflug hätte uns heute 43,20 £ (Eintritt Garten, Eintritt Schloss, Parkgebühr) gekostet, wenn wir nicht den National Trust hier beigetreten wären. Nochmals Dank nach Oldenburg für den Tipp. Damit haben wir jetzt plus gemacht und die Kosten für die Trustkarte von 92 £ für 2 Personen schon wettgemacht.
Die Rückfahrt war etwas caotisch. Berufsverkehr, sehr enge Straßen, die Autos fuhren jetzt sehr schnell. Heidi saß zwar auf der Beifahrerseite aber trotzdem auf der Straßenmitte. Sie sah alle Autos eher in bzw. eher aus der Kurve kommen wie ich. Die grünen Hecken gehen bis an den Straßenrand. Hier hat kein Fußgänger Platz. Für die Fahradfahrer bremst hier jeder. Man fährt erst vorbei, wenn der Gegenverkehr es zulässt. An Kreuzungen ist meistens wie bei uns ein Haltestrich aufgemalt, hier sollten wir Autofahrer eigentlich anhalten. Zwischen dem Haltestrich und der Kreuzung ist noch ein Feld aufgemalt, nur für Fahrradfahrer und Mopeds. Die dürfen dann bei Grün auch zuerst losfahren. Sie fahren auch an allen Autos vorbei. So sind sie dann bei Grün die Ersten. Wer von den Autofahrern auf dem Feld für die Fahrradfahrer bei Rot zum stehen kommt zahlt locker 60 £.
Wir sitzen vor unserem Wohnwagen in der Sonne. Der Platz hier in Wool war zentral gelegen um alle Gärten und Schlösser bequem zu erreichen. Der White Mead Caravan Park bekommt eine 1, da Internet auf dem ganzen Platz.



10.Tag
31.5
Fr

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Heute schliefen wir bis um 9:00. Die Sonne weckte uns. Sie hatte einiges gut zu machen. Auf meinem Plan stand heute Corfe Castle. Meistens beginnt hier so etwas erst gegen elf Uhr. Also fuhren wir vorbei bis an den Kanal. Zufällig wieder an einen Strand, der dem Trust gehört. Da lagen Sie, die Engländer, hinter Ihrem Windschutz, die Kinder im Sand spielend und das bei einer Außentemperatur von 14 °C. Sie haben ein anderes Verständnis vom Sommer.

Es gibt das Corfe Castle seit etwa 1086, ein William soll es gebaut haben. Es gibt noch einen Fluss Corfe und ein Ort Corfe.
Der Oberrichter, Sir John Banks, kaufte das Anwesen mit der Burg. Im Bürgerkrieg hielt er fest zum König und mußte in die Verbannung. Seine Frau Mary verteitigte die Burg, wurde aber verraten. Das Parlament beschloß darauf hin, die Burg zu zerstören. 1982 wurde die Ruine an den National Trust übergeben.

Vom Parkplatz zum Schloss war ein kleiner Wanderweg angelegt. Alle Kinder bekamen einen Zettel mit Fragen. Diese hatten sie dann auf dem Weg ins Schloss und im Schloss zu beantworten. Den Besuchern wurde nun eine Vogelflugschau geboten. Es war nett anzusehen, wie die Falken zwischen den Besuchern hindurch flogen. Viele bückten sich, wenn die Vögel angeflogen kamen. Während Heidi sich dem Spektakel hingab, besuchte ich die Schlossruine und entdeckte dabei die vorbei fahrenden Züge. Es gibt in Großbritannien eine große Schar von Eisenbahnenthusiasten. Sie fuhren nicht sehr weit und kamen alle 20 min vorbei. Das man aber einen Güterzug hier vorbei fahren sah, nur für die Zuschauer, dass hat mich beeindruckt.

Nach dem Essen besuchten wir noch Hardy's Geburtshaus. Es war ein kleines Haus mit Garten, das sich der englische Mittelstand um 1840 leisten konnte. Hardy's Vater war Lehrer als er es erbauen ließ. Sein Einkommen reichte für das Studium seines Sohnes, Thomas Hardy, der Schriftsteller wurde. Tess, war eines seiner besten Bücher, es wurde auch verfilmt.
Wie in allen Häusern auch, so ist hier natürlich das Leben des Herrn Hardy zu sehen, als wär er gestern ausgezogen oder käme jeden Augenblick zurück. Da liegen Schriftstücke auf dem Sekretär, Kleidungsstücke auf den Betten und über den Stühlen. Es ist alles so, als sollten wir am Leben des Schriftstellers teilhaben. Einige Sachen waren mit einer Schnur befestigt, vieles lag auch frei herum. Das Aufsichtspersonal sah es als Wichtigstes an, dem Besucher das Leben des Hardy näher zu bringen, fürs Aufpassen blieb da wenig Zeit. Was für ein Vertrauen in die Besucher. Das meiste Personal des Trusts arbeitet ohne Geld zu bekommen. Das gilt zum Teil auch für die Gärtner und das Aufsichtspersonal. Sie geben einem immer wieder Tipps, was besonders wichtig ist von den Exponaten. Sie sind immer höflich, so dass es mir auffällt.
In Hardy's Haus brannte im Kamin das offene Feuer und daneben aber auch im Kamin das zu trocknende Feuerholz. Auch ein paar brennende Kerzen standen hier und da herum. Dies hatten wir schon in anderen Häusern des Trust's bemerkt. Heidi hat sie dann gesehen, Feuerlöscher. Bestimmt gibt es auch Brandmelder (Pflicht in allen Häusern Englands), aber brennende Kerzen werfen bei einem wie mir dann schon Fragen auf, ganz zu schweigen vom offenen Feuer.



11.Tag
1.6
Sa

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Kingston Lacy war heute unsere Aufgabe. Nach dem Corfe Castel, das im Bürgerkrieg zerstört wurde, baute die Familie unter Sir Ralph Bankes, etwa 40 km weiter, Kingston Lacy auf.
Es wurde gebaut und gebastelt, was der Geldbeutel hergab. Was nicht aus Marmor war, wurde eben aus Ebenholz geschnitzt. Manche Wände wurden auch mit Leder tapeziert. Der nächste Bankes reiste viel und brachte sich manch Andenken aus fremden Ländern mit.

Aus Ägypten, für seinen Park, einen Obelisken und einen Sarkophag und vieles mehr. Aus Spanien ein paar Bilder, für sein spanisches Zimmer, die er wahrscheinlich günstig erwarb, da die Spanier mit Napoleon beschäftigt waren. An den Wänden auch Bilder von van Dyck, Brueghel, und Tizian. Einige Wände waren mit Alabaster verziert, um das Licht indirekt in die Zimmer gelangen zu lassen. Aus Italien war auch dies und jenes zu finden.
Wir waren beeindruckt.
Für die Kinder war auch wieder etwas dabei. Sie sollten die Räume finden in denen ein Teddy zu sehen war.

Auch hier war das Personal wieder bemüht Jedem seine Fragen zu beantworten. Heidi plauschte mit Einem, der Sie auch auf das Foto mit dem deutschen Kaisers aufmerksam machte. Der Kaiser pflanzte hier mit Wellington Zedernbäume. Ob der dt. Kaiser wirklich einen Spaten in der Hand hatte?
An vielen Bäumen stand ein kunstvoller Stein mit der Jahreszahl, wann er gepflanzt wurde. Auch die Sträucher müssen Erwähnung finden. Es standen meterhohe Kamelien im Freien, ein japanischer Garten war zu sehen, ein Gemüsegarten soll auch erwähnt werden und vieles mehr. Der Botaniker Eschwege kennt zwar kaum eine Pflanze aber diese Farbenpracht lies mich ins Schwärmen kommen.
Auch mir gefiel im Haus einiges. Da waren die Sofas aus Italien. Ein gedeckter Tisch mit dazugehöriger Speisekarte aus dem Hause der Fam. Bankes. Der Speisenaufzug versteckt hinter einem Gobbelin. Der Weinkeller, eine Augenweide.

Und wem gehört es jetzt, dem National Trust. Sie pflegen und hegen ihren Besitz wohl fein.



12.Tag
2.6
So

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Heute war ein rabenschwarzer Tag, es war der 13. Tag unseres Urlaubes.

1. Ein Kreisverkehr mit Ampel. Links ein kleines Lieferfahrzeug. Ich rechts daneben, da ich erst an der 3. Ausfahrt heraus wollte. Es wurde grün. Heidi rief grün und auch wir fuhren los. Da fuhr 10 mm vor uns im Kreisverkehr ein Bus hupend an uns vorbei. Ich riss mein Steuer links herum. Es war Ruhe im Auto. Hier wäre beinahe unser Urlaub zu Ende gewesen und wir fuhren sehr ruhig weiter.

2. Bitte fahren sie an der nächsten Ausfahrt ab und biegen sofort rechts ab, sagte Yannik, die Stimme unseres Navi. Also runter von der Autobahn und anhalten. Es standen da zwei Schilder, welche wir so noch nicht kannten. Fahrzeuge länger als 10 m keiner Durchfahrt, ich bin 12.30 lang, also mein Auto und meine Schrankwand. Auf dem Zweiten Schild war ein Wohnwagen abgebildet und es stand geschrieben breiter als 2,10 m verboten. Da beide Schilder einen roten Rand auf weißen Grund hatten bremste ich, und fuhr über diese Straße, anstatt rechts abzubiegen um wieder auf die Autobahn zu gelangen.

3. Bitte biegen Sie rechts ab, Yannik schickte mich in eine Straße berg ab. Unten umfuhr ich einen Brunnen um rechts weiter zu fahren. Da fuhr Heidi erschreckt auf. Da stand ein weiteres Schild, für alle Fahrzeuge breiter als 2 m gesperrt. Krampfhaft wendete ich das Gespann und fuhr die gekommene Straße wieder bergauf.

4. Diesmal schickte mich Yannik 3,5 km zurück und schickte mich nun einen anderen Weg zum Campingplatz. Da sahen wir wieder unseren Brunnen und dieses Schild mit der Aufschrift 2 m.

5. Ich muss ein weiteres Mal wenden, da rief Heidi plötzlich:„die Räder”. Unser Fahrradhalter ging in Spanien kaputt. Zu Hause reparierte Freund Dubrau die Halterung auf der linken Seite. Auf Heidis Wunsch befestigte ich noch eine zweite Strebe neben der anderen. Aber jetzt war die rechte Seite abgebrochen, so dass ich Bänder zum Befestigung aus dem Kofferraum holen musste. Also Kofferraum ausräumen, den Tisch, das Elektrokabel, den Akkuschrauber, mit der 19er Nuss für das Aufrichten der Stützen am Wohnwagen und zwei schwere blaue Boxen. Den Fahrradträger aufrichten, das Band befestigen und wieder einpacken. Wir wollten diesmal lieber einen Engländer nach dem Weg fragen. Eine Engländerin sahen wir und es stellte sich heraus, sie sprach perfekt Deutsch. Eine Deutschlehrerin, sie erklärte uns den Weg zum Campingplatz.

6. Jedes Mal, wenn Yannik irgendetwas sagen wollte, bekam er „Schimpfe” von uns. Entsprechend der Beschreibung bogen wir ab und sahen auch schon das Schild „Campingplatz”. Meine Platzwahl fiel auf Langstone Manor im Naturschutzgebiet Dartmoor. Nach dem Abbiegen von der Hauptstraße wurde es sehr eng. Wir konzentrierten uns nur noch auf die grünen Wände links und rechts und so fuhren wir auch noch dummerweise am Campingplatz vorbei. Nach drei weiteren km konnte ich wieder mit Heidis Hilfe wenden. Nun waren wir also am Campingplatz. In die Einfahrt zum Platz, an der ich nun schon einmal vorbei gefahren war, konnte ich nicht einfahren, da sie im spitzen Winkel lag. Also 1 km weiter in die andere Richtung. Nach dem Wenden gelang mir die Einfahrt auf den Campingplatz.

7. Wir hatten freie Platzwahl. Als ich die Stützen des Wohnwagens runterfahren lassen wollte, suchte ich den Akkuschrauber mit der 19er Nuss. Also ohne Wohnwagen 10 km zurück, zu der Stelle, wo wir die Räder mit dem Band befestigt hatten. Kein Akkuschrauber aber noch einen Schwatz mit der Deutschlehrerin.

8. Yannik hat in unserem Wagen nichts mehr zu sagen. Wir haben Steffi eine Chance gegeben.



13.Tag
3.6
Mo

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Heute bis 9:00 geschlafen. Gegen 11:00 Abfahrt. Da waren sie, die Straßen, in Heidi's Vorstellungen gab es so etwas nur im Film. Ich erfreute mich irgendwie. Sie waren nicht nur höchstens 2,10 m breit, die Hecken schienen auch in den Himmel zu wachsen. Falls sie, die Hecken, keinen Halt mehr fanden, versuchten sie sich oben wieder zu vereinigen und man fuhr manchmal wie durch einen Tunnel. Auch sollte man seinen Blick stur nach vorn richten, denn es waren keine Einbahnstraßen. Das Zucken, das mich an meinem Lenkrad durchfuhr, war ich so nicht gewohnt, wenn da ein Einheimischer entgegen schoss. Die Straßen waren auch so kurvenreich, dass man den Gegenverkehr nicht einmal erahnen konnte.

Knightshayes, ein Schloss, ein Park und die Bilder von Rembrandt und Holbein. Im Schloss wohnt die Familie noch, während der Trust alles verwaltet und pflegt. So wie dieses Schloss aussah, genau so stellte ich mir englische Schlösser vor. Selbst die Nebengebäude würden in Frankreich noch Chateau genannt. Es gab so vieles, welches unserer Aufmerksamkeit bisher entgangen war, da waren Stickereien, Vasen, Holztäfelungen, Kamine uvm.
Auf dem Rückweg wieder ein Schloss, ein Garten aber kaum Bilder, da das Schloss restauriert wurde. Das dauert nun schon 6 Jahre. Was uns half nach einer Stunde schon wieder zu verschwinden. Castle Drogo war erst nur ein Feriensitz wohlhabender Leute, die sich entschlossen daraus ein Schloss zu machen. Es war eins von den kleineren aber das jüngste Castel von England. Der Park, groß wie in Dresden der Große Garten.
Zurück, ja da waren sie wieder, die engen Straßen, diesmal im Berufsverkehr. Die Engländer sind höfliche Menschen. Anhalten und einen vorbei fahren lassen oder bremsen und wieder zurück fahren und das alles ohne einen den Vogel zu zeigen, nein, es wurde gelächelt und gegrüßt. Begegnungsstellen, ja die gab es, meistens waren es nur zwangsläufig zur Seite gedrückte Hecken. So half ich manchmal mit, die Hecke etwas mehr einzudrücken.



14.Tag
4.6
Di

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Als erstes waren wir bei einem Autohändler, der sich mit unserem Fahrzeug eigentlich auskennen sollte. Der Mechaniker groch auch unter das Auto und sagte als wollte er uns Aktien andrehen, alles o.k. Er sagte es zwei mal. Ich glaubte ihm, bis ich das metallische Geräusch wieder hörte.

Das Haus der Fam. Overbeck's. Seemänner seit Generationen. Ein Sohn kaufte das Anwesen und gestaltete einen Garten. Im Haus viele ausgestopfte Vögel, kleine Nager, auch Schmetterlinge, große Panzer von Schildkröten, er war halt ein Naturliebhaber. Aber der Garten, dass ich so nördlich einmal Olivenbäume stehen sehen werde, hätte ich für ein Märchen gehalten. Die Palmen waren nicht zu zählen. Auch Bananenstauden gab es hier. Selbst Heidi kannte einige Gewächse nicht.
Die Straße war wieder eng. Die Busse und LKW's fuhren mit ihren Reifen auf der Mittellinie und mit der anderen Seite entlaubten sie die Hecken. Da kann man in so einem kleinen Auto schon mal ängstlich dreinschauen. Als ein Auto auf einer einspurigen Straße, etwa 2,10 m breit, sehr schnell aus der Kurve kam, steuerte ich blitzartig die rechte Seite an. Das geht gar nicht in England mit dem Linksverkehr, man soll schon links bleiben.

Es passiert alle Jahre wieder. Erst wird man auf die Reserve im Tank aufmerksam gemacht. Jetzt kann man mal schauen, wieviel km man noch fahren kann. Das letzte was man zu sehen bekommt ist dann zwar lustig aber da ist schon keine Zeit mehr für Spekulationen.



15.Tag
5.6
Mi

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Heute war Ruhetag, dass wurde zwar sehr einseitig beschlossen aber ich fügte mich. Trotzdem gelang es mir eine kleine Wanderung durchs Dartmoor zu organisieren. Da unser Zeltplatz 'Langstone Manor' schon im westlichen Teil des Moores lagen, brauchten wir nur den Zeltplatz zu verlassen. Nach 20 min auf einer Fahrstraße bogen wir zu einem Felsplateau ab. Oben angekommen, war der Wind ziemlich stark, Heidi setzte sich lieber. Wir schauten ins Land. Dartmoor besteht aus ein paar Mooren, 1000 Bächlein, Felsgruppen, schier unendlicher Hügel und 3 Truppenübungsplätzen der englischen Armee. Wenn rote Fähnchen auf den Wegen stehen sollte man lieber nicht weiter gehen.

Wir liefen also quer Feld ein, in der Hoffnung das heute die Fähnchen wo anders hängen. Dann sahen wir Kühe mit ihren Kälbchen, Pferde mit ihren Fohlen und Schafe mit ihren Lämmern. Es war nichts abgetrennt, trotzdem hielten die verschieden Tiere einigen Abstand zueinander. Um die Kühe machten wir einen großen Bogen und landeten dadurch doch noch im Moor. Die Kühe sahen uns sehr lange zu, als wollten sie genau sehen wo wir hingehen, denn alle hatten Kälber. Ronny hatte uns schon erklärt, dass man um Mutterkühe besser einen großen Bogen macht. Die Pflanzen waren hier wesentlich niedriger und kleiner. Meiner Bitte große Schritte zu machen, um von hier zu verschwinden, kamen bei Heidi vollkommen falsch an. Erst wurde sich beschwert, dass die Schuhe nass werden, dann wurden noch die Hosenbeine hoch gekrempelt und dann lief das Wasser schon zu den Schuhen rein. Die Kühe lagen weiter oben also im Trockenen und schauten den Beiden die durch die feuchten Wiesen latschten lachend zu.

Unser Campingplatz ist sehr preiswert aber vom Feinsten also sehr gut. Gepflegte Wege, vorbildliche Sanitäranlagen, überall Pflanzen, einen Golfrasen, Bier vom Fass und unendliche Ruhe. Das Internet nur in der Bar, das hat auch Vorteile, so komme ich immer zusätzlich zu einem oder auch zu zwei Bieren.
Wir zahlen noch 2 Tage nach und genießen die Ruhe.



16.Tag
6.6
Do

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Heute war der 2. Tag nur bummeln. Da Markttag in Tavistok war, zogen wir uns doch erstmal an. Drei Meilen ins Zentrum und bummeln. Tavistok ist die westliche Grenze des Dartmoors. Steinalt also, zumindestens die Kirche wurde 938 das erste Mal erwähnt. Das besondere an der Kirche sind seine 4 Schiffe. Heute putzten eine paar Rentner das Gestühl.
Viele kleine Einkaufsläden, auch Fleischer und Bäcker waren in großer Anzahl vertreten. Der große Trödelmarkt, der immer Freitags stattfindet, brachten Heidis Augen zum Glänzen. Ich hatte Glück, sie fand nichts. Dann kauften wir noch ein Schwarzbrot, es sah jedenfalls so aus. Ab zu Lidl und Gemüse kaufen und wieder zurück.
Die Sonne scheint nun regelmäßig. Wie ich das so schreibe tröpfelt es auf meine Tastatur und eine schwarze Wolke zieht über uns hinweg.




17.Tag
7.6
Fr

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Wir machen wieder ganz langsam, schließlich hat auch dieser Tag 24 Stunden. Wir suchten uns davon 5 Stunden aus und fuhren los. Princetown im Dartmoor war das erste Ziel. Holmes hieß der Mann, er machte es bekannt bzw. der Mann, der das vom Holmes aufgeschrieben hat. Der Hund von Baskerville lebt nun auch schon lange nicht mehr aber das Gefängnis im Dartmoor ist noch immer in Betrieb. Auch die alte Kirche mit dem Friedhof mußte besucht werden, denn hier liegen die begraben, die das graue Gefängnis nicht lebend verlassen hatten.
Weiter ging die Fahrt, vorbei an einem Steinbruch aus alten Zeiten. Hier wurden nicht nur die Steine für das Gefängnis heraus geholt, sondern alle Häuser der Umgebung waren damit gebaut, natürlich nur von den Leuten, die es sich früher leisten konnten.
Hier im Dartmoor kommen am Wochenende viele Familien um Picknick zu machen. Sie bringen Decken oder Stühle mit und sitzen zwischen den Hügeln. Es gibt einige Wanderer; auch Fahrradfahrer. Dabei geht es hier bergauf und ab und der Wind heute war nahe daran Sturm genannt zu werden. Diese verbissenen Gesichter, da war kein Lächeln mehr zu erkennen, irgendwann stiegen sie vom Rad ab.
Gestern startete auch ich eine Runde. Zum Zeltplatz hinaus und abgestiegen, den Berg hinauf geschoben und nach zehn Minuten schieben, keck aufs Rad geschwungen und eine Ewigkeit bergab gefahren, da kam der nächste Anstieg.
Die Straßen bei uns werden nach einem festen Plan gebaut, da wird fast alles eingeebnet ohne Rücksicht auf Natur und Mensch. Hier, so scheint mir, ist jede Hecke die Grundlage für die Ausrichtung einer Straße und führt die Hecke nach oben, geht auch die Straße nach oben. Wahrscheinlich stehen hier die Hecken unter Naturschutz. Da die Straßen auch noch zu Zeiten gebaut wurden als die Sachsen noch etwas zu sagen hatten, ist nicht eine mehr als 100 Meter in einem Stück gerade.
Zum Zeltplatz kam ich zurück, fix und fertig, diese kurzen aber sehr steilen Berge haben mich fertig gemacht.

Auf einem Parkplatz trafen wir dann ältere Herrschaften, die ihre Autos spazieren fuhren. Austin, Baujahr 1959 zwei Türen, auf Hochglanz poliert und davon 3 Stück. Heidi sprach mit einer Frau über Autos.... Sie hatten etwa die Größe von unserem Trabant. Auf dem kleinen Parkplatz kam jetzt ein Eisverkäufer mit seinem kleines Mobil. Ob er hier Kunden findet? Die Landschaft hat fast keinen Bewuchs, nur Gras und Ginster. Als ich über das Gras laufe, merke ich, dass es stark nachgibt. Es federt richtig.

Weiter schließlich wollten wir noch Francis Drake besuchen, zumindestens sein Schloss und seinen Garten. Die Buckland Abbey wurde von Drake gekauft und auch bewohnt. Es ließ sich leben hier. Uns hat es gefallen. In der Küche konnte man sehen wo die Hasen und die Schinken hingen. Sie war komplett eingerichtet. Auch sah ich hier im Garten das erste Mal Flieder und Rosen herrlich neben einander blühen. Auch zwei unbekannte Gewächse sahen wir in diesen Garten.



18.Tag
8.6
Sa

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Wir verabschieden uns aus Denon und ziehen nach Cornwall um. Unsere Steffi, die Frau im Navi lassen wir diesmal nicht allein. Heidi hat die Karte auf den Knien und prüft alle Vorschläge die von Steffi kommen. So bleiben wir auf den Hauptstraßen, dass heißt auf Straßen, wo eine Mittellinie vorhanden ist. Kurz vorm Ziel vertrauen wir dann auf Steffi, schließlich haben wir die Koordinaten des Platzes eingegeben. Als wir in eine Sackgasse abbiegen halten wir an. Heidi hat da so eine Ahnung und wir fragen einen Radfahrer. Es geht also auf der Straße nicht weiter. Rückwärtsfahren mit Wohnwagen, zurück auf die Hauptstraße. Der Fahrer des wartenden Autos lacht. Jetzt finden wir zwar den Campinplatz aber der ist voll. Den zweiten Campingplatz, den ich auch vorsichtshalber eingegeben hatte ist genau so schwer zu finden. Steffi schickt uns 500 Meter vorm Campingplatz in die Wüste. Nach einer Runde von mindestens 10 km fragen wir diesmal eine Frau und sind nach 3 Minuten auf unserem Platz.
Wir buchen 4 Nächte und freuen uns auf Cornwall.



19.Tag
9.6
So

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Lizard Point war unser Ziel heute. Das schöne Wetter ist erstmal zu Ende. Die Schlösser und Gärten Montags fast alle zu, also gehen wir wandern. Der südlichste Punkt Englands und der tödlichste Küstenstrich, zumindest für Schiffe. Von hier aus kann man kurze und sehr lange Wanderungen unternehmen. Wir waren heute eher für die erste Variante. Es war sehr trüb. Der Wind verteilte auch manchmal ein wenig Regen.

Es ging oberhalb der Klippen ein Wanderweg entlang der trotz des schlechten Wetters gut besucht war. Einige Male konnte man auch Stufen und Treppen benutzen um an den Strand zu kommen. Für die Wanderer wäre eine bessere Sicht von Vorteil gewesen. Aber die Pflanzenwelt die wir vorfanden war wunderschön. Wir sahen Blumen, die wir zu letzt am Strand von Portugal gesehen haben. Auch Blumen deren Namen Heidi nicht wußte, blühten hier. Die Wiesen und die bewachsenen Steilhänge runter zum Meer waren richtig bunt. Der Wind wurde jetzt stärker und wir traten den Rückzug an.
Jetzt begannen auch die Nebelhörner des Leuchturmes an zu hupen. Die Größe der Nebelhörner verwunderten mich dann doch, als ich sie sah. Wenig später schaltete der Leuchtturm sein Licht ein. Es war aber auch viel Grau am Himmel.

Wir waren froh im Auto die Sitzheizung einschalten zu können.



20.Tag
10.6
Mo

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Leider kann ich hier nicht alles niederschreiben, von Heidi kam heute sehr viel zu den Straßen Englands. Das Auto ist noch ganz. Die Engländer sind ein sehr höfliches Autofahrervolk. Wenn es eng wird halten sie und fahren, wenn es notwendig wird, sofort zurück. Dabei bedanken sie sich immer. Auch ich halte lieber einmal mehr an. Bedanken, dass heißt einen Gruß zum anderen Fahrer schicken, gehört jetzt auch zu der Fülle meiner Höflichkeiten. Heidis letztes zu den Straßen; die brauchen ein paar deutsche Straßenbauingenieure. Meine Erfahrungen sind erweitert wurden, Lernen in der Praxis, ich kann jetzt nach 20 Tagen endlich in die Kreisverkehre ohne Probleme ein und wieder auszufahren.
Es gibt hier manchmal auch zwei Kreisverkehre, die in einander gehen. Man erkennt es deutlich an den zwei Kreisen die hinter einander auf die Straße gemalt sind, falls die Farbe gereicht hat. Da ist man in einem Kreisverkehr eingefahren und muss die Vorfahrt vom Anderen beachten.

Mein Program sah zwei Gärten vor, Glendurgan und Trellissick. Der Garten von Glendurgan war in mehreren Themengruppen unterteilt. Der Kamelienweg, der Kirschgarten, der Olivenweg und die heilige Böschung, da wuchs was das botanische Wörterbuch hergab. Es waren der Farn vertreten, auch die Banane, Teebäume, ein chinesischer Dattelpflaumenbaum, Zypressen, Agaven und hunderte Rhododendren. Die Palmen waren nicht zu zählen. Ein paar habe ich schon wieder vergessen. Der 1833 angelegte Irrgarten hatte es mir angetan. Es waren Kirschlorbeeren, die eng aneinander standen und pitschnass waren, da es gerade geregnet hatte. So sah ich dann auch aus, als ich aus der Mitte des Irrgartens wieder heraus fand.
Die Wiesen waren besonders schön. Diese bunte Vielfalt, was auf dem Grün alles wächst ist besonders schön. Die Engländer mit ihrem Golfrasen, aber hier in diesem Gärten darf alles etwa 50 cm hoch wachsen, dann werden Schneisen hinein gefräst, auf denen man laufen darf, dass man das Grün mit den Wiesenpflanzen auch von allen Seiten bewundern kann.

Der Trellissikgarden war ganz anders. Er war weitläufiger und hatte sehr viele alte Bäume. Auch er war am Hang angelegt. Zypressen, riesige Pinien, Mammutbäume, Zedern, Eukalyptusbäume usw. Die Blumen waren wieder die Pracht. Diese Vielfalt ist für mich kaum beschreibbar. Meiner Meinung nach war alles wunderbar bunt.


In allen Anlagen des National Trust ist auch immer etwas Kunst dabei. Meistens muss man zweimal hinschauen um es zu entdecken. Nie ist es aufdringlich oder tritt als Konkurenz zum Garten auf.

Aber dann kam etwas, welches mich an frühe Zeiten auf der Elbe erinnerte. Da lag eine Kette im Fluss. Diese Kette lag auf dem Flussboden, war aber an beiden Seiten des Flusses am Ufer festgemacht. Mit Hilfe dieser Kette zog sich eine Fähre über den Fluss. Sie lag bis zu 20 m tief im Fluß. Die King Harry Ferry fährt seit 1888 und kann 350 t zuladen. Die 5 £ waren es mir Wert und ich verlud meine Frau und das Auto. Ein Erlebnis, auch die 20 km Umweg, die wir zurück fuhren.



21.Tag
11.6
Di

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Est Pool Mine, das Ziel, besser gesagt, der Rest der übrig blieb, eine Wasserpumpe zur Entwässerung der Mine. Weder die Kessel, wovon es 5 gab, für die Dampfmaschine waren vorhanden, auch die Dampfmaschine selber war im Schrott gelandet, so dass nur noch das Pumpenhaus hier stand.
1902 gebaut und 1954 das letzte Mal gelaufen. Die Rohrführung ging auf 518 Meter. Der Durchmesser des Zylinders war 18 Zoll. Sie pumpte 2.046 Liter je Minute. Die Pumpe und das Pumpenhaus waren der Rest der Mine. Die Verbindung Schacht und Pumpe gab es nur als Modell.

Dann waren wir schnell noch etwas einkaufen, bei Morrisons. Die Höflichkeit der Engländer beschämt einen manchmal. Beim Backstand fragte ich nach Pasties. Erst verstand er nicht was ich wollte, dann holte er zwei für uns aus dem Ofen, wo sie gerade frisch gebacken waren. Er übereichte sie uns und wünschte uns guten Appetit. Er hätte auch sagen können dort auf dem Tisch stehen welche. nehmen sie sich diese.
An der Kasse sitzen, was uns schon aufgefallen war, auch sehr viel alte Kassierer. Der alte Mann fragte uns zuerst ob wir Tüten benötigen, danach fragte er ob er uns beim einpacken helfen soll.
Die Höflichkeit nimmt kein Ende. England wird mir immer sympathischer. Trotzdem, das berühmte englische Regionalgebäck, der, die oder das Pasties, kommt nicht mehr auf meine Zunge. Es war eine Mischung aus Weißkraut, Kartoffel und gemöllerter Wurst oder Fleisch, jedenfalls nicht geschmacklich erkennbar und zu einem Brei zusammen gerührt. Das alles war in einem Teigmantel gebacken. Ausgesehen hat es wunderbar.

Jetzt in den Garten von Lanhydrock. Ein Robartes wurde als Lord ernannt und baute sich 1640 ein Schlösschen. War das ein Häuschen. Zimmer an Zimmer reihten sich aneinander. Alle eingerichtet als würde sich der Lord nur im Garten aufhalten. Die Küchen, die Vorratsräume selbst die Abstellkammern waren voll eingerichtet.

In den Schränken die Wäsche, alle Utensilien die man zum Leben braucht waren vorhanden, egal ob im Schlafzimmer seiner Lordschaft, seiner Frau, dem Kindermädchen und der Buttler. Das Meissner Porzellan stand auf den Kaminsimsen. Ein Hochzeitsgeschenk war ein Kronleuchter aus Meissner.
Ein vollkommen geometrischer Garten gehörte auch dazu, die doppelte Buchenallee zur Anfahrt und so ging es weiter, einschließlich der eigenen Kirche mit Friedhof und der Gruft der Familie. 1953 übernahm hier der Natinal Trust das Grundstück.

Das Bild habe ich (eingescant) ausgeliehen, ich werde es mal löschen, bestimmt, denn es gehört dem National Trust.

Was ist sonst zu vermelden. Es ist englischer Sommer, also regnet es und das seit gestern Abend. Dann hat sich mein Reifenwarnsystem gemeldet. Angehalten, geschaut, weitergefahren und die fehlenden 0,4 bar am Campingplatz aufgepumpt.
Der Campingplatz, Truro Caravan and Camping Park Greenbottom, bekommt nicht einmal eine 4. Das Wasser lief kaum aus den Wasserhähnen, auch die Toilettenspülung hatte mit dem Wasser seine Mühe, Geschirrspülen war nur im Freien möglich und wir lagen zwischen zwei Straßen. So konnten wir genau verfolgen, wann hier der Berufsverkehr am Morgen einsetzt und das für 25,85 £ die Nacht. Was den Preis angeht halten Sie den 2. Platz nach London. Die versprochene Hilfe für den Internetzugang gab es auch nicht. So half uns wieder mal Mc Donald, wo man jederzeit ins Internet kommt. Essen kann man nichts, das Eis und der Kaffee ist aber Spitze.



22.Tag
12.6
Mi

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Die Luft war heute Früh auf allen Reifen gleich, das heißt anhängen und die Möbelgarnitur nach Wales ziehen. Sturm war die ganze Nacht angesagt, selbst der Wohnwagen wurde durchgeschüttelt.
Die 340 km fuhren sich ohne Zwischenfälle, da Heidi und Steffi mich auf die breiteren Landstraßen bzw. auf die Autobahn schickten. Wir bummelten mit 80 km/h durch die Lande und schafften einen Verbrauch von 9,8 l. Wir sahen wieder Kühe, Schafe, Pferde und viele kleine Felder, meistens Wiesen, Getreide war selten angepflanzt. Was wir nicht sahen waren Wälder.
In Abergavaenny ist ein kleiner Campingplatz, Pont Kemys Caravan Park, 20,00 £ die Nacht.



23.Tag
13.6
Do

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Es regnet in Wales. Wir bummeln rum. Hay-on-Way wurde als Ziel gewählt. Ein Dorf, welches in den Reiseführern steht. Es ist durch seine große Anzahl von Bücherläden bekannt geworden aber auch der kleine Stadtkern ist bekannt. Kaum aus dem Auto, regnet es in Strömen. Wir flüchten in eine Bar. Mit Heidis Englisch und dem wenigen Deutsch zweier Waliser lachen wir den Regen weg. Zwischen zwei Regenwolken erkunden wir den Ort.
Es gibt Unterschiede zu Südengland. Die Hecken sind wesentlich niedriger und die Straßen scheinen breiter, die Häuser sind weniger englisch. Uns verwundert immer wieder die Höflichkeit der Menschen.



24.Tag
14.6
Fr

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Tredegar House, heiß das Ziel. Da es die ganze Nacht gegossen hatte, suchten wir uns etwas Trockenes. Das Haus war in den letzten Jahren eine Mädchenschule und wurde vor einem Jahr vom Trust übernommen. Alles was die Mädchen nicht kaputt gemacht hatten, wurde in der alten Schönheit gezeigt.

Uns begeisterten die geschnitzen Arbeiten aus Zedernholz die Gemälde und das wieder zusammengetragene Mobilar. Auch die etwa 30 Glöckchen die das Hauspersonal auf die Beine brachte, waren alle noch in Gang. Auch der riesige Garten, der Park und die Hofgebäude wurden restauriert. Selbst der Pferdestall war schon ein Gebäude der Extraklasse, leider nur mit einem Pferd.
Den Oldenburgern muß nochmals ein Dank gesagt werden für die Empfehlung einmal Scone zu probieren; Scone mit Cream und Jam. Diese Kalorienbompe muß sein, zumindest für mich.

Den zweiten Teil des Tages gehörte Monmouth. Eine Stadt in Wales. Hier wurde Rolls geboren. Er entwickelte (gemeinsam mit Royce)Flugzeuge, Triebwerke und letzt endlich den Rolls mit seiner Emmy. Es gab noch eine Kirche von 1180 und ein Brücke von 1230. Die Mauern der Kirche waren mindestens 1 Meter dick. Natürlich gab es auch ein Denkmal des berühmten Sohnes der Stadt.



25.Tag
15.6
Sa

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Es ist 15:47. Der Regen hat aufgehört. Als wir ins Auto stiegen, nach dem Frühstück, begann er. Wir wollten wandern. Im ersten Teil sollte uns die Brecon Mountain Railway zum Ausgangspunkt unserer Wanderung bringen. Im Fahrplan standen 5 Termine. Für 11 £ (12,93 £) wurde man hin und wieder zurück gefahren. Einen Lockschuppen mit Werkstatt war sehr gut eingerichtet. Die Ehrenamtlichen hatten schon weiteres Land gekauft und eine alte Brücke wieder aufgebaut. So soll in den nächsten Jahren die alte Strecke wieder neu erstehen.

Die Bahn sollte uns 11 Meilen mit nehmen. Mehr Gleis gab es nicht. Den Rückweg wollten wir zu Fuß antreten, durch ein Naturschutzgebiet. Aber es regnete permanent. Jetzt blieb von der Wanderung nur noch ein Fototermin übrig.
Der Himmel war dunkelgrau. Jegliche Hoffnung war dahin.
Mein Vorschlag nach Cardiff zu fahren wurde von den Scheibenwischern zu Nichte gemacht.
Auf dem Rückweg kamen wir bei Waitrose vorbei. Ein Markt wo es nur vom Feinsten gab. Trotz unserer Zurückhaltung und Sparsamkeit gaben wir immerhin 46 £ nur für das Genießen aus. Wenn man nur die Hälfte der Waren einmal in die Hand nimmt, um zu sehen was in der Verpackung drin ist, vergeht schon mal eine Stunde. So einen Markt habe ich in Dresden noch nicht gesehen. Gestern hatten wir in Abergavenny bei Aldi eingekauft, so gleicht sich das wieder aus.



26.Tag
16.6
So

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Ja, ich bin langsam und vorsichtig gefahren. Als Heidi dann aber im Straßenatlas 'Pass of Aberglaslyn' gelesen hatte, war es mit der Ruhe vorbei. Dummerweise kam dann noch das Schild mit der Aufschrift 20%, diese Steigung war dem Auto egal aber Heidi nicht. Abspringen ging an dieser Stelle jedoch nicht.
Unser neuer Zeltplatz liegt mitten im Wald des Naturschutzgebietes Snowdonia. Unser Handy findet kein Netz und Internet gibt es auch nicht.
Auf der Herfahrt wurden wir überholt. Im Abstand von 100 Metern jagten zwei Düsenjäger über unser Auto hinweg. Anfangs wussten wir nicht woher der plötzliche Krach kam, dann sahen wir sie vor uns im Tiefflug durch Hügelkette fliegen. Es war wie im Film.
In Builth Wells hielten wir kurz an. Die Barcleys Bank wollte unserer Sparkassenkarte kein Geld am Automaten geben. Bei HSBC ging das Ganze, dann anstandslos über die Bühne. Der Rundgang durch die kleine Stadt in Wales endete bei Co-operative. Der Laden hatte Erdbeeren in einem Plastekörbchen wie bei uns. Nur der Unterschied, sie waren gewaschen und nur so viele im Korb, dass man jede einzelne sehen konnte. Sie sahen so aus als wären sie gerade gepflückt. Keine war verschimmelt, keine gedrückt und 400g für 2 £.
Die Parkautomaten unterscheiden sich auch ein klein wenig von Unseren. Man muss die letzten drei Buchstaben des Kennzeichens vom Nummernschild eintippen. So kann man den Parkschein nicht weitergeben, wenn man vor der Zeit zurück kommt.
Gestern Abend schwatzten wir noch mit einer Berlinerin und einem Kölner. Sie erzählten von einer Strafe auf dem Parkplatz wegen Zeitüberschreitung von 60 £. An Ihrem Auto war schon nach 15 Minuten Zeitüberschreitung eine Kralle montiert. Vor so etwas hatten uns schon die Oldenburger gewarnt.
Jetzt aber der Hit. Unser Campingplatz liegt an einer Zugstrecke. Die Wels Highland Railway führt hier vorbei. Vom Bett aus kann ich sie vorbei fahren sehen. Es fahren nur Dampflokomotiven mit Steinkohlefeuerung.

Camping in the Forest, Beddgelert ist zu finden, wenn man aus Richtung Porthmadog kommt, in dem das Auto auf der Brücke nach links gelenkt wird. Nach 2 Meilen liegt der Platz im Wald. Der Zug fährt 6 x am Campingplatz vorbei. Es kann genau neben der Eisenbahnlinie ein Platz belegt werden. 17:30 fährt der letzte Zug am Caravan vorbei.



27.Tag
17.6
Mo

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Heute war Wandern angesagt. Es gab keinen Widerstand. Die Sonne half mir Heidi in die Wanderschuhe zu bringen. Vom Campingplatz bekamen wir eine Wanderkarte auf A4 mit über 55 blauen Nummern darauf, die es galt abzuwandern, wenn man wollte. An jeder Kreuzung stand ein Pfahl, etwa ein Meter hoch, an dem eine Nummer aufgemalt war. Wenn die Nummer auf dem Zettel mit der Nummer am Pfahl identisch war, schien die Hoffnung groß, das Ziel zu erreichen.

Der ganze Wald voller Rhododendron, dass war ungewohnt. Der wächst hier überall. An einem See standen Bänke für müde Wanderer. Jetzt galt es ein Bild mit dem Selbstauslöser zu machen. Heidi lachte laut über den Alten, als der den Auslöser drückte und dann versuchte über Stock und Stein zum Tisch zu kommen. Der zweite Versuch gelang und beide Wanderer waren auf dem Bild.
In Beddgelert angekommen, gingen wir zum Bahnhof, Fahrkarten kaufen, um Morgen den Haltepunkt hier am Zeltplatz zu benutzen. Die freundliche Frau erklärte uns, wir sollten die Hand einfach hochhalten, dann hält der Zug, wir sollten aber bitte nicht winken, denn dann fährt der Zug vorbei. Die Fahrkarten sollten wir im Zug lösen. Die Schaffner sah ich heute auch schon ein Mal. Sie beeindruckten mit ihrer Fülle.

Viele Gärten waren hier mit Liebe eingerichtet. Manch einer auch mit einem Hang zum Sonderlichen.
In einem Restaurant bestellte ich ein Bier und Heidi einen Kaffee. Es gab viel Bier und neun Sorten aus dem Fass. Der Herr fragte welches Bier ich haben wolle. Ich zeigte auf Heidi's Haare, die sind zur Zeit blond. Er lachte und zeigte jetzt auf zwei Bierhähne mit den Schildern von Robinson Bier und ein Doppel Hop. Jetzt wusste ich nicht weiter. Also nahm er zwei kleinere Gläser, füllte sie etwa zu einem Drittel und lies mich kosten. Ich entschied mich für das Robinson. Bevor er nun ein großes und ein kleines Glas hoch holte, rief ich schnell one Pint. Somit bekam ich ein halben Liter Bier.



28.Tag
18.6
Di

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Für Freunde der walisischen Sprache, das jeweils Untere ist englisch.

Die Sonne hatte sich versteckt aber es war Wandertag. Der Beschluß wurde mit überragender Mehrheit gefasst, Heidi war duschen. Ich holte die Hemden von der Leine.
Wir machten uns zur Bahnstation auf. Sie war auf dem Campingplatz. Der Zug hält hier nur, wenn Einer am Bahnsteig steht und die Hand raushält oder sich mehrere Leute auf dem Bahnsteig befinden. Wir wurden also mitgenommen. Der Zug war relativ voll. Es gab offene Wagen, aus denen man bequem fotografieren konnte. Auch einen Speisewagen gab es, zumal das Personal mit einem Wägelchen durch den ganzen Zug zog. Den Pullmannwagen konnte ich nur von außen fotografieren, bezahlen wollte ich das nicht. Heidi bezahlte beim Schaffner für zwei Stationen, 7,40 £ für sich und den Rentner 6,70 £. Wir fuhren von Meillionen nach Snowdon Ranger, 5 Meilen, das sind 35 Minuten Zugfahrt.

Vom Bahnhof gab es keinen Wanderweg, so dass wir 2 Meilen auf dem Asphalt bis Rhyd Ddu laufen mußten. Als wir die Straße verlassen hatten, fragten Heidi einen Mann nach dem Weg. Als Erstes erklärte er uns, dass er Waliser ist und kein Engländer. Als Zweites zeigte er uns den Weg. Wir unterhielten uns mit dem Mann, der wie sich herausstellte, Ranger im Natuschutzgebiet war. Die verschiedensten Themen wurden behandelt, Schafe, Schnee, wie kommen die Waliser klar, Preise und vieles andere, eben was Frauen so wissen wollen. Von hier ging es mit Treppen über Zäune oder durch Gatter quer über die Weiden der Schafe, steil nach oben. Der Weg war nicht markiert, so dass wir raten mußten, waren hier Wanderer vor uns gegangen oder nur Schafe. Dann kamen uns Profis entgegen, die wir nach dem Weg fragten. Sie holten modernste Geräte hervor, damit konnte man auch zur Not telefonieren. Sie wussten nicht wo wir sind. Danach fanden sie doch noch eine Karte, auch die führte zu keinem Ergebnis.
Der Ranger hatte vom Gatter hier oben geredet. Als wir das Gatter fanden und hinter uns gelassen hatten, fanden wir wenig später unseren Wanderweg. Nach 5 Stunden waren wir wieder am Wohnwagen. Heidi schälte Kartoffeln und machte eine Büchse Königsberger Klopse auf. Wieder einmal sagten wir uns, die nehmen wir nicht noch einmal mit.
Der Tischler hatte nicht die Wahrheit gesagt. Er sagte, die Midges würden wir erst in Schottland treffen. Aber die Midges gibt es auch schon hier in Wales. Es gibt hier kaum Mücken. Als Ersatz hat hier einer die Midges geschaffen. Diese häßlichsten Fliegen aller Fliegen beißen sich durchs Leben. Ich glaube sie haben mich als ihr Lieblingsspielzeug ausergoren. Ich fange an mich wieder nach meinen Mücken zu sehnen.



29.Tag
19.6
Mi

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Heute war ein sogenannter Ruhetag. Wir hatten uns trotzdem 3 Punkte vorgenommen. Das Penrhyn Castle, die Cowny Bridge und den Ty Mawr Wybrnant.
Das Castle hatte einen wunderbaren Garten mit riesengroßen Bäumen. Das Haus mit allem was zu einem Castle gehört und weiter oben schon aufgezählt wurde. Diesmal gehörte auch ein Canoletto und ein Rubens dazu.

Dann entdeckte ich das Eisenbahnmuseum, wieder mit anfassen, dass meiste jeden falls. Die Fire Queen war die schönste Lok im Museum. Sie hatte Puffer aus Leder. Es gab einen Eisenbahnwagen der einem Lord gehörte und nur eingesetzt wurde, wenn dieser Zug fahren wollte.

Die Cowny Bridge war die erste Hängebrücke in Großbritannien. Hier waren es nicht Drahtseile, sonder Flacheisen, etwa 3 Meter lang, die miteinander verschraubt waren.
Ty Mawr Wybrnant viel ins Wasser, denn es regnete ziemlich heftig. Außerdem habe ich im Eisenbahnmuseum ziemlich viel Zeit vertrödelt.



30.Tag
20.6
Do

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Wir fahren nach Schottland. 650 km, das werden wir heute nicht schaffen. Obwohl wir noch in die andere Richtung fahren, beginnt die Heimreise.
Das habe ich früh noch schnell geschrieben bevor es losging. Das Blatt wendete sich. Die Marmeladenschnitte fiel auf die falsche Seite.
Walisische Straßen unterscheiden sich wenig von Englands Straßen. Sie sind so breit, dass es ein Frosch schafft, sie in einem Satz zu überspringen. In einer Kurve kam ein Sattelzug mit einer überbreiten Raupe um die Kurve geschossen. Wir bremsten sofort, fuhren an den Rand und hielten an. Der junge Fahrer vom Sattelzug aber nicht. Ich mußte zurückfahren. Dabei legte sich der Wohnwagen leicht auf die linke Seite. Da ich im Rückspiegel aber nur den unteren Teil des Wohnwagens sah, achtete ich nicht auf die Dachkante und da das Toilettenfenster leicht hervor steht, streifte es eine Hausecke. Jetzt wurde abgehängt und der Wagen mit der Hand zurück geschoben. Als der Sattelzug verschwandt und wir wieder anhängen wollten sahen wir die Bescherung.
Zwei Stunden später schäpperte es wieder unter unserem Auto. Wir fuhren nun schon zum zweiten Mal bei Mercedes vorbei. Der junge Mann schnappte unser Auto, verschwand und holte uns nach zehn Minuten in die Werkstatt. Eine Halterung vom Auspuff war abgerissen. Ob er sie anschweißen sollte, fragte er. Nach weiteren zehn Minuten brachte er unser Auto wieder und wünschte uns gute Fahrt. Keine Rechnung, nichts wollte er von uns. Wir haben zwei Kaffee getrunken und ich noch einen Kakao. Wir hatten das Internet genutzt und sollten nichts bezahlen. Kundendienst wie ich mir das erträume.
Eine weitere Stunde später meldete sich das Reifenwarnsystem. Nach fünf Tagen nun das zweite Mal. Auf einen Parkplatz gefahren und geprüft. Wieder die Luftpumpe heraus geholt und Schweiß auf meine Stirn gezaubert. Heidi fragte inzwischen einen Mann, wie wir zu einem Service kommen. Dieser Herr sagte uns wir sollten ihm hinterher fahren. Nach 15 Minuten war der Reifen repariert und wieder auf unserem Auto. Der Chef vom Service wollte nur wissen ob wir eine Rechnung brauchen. Wir verneinten die Frage und er nannte uns einen Preis von 10 £.
Der erste Campingplatz voll. Beim Zweiten, vor den Toren Glasgow's, stehen wir vorm Tor des Campingplatzes aber bekamen Strom. Die Autobahn können wir sehen und hören.




drück doch die Maus, die linke Taste meine ich



31.Tag
21.6
Fr

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