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Wir haben nach der Aufregung von Gestern eine Tiefschlafphase erwischt. Nach dem Frühstück sind wir zur Insel Islay unterwegs. Heute sind nur 250 km auf dem Plan.
Den Zeltplatz, den ich heraus gesucht hatte, haben wir nicht gefunden. Nach drei Kilometern habe ich auf Anweisung von Heidi gewendet. Die Asphaltdecke der Straße war auch zu Ende.
Wir fahren 10 km weiter zum nächsten Platz.
Holiday Park - Mullof Kintyre, Point Sands, ist das eine Versprechen. Eine große Wiese, etwa 20 Caravans und Mobile, Internet, 2 Container mit Toiletten und Duschen. Wind und Wolken, die Wolken mit und ohne Regen, den Wind mit und ohne Sonne, dass alles für 21 £ die Nacht. Wir sind auf der Halbinsel Kintyre und hoffen auf schönes Wetter für Morgen.



32.Tag
22.6
Sa

 

 



Es stürmte. Der Wohnwagen versuchte sich einen neuen Standplatz zu suchen. Ich schraube die Stützen mit der Handkurbel fester in den Boden. Wir hatten heute Ruhetag. So beschlossen wir einmal zur Fähre zu fahren, die wir morgen benutzen wollten. Sie legte gerade an und ich machte ein paar Fotos. Zum Anlegen der kleineren Fähre waren über 10 Leute beschäftigt. Allein auf der Brücke waren drei Leute. Ich ließ das Unternehmen Islay locker angehen und wir begaben uns zum Fahrkartenschalter.

Jetzt ist der Punkt, wo ich allen sagen kann, Lehrgeld bezahlt man das ganze Leben.
Die Fähre war ausgebucht am Montag und am Dienstag könnten wir mit zur Insel fahren aber es gab keine Rückfahrt mehr. Am Mittwoch, aber das will schon keiner mehr wissen. Wir kauften zwei Fährkarten ohne Auto für den morgigen Tag. Das hat den Vorteil, dass wir uns frei aussuchen können, wann wir in den nächsten 4 Wochen zurück fahren wollen. Heidi sagte kein Wort zu meinem Organisationstalent, was mich sehr wunderte. Wahrscheinlich ist, wenn man so lange zusammen ist wie wir, dann gab es schon schlimmeres, dachte sie sich bestimmt.
Das war eine Lehrstunde, wie benutze ich das Internet sinnvoll.
Wir fuhren noch nach Tarbert. Eine kleine schottische Stadt. Die große Kirche konnte man nicht besuchen, sie war kurz vorm Einsturz. Wir kamen zu dem Schluß, so sah die ganze Stadt aus. Na ja, wir fanden noch eins zwei Häuser, die waren richtig schön anzusehen.

Dann waren wir noch im Co-operative einkaufen. Als mich ein kleines Bedürfnis drängte, fragte ich den Verkäufer nach einer Möglichkeit und wurde in die ladeneigene Toilette geschickt. Komplet ausgerüstet auch für Schwerbehinderte. Das war ein Laden halb so groß wie Lidl oder Aldi.
Meine Überlegungen, es doch mit den Rädern am morgigen Tag zu versuchen, wurden vom Wind endgültig verweht.



33.Tag
23.6
So

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Zu gestern ist ein Nachsatz erforderlich. Abends fragte ein Engländer ob ich englisch spreche. Nein, war die Antwort aber meine Frau. Ob ich ein Glas habe, diesen Satz verstand ich, obwohl er in Englisch war. Da kam er zu uns mit einer Flasche Whisky. Die Flasche war gegen 23:30 leer und wir konnten ins Bett.
Gegen vier klingelte das erste Mal der Wecker. Wahrscheinlich hatte der Whisky .... Punkt 5 standen wir beim zweiten Klingeln auf. Heidi fuhr zur Fähre, der Whisky und ich .... An der Fähre suchte Heidi schon das dritte Mal ihre Sonnenbrille.

Gegen 7:00 setzte sich die Fähre Richtung Islay in Bewegung. Sonne begleitete uns als wir 9:45 in Port Ellen ankamen. Der Ort bestand aus höchsten 50 Häusern aber mindestens 4 Detillerien. Da wir zu Fuß waren, liefen wir die 2 Meilen zur ersten Brennerei. Laphroaig war die erste Destillerie. Wir waren eine kleine Gruppe bestehend aus 4 Deutschen, 2 Italienern und zwei Engländern. Der Kellermeister (?) führte uns, er brachte alles sehr überzeugend rüber. Die Führung kostete je 5 £. Nur 30 Prozent des in dieser Destillerie erzeugten Whisky wird unter dem Namen Laphroaig Single Malt Scotch Whisky verkauft. Der Rest wird von anderen Erzeugern als Blendet verkauft.
Die gesäuberte Gerste wird zum Keimen gebracht, es wird Zucker gebildet.(links)
Danach wird auf der Darre die Gerste mit Smok getrocknet, hier wird der rauchige Geschmack gebildet.(rechts)
Geheizt wird mit Torf (rechts). Das ist die Besonderheit des auf der Insel hergestellten Whiskys. Viele andere Hersteller trocknen die Gerste mit warmer Luft. Durch die 15 Stunden Trocknung entsteht jetzt Malt (Malz). Jetzt wird das Malt geschrotet und eingemaischt, bei ca 65 °C und zur Gährung gebracht. Das alles geschieht in großen Edelstahltanks (rechts).
Danach wird gebrannt bzw. destilliert (links). Als der Kellermeister fertig war, prüfte Heidi, dann doch noch einmal das Gesagte. Als sie dann feststellte, dass ein anderer Wert angezeigt wurde rannte der Brennmeister und holte seine Brille. Dann sah man auf seinem Gesicht die Erleichterung. Er zeigte auf eine Tabelle neben dem versiegelten Prüfgerät (rechts). Heidi hatte den richtigen Wert abgelesen aber die Tabelle wurde uns nicht erklärt. Also floss der Whisky doch mit 76 % aus der Brennblase.
Jetzt könnte man frech dahin schreiben, es ist Wodka entstanden. Der wirklich große Unterschied ist die Lagerung in den verschiedenen Fässern. Die zur Lagerung benötigten Fässer hatten schon ein Vorleben. Dieses Finishing findet in Fässern statt, in denen zuvor Sherry, Portwein, Rum, Bordeaux, Madeira, Cognac oder Weißwein gelagert wurde. Zum Schluss durften wir den Single Malt Scotch Whisky der Firma Laphroaig probieren und bekamen die Gläser aus denen wir tranken geschenkt. Single Malt Scotch Whisky ist etwas besonders, aber nicht jeder Blendet-Whisky ist deshalb schlecht.


Aber wir waren ja auch 5 Stunden auf der Fähre.
Die Fähre begann ihre Fahrt auf der Halbinsel Kintyre, diese wurde schon in einem bekannten Lied besungen.
Von Laphroaig nahmen uns zwei Touristen aus Münster mit. Wir fuhren zu Ardbeg mit ihrem Auto. Dort waren alle Führungen ausgebucht. Man machte auch nur drei am Tag. Dann wollten wir noch den bekannten Friedhof auf der Insel besuchen. Aber wir waren zu Fuß unterwegs und der Bus fuhr dort gar nicht hin. Wir hielten einen LKW an und er nahm uns mit zurück nach Port Ellen. Hier wurde die Entscheidung getroffen aufs Essen zu verzichten und wir stellten uns wieder an die Straße und winkten. So gelangten wir nach Bowmore. Bowmore ist die Haupstadt der Insel und hat eine Destillerie. Diese hat den Namen der Stadt.
Hier ging es nicht recht weiter. Die Insel hat nur 4000 Einwohner und die wenigsten Bürger fahren gegen 14:00 mit dem Auto. Damit platzte auch der Traum noch Caol Ila zu besuchen. Also stellten wir uns an die Bushaltestelle um an unsere Fähre zu kommen. Mit dem Bus kamen wir dann nach Port Askaig. Dort wurde es dann lustig, als die Matrosen der Fähre 10 Fahrzeuge wieder ausladen liesen. Als wir das erste Mal ablegten, hob sich die Fähre mit dem Heck etwas aus dem Wasser. Es wurde neu sortiert. Alle durften nach der neuen Reihenfolge wieder auf die Fähre und nach 30 Minuten gelang das Ablegen.



34.Tag
24.6
Mo

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Heute wurde es wieder lustig. Obwohl wir nur 300 Meter über dem Meeresspiegel waren, kam Alpenfeeling auf. Das war nichts für Heidi. Die Berge waren alle über 1000 m hoch und die Straße schlängelte sich durch diese Berge. Meister Naake hatte mir diese Straße empfohlen. Es war gewaltig, jedenfalls für mich.
Am Morgen trafen wir an der Tankstelle Hamburger, die von Islay kamen. Auch sie waren begeistert von den Destillerien. Wir lachten über das Erlebte und die stolzen Preise. Sie kauften ihren Whisky lieber in Deutschland, denn hier war er mindestens 15% teurer, wie überall in Großbritanien. Die Leute kaufen hier viel Blendet.

Das beste heute: Sascha ist in den Scottish Highlands angekommen; natürlich habe ich meine Frau mitgenommen.


Wir schlafen auf dem Campingplatz Lochy Caravan and Camping Park in Fort William genau unter dem Ben Nevis. Der Berg Ben Nevis, der hier aus dem Atlantic bis auf 1344 m ansteigt, ist der höchste Berg Großbritaniens. Während ich so sitze höre ich doch eine Dampflokomotive. Das muss morgen genauer angeschaut werden, wenn wir von der Insel Skye zurück kommen und ich als Hausmeister unseres Wohnwagens Zeit erübrigen kann.



35.Tag
25.6
Di

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Von Ford William nach Portree. Dann die große Runde, wie vom Meister Naake empfohlen, nach Uig, dann über das Gebirge nach Staffin und zurück nach Portree.
Zu Portree gibt es nicht viel zu sagen, außer dass eine Kirche der Stadt zu verkaufen war. Die Straße von Uig nach Staffin, damit könnte man Bücher füllen. Auch Heidi fand Freude an der äußerst schmalen Straße mit mindestens 50 Begegnungsstellen, den Bergen und den Aussichten.

Danach strichen wir den Besuch eines Gartens und nahmen die Fähre von Armandale nach Mallaig. Bisher haben wir kaum Deutsche und Holländer getroffen. Auf dieser Straße aber war jedes zweite Fahrzeug aus diesen Ländern

Kurz vor Toresschluss erreichten wir die Destillerie von Ben Nevis. Im Gegensatz zum größten Berg vor Ort, fiel die Brennerei komplett durch. Sie erzählten zwar, dass sie Singel Malt herstellen, verkauften aber nur Blendet. Die ganze Destillerei sah einem Schrottplatz ähnlich. Was gefiel uns am Besten an der Schnapsbude: Die Rinder neben der Brennerei.

Pünktlich 20:24 fuhr sie ein. Die Dampflok mit Anhängern. Die 60 km für 33,00 £ und die Private Table for 2 für 115 £. Es war schön anzuschauen, wie sie da einfuhr.



36.Tag
26.6
Mi

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Wir verlassen die Highlands. Zum Abschied weinte der Himmel und wir sahen den ganzen Tag kein blaues Himmelstückchen. Wir fuhren zum höchsten Punkt unserer Reise, wenn man sich die Karte betrachtet, und kamen durch Dalwhinnie. Da stand Sie. Seit dem wir 350 m über den Meeresspiegel auf den Straßen fuhren, wuchs kein Strauch mehr, geschweige denn ein Baum. So sahen wir die Destillerie schon von weiten. Heidi verweigerte das Päuschen. Meine Überzeugungskraft und das Versprechen, dies sei die letzte Destille an der wir halten, gestattete das Abbiegen von der Straße.

Die Destillerie Dalwhinnie gehört mit 11 anderen schottischen Malt-Whisky Betrieben zu einem großen Konzern. Der erzeugt unter anderem auch Smirnoff Wodka.
Das was mich wirklich ärgerte war, dass fotografieren verboten war. Warum, das hat man uns nicht erklärt, wahrscheinlich hätten die Besucher dann gelacht. Die Führung war gut. Die Dame gab sich Mühe mit uns. Die großen Konzerne lassen sich den Malt anliefern und beginnen ihren Produktionsprozess erst mit dem Schrotten der Gerste. Das zeigte man uns auch nicht. Bei 7,50 £ war das nicht mit im Preis. Der Whisky läuft hier das ganze Jahr. Nur 5 Wochen am Stück wird nicht produziert. Sie stellten einen 12 und 18 jährigen Whisky her.
Nochmals eine kurze Beschreibung des Ganzen.
Mälzen:
Zuerst wird Gerste in Wasser eingeweicht, wo diese dann zu keimen beginnt. Während des Keimens verwandelt sich die Stärke in Zucker. Das Keimen wird durch Trocknen auf der Darre gestoppt mittels heizen. Hier entscheidet jede Destillerie ihre Torfigkeit, falls mit Torf geheizt wird. Das Keimen wird auch mit warmer Luft gestoppt, dann wird eben auf Torfigkeit verzichtet. Hier entsteht Malt.
Maischen:
Die Gerste wird geschrotet und zusammen mit heißem Wasser in den Maischbottich gegeben. Der Zucker fließt als Flüssigkeit ab, die man als die Würze bezeichnet.
Fermentation:
Die Würze wird gekühlt und in die Gärbehälter geleitet. Dort wird Hefe zugesetzt, und die Fermentation beginnt. Die Hefe verwandelt den Zucker in Alkohol. Nach 2 bis 3 Tagen ist die Gärung abgeschlossen. Die dabei entstehende Flüssigkeit, Wash oder Bier, hat einen Alkoholgehalt von 8-9% Volumenprozent.
Destillation:
Das Wash wird zweimal destilliert. Bei der ersten Destillation entstehen die sogenannten Low Wines und in einer zweiten Brennblase der Spirit Still. In der zweiten Brennblase werden 67 % erreicht.
Brennblasen:
Die Form der Brennblase, die kpl. aus Kupfer besteht, hat seltsamerweise einen erheblichen Einfluss auf den Charakter des Malt-Whiskys. Wenn eine erneuert werden muss, gilt die alte auch als Muster. Eine neue Brennblase kostet etwa 700.000,00 £.
Spirit Safe:
Alle Destillate werden durch einen Alkoholtresor, den Spirit Safe geleitet, so dass der Mitarbeiter Stärke und Qualität das Destillat prüfen kann. Er ist verantwortlich für die Qualität
Whiskyentstehung:
Die farblose Flüssigkeit wird in schon einmal gebrauchte Fässer abgefüllt. Während des Reifevorgangs wird der Whisky weicher und geschmackvoller und erhält seine Farbe vom Fass in denen zuvor Sherry, Portwein, Rum, Bordeaux, Madeira, Cognac oder Weißwein gelagert wurde. Die meisten Single Malts lagern mindestens acht Jahre in Holzfässern. Ein normaler Single Malt Scotch Whisky ist zehn Jahre alt und kostet ab 30 £ in Deutschland. Falls man in Schottland welchen kaufen sollte, kann das nur wegen der Erinnerung an einen besonderen Urlaub sein oder man kann nicht rechnen. Wir haben uns selbst keinen gekauft, so bescheuert sollte man nicht sein. Aber wir bringen ein paar Geschenke mit, unsere Großzügigkeilt ließ uns den Atem anhalten.
Wenn ich eine Brennerei zur Besichtigung empfehlen kann, dann ist es die

Distillery Laphroaig.

Hier stimmte einfach alles. Das Besondere war aber, es wurde der gesamte Produktionsablauf vorgeführt, es konnte fotografiert werden, auch beim Maischen konnte man kosten. Den Spirit Safe konnte man anschauen und den Alkoholgehalt des Brandes kontrollieren. Es konnte alles angefasst werden, falls man sich die Finger verbrennen wollte. Perfekte Veranstaltung, alles was danach kam waren reine Verkaufsveranstalltung.
Wir sind auf dem Linvater Caravan Park bei Edinburgh gelandet. Gelandet ist auch als Vergleich gut zu gebrauchen. In der letzten Stunde sind hier 15 Flugzeuge gelandet oder gestartet.



37.Tag
27.6
Do

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Wir besuchen Edinburgh. Wir fahren zum Park and Ride und bezahlen 3,50 £ für den Bus. Damit können wir den ganzen Tag Bus fahren. Manchmal hat der Bus eine Busspur, ansonsten hält er sich peinlich an die Regeln. Er fährt nicht auf die Kreuzung und sperrt eine Fahrbahn, im Kreisverkehr wartet er geduldig bis er an der Reihe ist und keine Ampel schaltet wegen dem Bus auf Grün.
Edingburgh Castle ist unser Ziel. Wir laufen durch das Zentrum, den Berg hinauf und bezahlen 28.80 £ Eintritt.
Dafür zeigen sie uns eine schottische Krone, ein Zepter und ein Schwert. Die Burg war sehr alt, zugegeben, aber ich kann mich trösten, denn als Rentner zahlte ich nur 12 £. Wir waren halt mal da, zumal uns die Sonne am Nachmittag zuschaute und unsere langen Gesichter sah.


Die Whiskyläden in der Hauptstadt Schottlands zu zählen, dazu braucht man Tage. Den Schönsten haben wir besucht. Er hatte ein eigenes Museum und eine Möglichkeit auch einiges auszuprobieren. Natürlich auch einen Laden, wo wir erkannten, es gibt noch ein paar Destillerien, die wir nie besuchen werden. Am meisten wunderten wir uns darüber, dass hier auch das kpl. Sortiment Blendet Whisky's vorgestellt wurde.
Danach müde zurück mit dem Bus und zu unserem Parkplatz. Jetzt merkten wir, dass wir weder Navi noch einen Autoatlas bei uns hatten. Als wir dann dummerweise noch auf eine Autobahn auffuhren, war die Orientierung dahin. Nach einer Wendung sahen wir zwar unsere Abfahrt, waren aber auf einer anderen Autobahn. Dicht daneben ist halt auch vorbei. Dann stellten wir fest, da ist noch ein Navi im Auto, das alte Original. Jetzt galt es nur noch einen Ortsnamen so zu schreiben, dass das Navi auch den Ort oder diese Stadt kannte, denn den Ort unseres Campingplatzes kannte es nicht. Das alte Navi ist jetzt 7 Jahre alt und kannte somit die Autobahnen neueren Datums nicht. So wurden wir auf alten Fernstraßen bis ans Ziel geführt.



38.Tag
28.6
Fr

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Wir fahren nach Perth. Die alte Hauptstadt Schottlands überraschte uns mit viel Ruhe. Es gab kaum Touristen, warum auch. Viel Altes hatte die Stadt nicht zu bieten. Wir haben fast alles besucht, was uns die Information der Stadt empfohlen hat. Eine Kirche und eine Fußgängerzone mit 100 kleinen alten Geschäften. Dann kamen wir an zwei, drei Küchengeschäften vorbei. Das Angebot ließ uns mit offenem Mund staunen. Das haben wir noch nicht gesehen.
Uns fiel die Anzahl der Bettler auf, auch schon gestern in Edinburgh. Aber wir sahen auch viele Straßenmusikanten. In Schottland gibt es viel moderne Kunst auf den Straßen und in den Gärten zu sehen, so auch hier.

Auf dem Rückweg wieder über die Fort Road Bridge, nebenan die Eisenbahnbrücke Fort Bridge und zurück zum Campingplatz.
Gegen 17:00 noch einmal zu Morrison. Nur eine Kleinigkeit war eigentlich notwendig. Aber es landete wieder Seranoschinken, Erdbeeren und kleine Törtchen, fast wie in Frankreich, im Korb. Das Angebot war fantastisch, diese Auswahl, die Qualität des Obstes und Gemüses und erst des Fleisches. Ich glaube das habe ich schon mal zu Morrison geschrieben. Noch ein Wort zur Pizza. Wir haben noch nie Fertig-Pizza im Laden gekauft, was die aber im Angebot hatten, für 3 £, das hätte uns beinahe zugreifen lassen. Wir wissen nur nicht wie wir eine 50 cm Pizza im Wohnwagen erhitzen sollen. Auch der Belag auf der Pizza ...



39.Tag
29.6
Sa

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Wandern, hatte ich geplant. Heidi hatte die Wanderschuhe an und ich bekam den Rucksack übergeworfen. Der Union Canal war unser Ziel, vom Lin's Mill Aqueduct zum Kanal Center.
Wir hatten Glück, es gab keinen Regen aber viel Wind, dass bedeutete keine Midges. In Wales war ich denen schon einmal begegnet. Nur am linken Unterarm hatte ich mindestens 20 Einstiche. Da Heidi aufgepasst hat, konnte ich nur 3 bis 5 aufkratzen. Diese Bisse der kleinen Fliegen juckten fürchterlich. Selbst in den Augenbrauen waren Bissstellen sichtbar.
Im Kanal Center, das heute ein Pub ist, bestellte ich ein Bier. Der Mann an der Bar verstand wohl, dass ich ein Bier wollte, aber Heidi musste mir erst übersetzen, dass es Bier erst ab 12:00 Uhr geben wird. Komische Sitten in Schottland, ein Glück, dass wir nicht eher da waren, so mussten ich nur 15 Minuten warten.

Auf dem Rückweg besuchte uns die Sonne.
Zum späten Mittag gab es Halberstädter Gelbe-Erbsen-Eintopf, wir fanden wirklich welche, ich meine von den gelben Erbsen.
Wir verabschieden uns von Schottland. Wegen Edinburgh und Perth würden wir hier nicht noch mal vorbeikommen, aber die Inseln Islay und Skye und das Highland haben uns begeistert. Dafür habe ich mir viel zu wenig Zeit genommen, mein Fehler. Vielleicht gibt mir Heidi noch mal die Gelegenheit das auszubügeln. Die Meinung, wer schon mal in Norwegen war, kann sich Schottland sparen, habe ich begraben.
Wer nichts gegen Flugzeuge hat, findet hier einen guten Zeltplatz. Die Dame von der Rezeption war ein Wirbelwind und erfüllt alle Wünsche, sie gab uns sogar Ohrenstöpsel. Diese wurden nicht gebaucht, da die letzte Maschine 23:00 startete.
Wir hatten da noch ein Fläschen Eierlikör, nach einem Rezept der Fam. Tautenhahn. Er kam nicht aus der Flasche, erst ein kräftiges Schütteln ließ ihn dann laufen. Wir waren am Anfang wahrscheinlich zu gierig, so entdeckten wir jetzt erst unseren Schatz.



40.Tag
30.6
So

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Die Midgesstiche juckten. Ich konnte kaum schlafen. Pünklich 6:00 startete das erste Flugzeug.
Die 350 km waren also nicht daran Schuld, dass wir nach 2 Stunden auf einen Rastplatz fuhren. Eine Stunde Schlaf holte ich nach.
Wir kamen recht ausgeruht auf dem Campingplatz in York an. Wir glaubten fest daran, diesmal nicht neben einem Flughafen gelandet zu sein. Auch eine Panzerübungsstrecke, wie in Wool, war diesmal nicht zu erwarten. Keine Eisenbahnstrecke war auf der Karte zu entdecken, aber da war noch so ein Geräusch wie eine viel befahrene Landsraße. Wir gingen auf Erkundung.
Da war der Geräuschpegel, wir hatten ihn gefunden. Ein Wehr mit zwei Schleusen. Zwei Brücken konnten mittels Ketten über oder von der Schleuse gezogen werden. Die Schleusen waren zwar sehr alt aber auf elektrischen Betrieb umgestellt. Die alte Technik, leicht vergammelt, war aber noch vor Ort.



41.Tag
1.7
Mo

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York, die Empfehlung, den Oldenburgern sei's gedankt ist glaube ich, dass beste was England zu bieten hat. Diese Innenstadt, teilweise umgeben von einer Stadtmauer, ist von einem sehr gepflegten Aussehen. Im Gegensatz zu London und Anderen, welches wir bisher sahen, sind hier auch die Vorgärten der Häuser in einem sehr guten Zustand.
Der Minster von York schien mir zwar ein Begriff aber ich hatte keine Vorstellung von ihm. Er hätte auch in Spanien und in Frankreich seinen Platz gefunden. Steinmetzarbeiten vom Feinsten. Marmor, Gold und Silber alles vorhanden. Um 300 bauten die Römer erstmal etwas auf diesen Platz, dann kam auch mal ein Kirchlein, die dann um 1200 dem Münster langsam seine heutige Form gab. 1260 kamen dann die ersten 5 Buntglasfenster hinzu und dann im 13 Jh. das Kapitelhaus. Wieviel Kirchen, Dome und Kathedralen haben wir schon gesehen aber auch diese werden wir in Erinnerung behalten.

Unsere Eintrittskarten 1 x 10 £ / Rentner 1 x 9 £ behalten für ein Jahr ihre Gültigkeit und wir können jeden Tag wieder kommen, da sollte eigentlich Freude aufkommen für so eine Überaschung.
Dann gab es noch ein altes Kirchlein, dass ein Kunstmuseum wurde und ein ebenso altes Kirchlein, welches eine Stätte der Begegnung für alte Menschen wurde. Hier kostete ausnahmsweise die Toilette 60 Pens. Das mußte ich dringend ausprobieren.
Ich habe nie in in einem anderen Land so saubere öffentliche WC erlebt wie in Großbritanien. Auch auf den Zeltplätzen waren alle sanitären Anlagen perfekt und sauber, manchmal ältere Baujahre aber immer sauber.
Dann mußte ich noch auf die Stadtmauer klettern und das Stadttor besichtigen.
Das Parksystem P & R ist hier besonders ausgefeilt und funktioniert hervorragend. Selbst Wohnwagen wird hier in York ein P & R zugewiesen. Sonstige Parkplätze gibt es auch genügend, nur sollte man sich penibel an die Zeit halten.
Nach einer Ruhestunde im Wowa brachen wir wieder auf. Aldi, Tomaten und Erdbeeren und dann zu Morrison, Tanken und Brot und noch ein paar Kleinigkeiten, die das Abendbrot nicht überlebt haben.



42.Tag
2.7
Di

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Wir schliefen heute länger. Damit kamen wir trockenen Fußes zum Auto. Ab ging es zum Bebingbrough Hall and Gardens des National Trust. Nach 16 km waren wir zum frühen Mittag da. Der Garten eine Pracht. Das Haus mit Bildern vollgehangen. Eine kleine Ausstellung über kanadische Piloten, die hier während des 2. Weltkrieges stationiert waren.
Heidi schwatzte mit einer Gärtnerin. Es waren 3 festangestellte Gärtner beschäftigt und 20 Freiwllige, wie sie selbst, die einen Tag in der Woche in den Garten zum Arbeiten kamen. Die Kinder wurden hier mit Kindersachen aus dem 18 Jh. angezogen und dann vom Butler durch die Anlage geführt. Vorher haben sie Kleider gewaschen und auf die Leine gehängt.

Der zweite Besuch galt der Schockoladenfamilie Terry in Goddards/York. Im Jahre 1984 übergaben sie ihr Elternhaus dem Trust. Auch hier schaffte es Heidi auf einen kleinen Schwatz mit jeder Aufsichtsperson. Der Garten ein Kleinod und das Haus nett anzusehen. Es war die Geschichte der Familie Terry und der Schokoladenfabrik in York dargestellt.



43.Tag
3.7
Mi

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Wir haben noch eine Nacht hinzu gebucht. Damit können wir noch einmal York besuchen. Für dieses Städtchen sind auch drei Besuchstage zu wenig. Die Schaufenster waren vollgepackt, vieles davon für Touristen. Zu Essen gab es alle paar Meter, vom Restaurant bis zur Stehkneipe mit max 6 Plätzen. Wir starteten zum Minster, schließlich hatten wir Jahreskarten. Im Minster kaufte ich eine Turmbesteigungsgenehmigungseintrittskarte. Heidi, na ja, es gab keinen Aufzug.
Die Rentner vor mir schlichen und keuchten, vollkommen überfüttert, langsam hatte ich schon Sorge, ich müßte über sie hinweg steigen. Schöner Ausblick, ich war halt oben. Die Schrauben im Treppenhaus, damit es nicht mit mir umkippt, waren schon gewaltig. Zweimal die Runde und dann wieder treppab.
Jetzt war wieder der Natinal Trust an der Reihe. Er hat uns bisher viel Freude gemacht, ohne ihn hätten wir England nicht kennen gelernt

Dann zum Treasurer's House. Erst war es das Haus des Schatzmeisters vom Dom. Nach dem Abfall vom katholischen Glauben in England, kamen ein paar schlimme Jahre für das Haus. Herr Green, ein Fabrikant, kaufte nicht nur das Haus, auch alles was er in der Umgebung finden konnte, wurde gekrallt. Er nahm sich einen Architekten, baute das Haus des Schatzmeisters wieder auf und stattete mit dem Gekauften, das Haus wieder aus. Das Haus wurde so schön, dass auch der König es besuchte. Das war Grund genug, es ihm gleich zu tun. Eine Uhr mit einem vier Meter langen Pendel, Bilder, Möbel, Stuck- und Schnitzarbeiten, wiedermal alles vom Besten.

Durch Zufall erkannte ich, dass eine weitere Sensation auf mich wartete. Das Eisenbahnmuseum, das World's Greatest Railway Museum, ein muss, wenn man schon mal hier ist. Die alten Loks, die Schnellzugloks, die Pesonenwagen und auch die Güterwagen aller Jahrhunderte, es hat mich sprachlos gemacht. Diese Schätze der Technik, die in der eigenen Werkstatt aufgearbeitet wurden. Der Salonwagen der Königin Queen Victoria, die Uhren und die Waagen von den Bahnhöfen, ja selbst ein Schokoladenautomat aus dem 19 Jh., alles wurde bestaunt. Ein Gerangel, die Massen schoben sich an den Loks vorbei. Das Fotografieren war kaum möglich.


Als wir wieder auf dem Zeltplatz ankamen, schien seit einer Stunde die Sonne. Zur Sonne gab es azurblauen Himmel. Jeder Engländer, fühlte sich geneigt uns zu sagen, dass Sommer ist.



44.Tag
4.7
Do

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Die Sonne gab es schon zum Frühstück. Die 260 km nach Broadway vergingen sehr schnell. Der Platz in Broadway war aber ausgebucht. Wir bekamen einen Zettel mit einem anderen Campingplatz. Es ist Freitag, jeder Engländer der einen Wowa oder ein Womo besitzt, fährt am Wochenende ins Grüne, dass heißt auf einen Campinplatz. Das macht er aber besonders gern, wenn dann im Radio Floridawetter versprochen wird. Schon einmal standen wir deswegen eine Nacht vor dem Platz in Glasgow. Steffi, die Stimme unseres Navis, nahm klaglos die neue Adresse auf. Nach ca. 3 Meilen sollten wir links abbiegen. Da ich nicht in einem Zug nach links abbiegen konnte, sprang Heidi derweil aus dem Auto. Diese Straße fährt sie nicht(Foto). Als wir auf der Haupstraße weiter fuhren und den nächsten Weg dann doch hinein fuhren, kamen wir nun von einer anderen Richtung an genau der gleichen Stelle wieder raus. Steffi hatte uns verar.... . Wir waren eine Schleife gefahren. Plötzlich zeigte sich Steffi von ihrer besseren Seite. Jetzt kamen wir bis vor die Tore des Campingplatzes.
Wir hatten uns schon einige Male Sorgen um Steffi gemacht, denn sie verwechselte gern links und rechts. Auch mit ihrer Aussage, bitte abbiegen auf die N, konnten wir bisher wenig anfangen.
Aber der Platz in Winchcombe wartete auch nicht auf uns. Ausgebucht, aber die Chefin hatte da noch ein kleines Eckchen auf einem Schotterplatz. Die meisten Engländer stehen gern auf Schotter, ja wirklich und auf allen Campingplätzen gibt es solche Schotterstellen(Foto). Den Grund warum die Briten gern auf Schotter stehen, kann nicht an den Dieselautos liegen, welche fast von allen gefahren werden, auch nicht an den verhältnismäßig kleinen Wohnwagen. Es bleibt ein Rätsel.
Während wir uns anmeldeten, pfiff ein Düsenjager über den Campingplatz. Ich sah nur die Austritte der Düsen und merkte, dass der Wohnwagen wackelte. In Deutschland würde jetzt eine Demo zusammen gerufen.



45.Tag
5.7
Fr

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Die Sonne zeigt sich von Ihrer besten Seite. Gegen 16:00 zeigt Herr Celsius uns 32° an.
Gestern trug ich 4 x 2 Häuser, Schlösser oder Gärten in unser Navi ein. Nach kurzen Protest wählte Heidi heute die Hanbury Hall & Gardens aus.

Nach den vielen Häusern und Gärten, die wir schon gesehen hatten, wurden wir doch noch einmal überrascht. Der Garten war perfekt, ausgewogen der Blumengarten zum Gemüsegarten. Auch die Wiesen mit den riesengroßen Bäumen ließen uns wieder staunen.
Wieder waren wir über die Freundlichkeit der Menschen, die hier arbeiten, angetan. Kaum war eine Bitte vorgetragen, wurde sie erfüllt. Auf Fragen suchten sie immer eine Antwort. Noch nie haben wir ein schlechtes Wort über uns Deutsche gehört. Überall wurden wir gefragt, woher wir denn kommen. Im Gegensatz zu den Franzosen versuchte jeder wenigsten ein oder zwei Worte in deutsch von sich zu geben. Heidi sprach mit der Gärtnerin. Ein Lachen erschallte durch den ganzen Garten.
Das Schloß wurde 1701 gebaut. Es wurde durchgehend von der Fam. Vernond bewohnt. Nach dem Tod der letzten Bewohnerin 1962 übernahm der Trust den Besitz. Die Führung durch das Schloß war nicht so sehr unsere Sache, da wir als Gruppe geführt wurden. Die Führerin sprach auch viel zu schnell. Aber auch hier entdeckten wir wieder Meissner. Zwei Blumenschalen, ich kam ins Staunen. Selbst die Dachrinnen und Fallrohre waren Schmückstücke.
Auf unserem Rückweg lag das Greyfriar's House and Garden. Es war ein Stadthaus im alten Zentrum von Worcester. Der Mann mit der Soße war aber nicht erreichbar. Wieder war da ein Herr Green, der das Verfallene und zum Teil verbrannte Haus für 1000 £ 1984 kaufte. Er lies es original aufbauen, stellte wieder Möbel wie zu Zeiten des Herrn Greyfriar auf und gab es dem National Trust. Beide müssen sehr reich gewesen sein, der aus dem 15. Jh. und der von 1984. Der kleine Stadtgarten (200m²) war perfekt hergerichtet. Der ganze Straßenzug erinnerte uns etwas an ein französisches Städchen.



46.Tag
6.7
Sa

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Warum hat Heidi diesen Platsch mitgenommen.
Steh ich doch heute mit meiner Lumix und merke, sie will doch etwas von mir. Da erklärt sie, steck doch bitte eine Speicherkarte in die Kamara. Wie soll das gehen, sie steckt doch noch im Computer. Heidi ist sehr freundlich zu mir und sagt nichts. Das war ja nicht das erste Mal.
Wir waren in Packwood. Es ist wieder ein Haus der feinen Herrschaften. Der Sohn der Familie bekam ein Haus geschenkt und baute es nach seinen Vorstellungen um. Genügend Geld muß auch vorhanden gewesen sein, so kaufte er alles, von Delfter Fliesen, alten Möbeln, Bildern bis zu Gobelin und richtete das ganze Haus neu aus. Auch zwei Königinnen waren im Haus zu Besuch. Der Garten glich einem Wunder. Wieder war eine Steigerung möglich. Es gab einen kleinen Weg mit Hecke, der führte im Kreis nach oben. Die Steigung war sehr gering, so dass man sie am Anfang nicht merkte. Es wurde ein kleiner Platz unter einem großen Baum erreicht und man überblickte den ganzen Garten.
Baddesley Clinton. Badde, ein Sachse, baute vor 500 Jahren ein Haus. Clinton kaufte es und umgab es mit einem Wassergraben. Ein Henry Ferrer übernahm das Haus später. Seine Familie hütete das Haus bis es der National Trust übernahm. Das Wasserschlösschen ist fast original erhalten geblieben.
Die Lumix hat einen internen Speicher mit einem Platz für 3 Bilder a 4 MB. Zu wenig um mir eine Freude zu machen. Vielleicht sollte ich mir eine 2. Speicherkarte kaufen. Dann habe ich eine Ersatzbatterie und eine Ersatzspeicherkarte. Aber ich habe auch schon die Ersatzbatterie vergessen.



47.Tag
7.7
So

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Heidi hatte heute das Sagen. Wir fuhren nach Broadway. Ein Städchen zum Träumen und Bummeln. Hier hätte auch Rotkäppchen wohnen können. Alle Häuser sind aus Sandstein, alle, nicht ein Haus aus anderen Material hat sich dazwischen gemogelt. Auch die Häuser in der zweiten Reihe glichen den Häusern aus der Ersten.
Bevor wir das Städchen erreichten, hielt ich erstmal in Toddington. Ein Bahnhof, heute geschlossen stand da geschrieben, aber etwa 10 ältere Personen schrubbten auf dem Bahnsteig mehrere Personenwagen. Eisenbahnfreunde betrieben hier mehrere Dampf- und Dieselloks im Personenvekehr. Die ganzen Anlagen machten einen sehr gepflegten Eindruck.

Wir ließen uns vom leichten Wind durch Broadway treiben. Wieder schauten wir in Gärten vor den und hinter den Häusern. Ich vermute die Engländer haben keinen Fernseher, damit sie ihre Zeit im Garten verbringen können. Manche Häuser waren zugewachsen. Andere hatten einen Blumenschmuck, da war nichts zubetoniert. Viel Pflege steckte dahinter um die Stadt in diesen Zustand zu versetzen. Da entdeckten wir das Schild vom National Trust.

Snowshill Manor, ein Herrenhaus, es stand da seit etwa 1000 Jahren und wurde ver- und gekauft zum Schluss erwarb es Charles Paget Wade. Seine Leidenschaft für Handwerk, Farbe und Ramsch begann, als er nur 7 Jahre alt war. Sein Motto war "nichts umkommen lassen". Er sammelte schöne Objekte, sowohl Alltägliche und Außergewöhnliche. Er packte alles in sein Herrenhaus. Von Spielzeug bis hin zu Samurai Rüstungen, Musikinstrumenten, feinen Uhren, Fahrräder, Webstühle, Spinnräder, Kinderwagen, .... Das Haus war bis zum Boden voller Sachen zwischen Kunst und Krempel. Er selbst wohnte zu Lebzeiten im Nebengebäude. Er war nicht verheiratet, so sah eigentlich alles aus. Am besten hat mir das Taubenhaus gefallen.
Auf dem Rückweg sah ich dann noch das Schild "Broadway Tower". 6 km hin fotografieren und zurück.
Da sagte die Stimme neben mir Morrison. So bogen wir ab und gingen noch etwas einkaufen. In England scheint alles etwas preiswert zu sein. Aber Achtung, Verpackungsgrößen beachten. Dank der EU und unserer Frau Aigner kommt das auch zu uns. Kein Preis ist mehr vergleichbar, die Verpackung ist einheitlich, aber der Inhalt schwankt bei Erdbeeren zB. von 350 gr, 400 gr, 500 gr, 800 gr und das bei allen Verpackungen. Aber der mündige Bürger geht jetzt mit dem Taschenrechner einkaufen. Butter in allen Gewichtsklassen, rege ich mich jetzt etwa auf?
Die Sonne schafft es heute nur auf 34 °C. Es gibt hier auf dem Campingplatz keine kalten Duschen. Die Temperatur ist voreingestellt und sie ist nicht zu ändern. Der Campingplatz in Winchcombe ist aber sonst nur zu empfehlen, denn in England sind sehr selten 5 Tage nach einander über 35 °.


Hier beginnen die Ferien. Und die Engländer sind ein Caravanvolk. Sie sind aktiver und haben in dem Bereich die Niederländer überholt. Übrigens, die Engländer haben auch ein gelbes Nummernschild.
Wir haben zwar jetzt eine Fähre reserviert und auch schon bezahlt aber erst heute Abend einen Campingplatz gefunden, der in der Nähe von Dover liegt. Nach verzweifelten Versuchen haben wir unserer Tochter ein paar Telefonnummern gesendet. Ihr englischer Leistungskurs hat sich also doch einmal für uns ausgezahlt. Wie schon geschrieben sind die Briten ab Freitag mit Caravan oder Wohnmobil unterwegs und wir müssen noch zwei Wochenenden überbrücken. Da die Sonne scheint, haben sich auch die Schlafmützen aufgemacht. Unter der Woche sind die Plätze frei, da die meisten wieder ihrer Arbeit nach gehen. Erschwerend ist jetzt noch hinzu gekommen, dass am 19.7 die Schulferien in England beginnen. Die Fährpreise mit Wohnwagen schwanken hier zwischen 46 £ und 137 £ und wir haben die Fähre um 9:25 bekommen. Jetzt blieb die Möglichkeit wesentlich später zu fahren oder die Nacht im Hafen oder auf der Straße zu schlafen. Das ist aber in England verboten.
Die Englandfahrer sollten also schon zeitig genug den letzten Campingplatze im Voraus buchen.
Heute bin ich als Rechtsabbieger wieder mal auf der rechten Seite gelandet, der Aufschrei meines zweiten Navis, ließ mich ruckartig, auf die linke Seite lenken. Wenn Verkehr ist passiert so etwas nicht aber wenn man beim Abbiegen alleine auf der Straße ist, dann ... .



48.Tag
8.7
Mo

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Heute fuhren wir in Charlecote Park. Da gab es das Charlecote als Dörfchen und das Tudor House. Das Häuschen der Familie Lucy. Der Zufall half mir die Orte für die Exkursionen in den Midlands heraus zu suchen. Es gab immer nur eine kurze Beschreibung in Englisch und ein Bild. So hatten wir jeden Tag eine Steigerung an Schönheit, Kultur und auch an Reichtum zu sehen bekommen, so auch heute.

Charlecote war 800 Jahre Familienbesitz der Familie Luci. Die Familie stammte ursprünglich aus der Normandie. Wieder war es eine Frau die alles umbaute und dem Haus einen viktorianischen Stil verpasste. Der Nachbar Shakespeare wurde hier beim Wildern auf fremden Grund erwischt. So kam Thomas Luci I. noch zu einem Auftritt, als kleinkarierter Richter in den „Lustigen Weibern von Windsor“.
Die große Halle, ... da stand eine Schale aus Alabaster mit 4 Tauben, geschätzter Durchmesser etwa 50 cm. ... da stand auch ein Tisch aus Rom, bei dem das Mosaik aus Halbedelsteinen und Mamor zusammen gefügt wurden. ... da war der italienische Marmorboden. Der Speisesaal, die Bibliothek ( die Vasen über den Bücherschränken 6.bis 4. Jh. v. Christi ), das Billardzimmer, der Salon und das Ebenholzzimmer. Die Stühle und Liegen die mit Intarsien geschmückt waren. Die Eßzimmeranrichte, außer der Platte waren alle anderen Teile geschnitzt mit Motiven von Früchten von Land und Meer, der Göttin des Ackerbaus.

Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dann hingen die Wände noch voller Bilder, Büsten aus Marmor auf Kaminsimsen und da war noch die Geschichte, dass ein Lucy den König George IV. bei einer Auktion überbot. Im Haus gab es auch eine Bierbrauerei.



49.Tag
9.7
Di

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Eins biegt nach links ab, dass nächste biegt nach rechts ab und das Dritte biegt nicht ab. Noch nie habe ich eins zum Anfassen gehabt. Aber wenn ich etwas hochspringe, kann ich sie am Bauch berühren.
Gatwick, ein Flughafen und unser Zeltplatz ist am Ende der Startbahn, so scheint es. Noch nie habe ich das Gefühl gehabt unter einem Flugzeug zu schlafen.
Zum Mittag waren wir auf einer Raststätte. Das erste Mal, dass ich mich auf einer Raststätte verfahren habe. Sie war riesengroß und hatte alles, von Mc Donald bis zu Starbruck, etwa 10 verschiedene Möglichkeiten um an etwas Essbaren zu kommen.
Wir haben die Midlands verlassen und sind bei Lingfield aufgeschlagen.



50.Tag
10.7
Mi

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Das mit dem Schäfchen zählen ist etwas aus der Mode gekommen, als wir einschlafen wollten, haben wir Flugzeuge gezählt.
Unser erster Besuch gehörte der Familie Nymans. Er, Banker aus Darmstatt, arbeitete in London an der Börse und kaufte sich einen Zweitwohnsitz. Irgendwann brannte alles ab, aber die Tochter baute einen Teil wieder auf.

Aber der Garten war diesmal das Kunststück. Die Anlage war wie aus dem Bilderbuch. Der Rosengarten, die Bäume und diesmal besonders erwehnenswert, die Figuren aus Buchsbaum waren hier sehr gut angeordnet. Wir liefen durch gemauerte und gewachsene Torbögen die jeweils einzelne Anlagenteile trennten.
Auch hatte hier ein Maler sein Domizil aufgeschlagen. Er sprach Deutsch und wir schwatzten mit ihm. Dann empfahl er uns Wakehurst.
Wakehurst war in erster Linie ein Arboretum. Die Bäume ewig alt und die meisten davon auch noch riesengroß. Alles war nach Ländern geteilt. So ließ sich mit kleinen Schritten zwischen dem Himalaja, Amerika und Japan hin- und herwandern.

Zur Auflockerung ein paar Teiche mit Blumen. Auf den Wiesen saßen oder lagen Leute, das darf man in England und bestaunten die Natur. Wir setzten uns auf die reichlich vorhandenen Bänke. Auf jeder Bank war ein kleines Schild mit dem Namen des Spenders. Es gab reichlich Spender und das in allen Gärten des National Trust.
Wir waren pflastermüde. Duschen und Flugzeuge zählen.



51.Tag
11.7
Do

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Die Wolken waren wieder da. Unsere Stimmung hat eine kleine Delle. Wir sind faul. Die Lust geht in die Knie, natürlich nur um Schwung zu holen.

Auch meine Planung war schon besser. Für heute hatte ich nur ein Haus mit Garten heraus gesucht, dass Geld vergessen und wir sind ohne Papiere losgefahren. So fehlte uns selbst das Geld für einen Kaffee.
Beale, ein Mann, Rechtsanwalt, mit Frau und sieben Kinder, kaufte (1890) sich ein Haus und nahm einen Architekten. Arm konnte er nicht sein. James und Margaret bauten, besser wäre sie ließen bauen ein großzügiges Haus mit elektrischem Licht in allen Räumen und Zentralheizung, diese aber zusätzlich zu den in allen Räumen vorhandenen Kaminen. Natürlich, ein großer Garten gehörte auch dazu. Da war nichts zu machen mit eins zwei Bediensteten, es war mehr Fußvolk notwendig. Das Haus war wieder so eingerichtet, wie die Familie es dem National Trust übergeben hatte. Da wird einem erklärt, wer hier im Bett lag, wer die Überdecke für das Bett gestickt hatte, wessen Kleider im Schrank hängen. Da sieht man Waschzimmer nach Herren und Damen getrennt, Toiletten für Herren im Erdgeschoss, für die Damen des Hauses im Obergeschoss. In Beale's Haus lebte die letzte Bewohnerin der Familie bis zu ihrem Tode im Jahre 2011, da gehörte das Haus schon lange dem Trust.



52.Tag
12.7
Fr

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Wir sind auf dem Tanner Farm Park und es herrscht Ruhe. In Heatrow (Flugplatz London) hatte es gebrannt, so hatten wir die ganze Nacht in Gatwick (Flugplatz London) Flugverkehr.
Es ist das letzte Mal, dass wir den Wohnwagen in England auf einem Caravanplatz aufbauen und das erste Mal, dass ich das Sommerzelt aufbaue. Die Sonne brennt unerbittlich und das noch mindestens bis Mittwoch.
Heidis böse Träume von Englands Straßen wurden war. Die Straße war nur 7,5 km lang. Steffi versagte wieder. Es wurde derartig schmal, dass die Hecken gegen den zusätzlichen linken Außenspiegel klatschten.
Es ist etwa 13:30 und ich sitze noch im Schatten.
Wir sind in Kent. Noch sind es 77 km bis Dover, diese fahren wir aber erst Montag in acht Tagen. In der Zwischenzeit gilt es noch Kent kennen zu lernen.



53.Tag
13.7
Sa

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Wieder ist Sonntag und die meisten Briten verlassen den Campingplatz, genauso wie sie ihn am Freitag in Scharen besetzt haben.
Wir fahren nach Chartwell. Das Haus von Sir Winston Churchill. Die Hitze machte uns zu schaffen und wir suchten den Schatten. Wieder ist das Haus so eingerichtet, als würde der Lord jeden Augenblick herein kommenen und sich eine Zigarre anzünden. Ich hatte mir mehr versprochen vom Garten und vom Haus. Es war beides schön.
Jetzt ist auch das erste Mal große Wäsche angesagt. Von mir eine Unterhose und ein Handtuch, der Rest von Mutti.
Für alle Statistiker, neben uns das Krankenhaus der Polizei von London und Umgebung. Was gehört zu so einem Krankenhaus unbedingt dazu? Ein Landeplatz für Hubschrauber.



54.Tag
14.7
So

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Die Sonne brennt unbarmherzig. Heidi ist mit ihrer Wäsche beschäftigt. Ich laufe die Landstraße entlang um an Erdbeeren zu kommen. Die Erdbeeren wachsen auf einer Farm in der Nähe. Da sind Pfähle zu sehen, etwa 1,40 m hoch, die in die Erde gerammt wurden, darauf liegt ein Brett, etwa 40 cm beit, mit einer Folie in die Erde gepackt wurde, für die Erdbeerpflanzen. So wachsen die Erdbeeren, wenn man sich geschickt hinstellt, in den Mund hinein. 30 Min hin, 30 min zurück, Schweiß am ganzen Körper, es ist viel zu heiß.



55.Tag
15.7
Mo

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Wir besuchen das Bateman's House. Gebaut 1634 in Sandstein, kaufte es Rydyard Kipling 1902. Kipling, der Nobelpreisträger, lebte bis zu seinem Tod auf Batemans. Sein Schreibzimmer ist so geblieben, wie er es am letzten Tag seines Lebens verlassen hat. Das Dschungelbuch sollte eigentlich jeder kennen.
Das Esszimmer ... Die Öffnung in der Wandpaneele hinten rechts, diente im Mittelalter zur Aufbewahrung der Nachttöpfe, weil man zum Erledigen des "kleinen Geschäfts" den Raum nicht verließ. Bei den Männern ist mir das schon einiger Maßen klar, man stellt sich neben die Wandpaneele, nimmt ein Nachgeschirr und fertig, die Frauen ... , .. waren mir schon immer ein Rätsel.
Dann sahen wir noch farbige Tapeten aus Leder, einen Rolls Royce, Modell 1926, alles was sich ein erfolgreicher Schriftsteller zu leisten vermag.
Danach waren wir noch in Hastings, eine Stadt am Kanal. Habe ich auf die Vergessensseite geschoben.



56.Tag
16.7
Di

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Heidi hat sich eine Stadtbesichtigung gewünscht. Nach der Enttäuschung in Mainstone und Hastings fuhren wir heute nach Royal Tunbridge Wells. Welch ein Unterschied zu den beiden Erstgenannten. Die Leute waren wesentlich besser angezogen. Die Kaffees hatten ein anders Niveau. Es war eine nette saubere Kleinstadt.
Wenn wir zum Campingplatz fahren, kommen wir in Goudhurst vorbei. Heute stiegen wir aus. Wir besuchten die Kirche, den Bäcker und den Gemischtwarenladen. Die alten Häuser machten eine gepflegten Eindruck.
Es war wieder heiß.
Seit gestern haben wir neue Pläne vom National Trust. Somit sahen wir, dass wir noch ein oder zwei Mal hierher kommen müssen, um wenigsten die Hälfte zu sehen. Es gibt Karten von jeden einzelnen Landstrich, wie Kent, Midlands oder East Sussex. Zu spät für uns, da wir meinen Plan nicht mehr ändern können, die Zeit fehlt einfach.
Heute habe ich es wieder mit Kuchen versucht. Die lernen das nicht. Alles was mit Blätterteig gebacken ist, schmeckt meistens sehr süß und das andere krümelt schon, wenn man es anschaut. Das Zuckerding bestand heute aus Haferflocken.



57.Tag
17.7
Mi

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Heute gab es drei Ereignisse, einen Stau, Ightham Mote und Knole.
Der Stau war in Goudhurst entstanden, ohne meine Schuld, nur wir waren Bestandteil des Ganzen. Die Engländer ruhig, zurückhaltend und mit sich selbst beschäftigt. Wir waren der Unruheherd, ich fuhr in eine Lücke, die ein Engländer für den Gegenverkehr freigehalten hatte. Dank meiner war nun die Kreuzung zu. Nachdem ich mir Mühe gab, wie ein Engländer zu sein, ruhig, zurückhaltend und mit sich selbst beschäftigt, löste sich der Stau. Jetzt fand auch mein Beifahrer zu dem Punkt ruhig, zurückhaltend und mit sich selbst beschäftigt zu sein. Ich bewundere die Engländer, die jedes vorbeifahrende Auto begrüßten und sich bedankten, dass man ruhig, zurückhaltend und mit sich selbst beschäftigt war.

Ightham Mote, ein Herrenhaus das 1320 seinen Standort in dieser Talsenke fand. Auch hier wurde verkauft und gekauft. Ein amerikanischer Geschäftsmann, Charles Henry Robinson, übergab das Haus 1985 dem National Trust. Das Reparaturprogramm kostete dem Trust 10 Millionen Pfund und dauerte 15 Jahre. Wieder war es ein Mitarbeiter vom Trust der sich viel Mühe mit uns gab, mit uns lachte und auf viele Besonderheiten aufmerksam machte. Das Haus mit Wassergraben, der Garten klein aber man sah die Gärtner wuseln. Die Möbel, die Innenkirche, das Billardzimmer alles schön angeordnet.
Wiedermal stand Steffi vor einer unlösbaren Aufgabe. Schon nach Ightham fuhren wir auf schmalsten Straßen und nach Knole schien alles noch viel enger. Irgendwann waren wir plötzlich auf einer Straße mit einer Mittellinie. Das Schwatzen von Steffi überhörten wir und fragten ein kleines Mädchen nach Knole. Sie sah uns fragend an. Knole, wir zeigten ihr ein Prospekt, ach Nole, sagte sie, obwohl dort deutlich Knole stand. Nach 200 Yards waren wir am Ziel.

Knole, ein Schloss, gebaut vom Erzbischof von Canterbury. Seine Freude währte nicht lange, denn auch Heinrich VIII gefiel das Ding und er erklärte dem Erzbischof eindringlich, wer der neue Besitzer war. Seine Tochter verkaufte es wieder. Sie wunderte sich nur, dass es plötzlich ihrem Schatzkanzler Sackville gehörte. Der riesige Park und das Schloss gehört jetzt dem Trust, alles Bewegliche gehört weiterhin der Familie Sackville, wie seit 400 Jahren. Bild an Bild, das Schlafzimmer für den König, falls er mal vorbei kommen sollte, das Billardzimmer, das Esszimmer, und noch drei oder mehr Schlafzimmer, die Toilette des Familienoberhauptes und wieder ein Saal mit Bildern .... Dummerweise war das fotografieren verboten, so konnte ich nur im Schlafzimmer des Königs ...
Wir freuen uns auf zu Hause.



58.Tag
18.7
Do

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Ruhetag, aber Heidi wollte nach Canterbury. Stadtbummel, Straße hoch, Straße runter und zurück.
Da standen neue neben uns. Ihr Kabel war zu kurz. Sie fuhr mit dem Auto zur Rezeption und holte ein Neues. Wir sahen dem Treiben zu, denn auf unserem Tisch stand Kaffee. Kino und wir auf der ersten Reihe. Auch das zweite Kabel war zu kurz. Als sie dann den Zeltanhänger verschieben wollten, wurde ich stutzig und stand auf. Da lagen zwei Kabel. Ich verband die beiden Kabel und die Zwei freuten sich über ihr langes Kabel. Also den Zeltanhänger zurück. Aber er ließ sich nicht bewegen, also mußte ich wieder helfen. Diesmal hatte jemand die Handbremse angezogen. Den Zeltanhänger aufgestellt, das Kabel angeschlossen und kein Licht. Also habe ich noch die Sicherungen gesucht und gefunden. Jetzt funktionierte alles.
Als ich mit dem Rad nach Kaffee unterwegs war, sah Heidi den beiden weiter zu. Dann hielt es sie nicht mehr auf ihrem Sitz und sie half den Beiden beim Vorzelt. Der Zeltanhänger war aus zweiter Hand und heute bauten sie ihn das erste Mal auf.
Der Mann, der mir Kaffee verkaufte, sprach deutsch. So gelang es auch mir einmal einen Schwatz mit einem Engländer zu machen. Er hatte einen kleinen Laden und er war Angelsachse erklärte er mir, das machte mich kurz sprachlos. Nach der Krise wären viele Iren nach Kent gekommen aber es gab keine Arbeit für alle. Viele Angelsachsen sind früher nach Frankreich ausgewandert. Ihm ist es egal ob England in der EU bleibt, für die Mittelschicht ändert sich nichts. Die Steuern würden alles zu nichte machen. Er verkauft nur noch Blendet-Whisky, den Scotch Single Malt kann man sich nicht mehr leisten. Mein Kaffeepäckchen 200 gr kostete 3,29 £, das sind etwa 4 £.
Die Beiden sind jetzt etwa 4 Stunden mit ihrem Zelt beschäftigt und sie beginnen die Luftmatratzen aufzublasen.



59.Tag
19.7
Fr

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Noch einen Ruheteag. Also Rundflug mit dem Auto. Tenterden hatte ich herausgesucht. Ganz zufällig war da ein Eisenbahnmuseum. Auch eine kleine Eisenbahnstrecke wurde dort noch betrieben.

So lernten wir auch die grüne Gazelle kennen, ihre letzte Fahrt ging in das kleine Museum. An der Strecke ist noch alles original, selbst die Torschranken. Wieder ist auf dem Bahnhof alles zusammen getragen, was zum früheren Alltag dazu gehörte.

Nachdem der Zug Tenderten verlassen hatte, fuhren wir wieder zu einer Sehenswürdigkeit der Gegend. Der Trust hatte das Fachwerkhaus einer großen englischen Schauspielerin gekauft. Sie lebte um 1900. Das Haus schief und buckelig, dass man kaum eine Stelle fand um gerade zu stehen. Der Fußboden war an manchen Stellen derartig schief, dass man nach Halt suchen musste.
Anschließend bummelten wir noch durch Tenterden. Heute einmal ganz ohne Sonne.



60.Tag
20.7
Sa

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Wieder einmal zeigt uns Steffi wie schmal Englands Straßen sein können. Heidis Nerven werden arg strapaziert. Das letzte Mal zum National Trust. Doch diesmal haben wir Pech, Sonntag geschlossen. Morrison wird ein letzter Besuch abgestattet, Einkaufen und Tanken.
Am Nachmittag fangen wir langsam an aufzuräumen. Für den Rückweg haben wir 5 - 6 Tage eingeplant.
Ein Schotte der hier auf dem Campingplatz arbeitet, erklärte uns das Leben in England. Er arbeitet hier im Sommer und im Winter lebt er in einem kleinen Haus in Spanien. Er glaubt, dass die Engländer aus dem Euroraum austreten wollen.
Wir standen eine Woche unter einer Eiche. Die Vögel haben sich alle Mühe gegeben auch alles voll zu .... Wir säuberten die Sichtflächen vorn und hinten, der Rest muss abbröckeln.
Theoretisch sieht Morgen alles ganz einfach aus:
1. 5:3o Wecken
2. 6:oo Frühstück
3. 6:3o Anhängen, denn um 7:oo öffnet sich die Schranke vom Campingplatz
4. 8:3o Eintreffen in Dover und Verladung
5. 9:25 Ablegen der Fähre



61.Tag
21.7
So

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Die Schranke wurde 6:50 geöffnet. Meine rowdyhafte Fahrweise verhalf uns so zeitig an der Fähre zu erscheinen, dass wir auf eine Fähre eher geschickt wurden. So kamen wir schon 11:00 in Calais an. In Frankreich konnte ich frei fahren aber in Belgien und Holland hielt ich mich an die strengen Vorgaben im Straßenverkehr.
Gegen 17:00 holten uns die Schuhmänner von der Autobahn ab und brachten uns zum Campingplatz. Unser Englandtripp ist hier in Remscheid zu Ende gegangen. Wir bleiben voraussichtlich bis Freitag. Dann müssen wir unser Fazit nochmal überarbeiten.



62.Tag
22.7
Mo

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Fazit


 

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