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Schottland     2019
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  2 x durch England, vielleicht auch Wales

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Schottische Sprichwörter:      
In Schottland gibt es zwei Jahreszeiten: Juni und Winter.
Ist doch gutes schottisches Wetter, der Regen fällt fast lotrecht, nur leicht zur Seite geneigt.
Ich singe gerne und ich trinke gerne Scotch. Die meisten Leute hören mich lieber Scotch trinken.


 

 

 


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Reiseberichte


Diesmal soll es klappen. Bis Schottland sind es nur 1800 km und eine Fahrt mit der Fähre. Also ca. 21 Stunden einschließlich der Fähre. Da ich den Ruhestand aber genieße, wird es bestimmt 25 Tage dauern bis ich die Ziellinie zwischen Edinburgh und Glasgow durchfahre.
Wir sind dem Caravan Camping Club von Großbritannien beigetreten. Aber Vorsicht die Seite auf Deutsch scheint nicht richtig zu funktionieren. Auf der englischen Seite funktioniert aber alles. Trotzdem sollte man bei der Bestätigung alles nochmal überprüfen. Mit der Mitgliedschaft haben wir Vergünstigungen bei der Fähre und den Campingplätzen. Es gibt für unser Alter auch ein paar Preisvorteile. Rentner werden überall in Europa Preisvorteile eingeräumt, nur eben nicht in Deutschland, weil wir so reich sind, brauchen wir das nicht.
Am Samstag kam Heidi nach Hause und erklärte:"der linke Scheinwerfer leuchtet orange". Am Montag sollte es doch losgehen. Ab in die Werkstatt. Jetzt fehlen 200,oo € in der Urlaubskasse.
Aber heute ist Montag und wir fahren, nur das zählt. Dann kam eine Fehlermeldung, Kühlwasser fehlt. Kurz in der Autowerkstatt vorbei, kostenlose Hilfe angenommen, 5,oo € Trinkgeld gegeben, und wieder auf die Autobahn. Der Stau bei Kassel kostete uns mindestens 90 Minuten.
Jetzt stehen wir auf einem Campingplatz kurz vor Dortmund, neben der A2 und werden uns auf den nächsten Tag freuen.



1.Tag
15.4
Mo

 

 



Wieder mal suchten wir Tabletten...... Gegen 9:30 waren wir dann auf der Autobahn. überall das Gleiche, Baustellen ohne Arbeiter. Dafür aber immer ein Stau. Es war 17:00 als wir den Wohnwagen abstellen konnten. Wieder hat uns der kleine Asci-Katalog einen preiswerten Platz angezeigt.
Nach einem Stadtbummel durch Calais besuchten wir auch Auchan. Eigentlich hatten wir genügend zu Essen für die ersten Tage eingepackt, aber man muß sich auch mal was gönnen.
In Calais wurde viel zerstört, so daß von der alten Stadt wenig übrig blieb. Das Aussehen der Neubauten aus den 60iger Jahren zeigt auch hier die Knausrigkeit privater Wohnungsunternehmen.



2.Tag
16,4
Di

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Wir fahren wieder mal ganz in Ruhe los. An der Fähre wird festgestellt, unsere Papiere für die Fähre sind falsch ausgestellt. Einiges wurde von uns schon von zu Hause aus beim Caravan Camping Club nach England gemeldet. Dem englischen Club war aber die Reklamation egal. Aber uns war die Tragweite der vielen Fehler nicht bekannt. So zahlten wir nochmals 64,oo €. Der Vorteil, wir kamen eine Stunde eher auf die Fähre. Wenn aber alles gestimmt hätte, wären wir auch mit dieser Fähre übergesetzt.
Wir brauchten die etwa 15 Schilder nicht. Auf diesen wurden wir all 2 km gebeten links zu fahren. Die Engländer meinten es gut mit uns. Heidi zuckte, große Räder, 70 cm neben ihrem Autofenster und das bei 100km/h. Ein LKW zog an ihrem Autofenster vorbei. Sie saß jetzt in der Straßenmitte, im Festlandeuropa säße sie am Straßenrand. Der Stau um London kostete uns 2 Stunden. Auf der vierspurigen Autobahn fahren manchmal auch auf drei Spuren LKWs. Da kann es im Auto von zwei Urlaubern schon mal ungemütlich werden. Nicht allen Hinweisen der Beifahrerin kann dann nachgekommen werden.
Wir hatten im großen und dicken ASCI-Katalog auf einen Campingplatz geklickt. Warum auf den, er lag in unserer Fahrtrichtung. Wie alles in England, die Höflichkeit hat oberste Priorität. Nach dem Hinweis auf die Osterfeiertage und den damit vorbestellten Plätzen bekamen wir doch noch einen Platz. Ein schöner Platz. (Roseberry Tourist Park) Er liegt in der Nähe von Cambridge. Nach einem Rundgang stellten wir fest, einen kleinen Wohnwagen hatten wir, eben arme Leute.

Nachts herrschte hier Nebel. Wir sahen kaum den nächsten Wohnwagen



3.Tag
17.4
Mi

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Cambridge wollten wir besuchen. Wir sollten Park & Ride benutzen. Aber ohne britische Pfund hätte uns der Bus bestimmt nicht mitgenommen. So fuhren wir mit dem Auto zum Bahnhof um dort zu parken. Wir staunten nicht schlecht, als der Automat uns 9.90 £ abzog. Aber wahrscheinlich hätte der Bus genau so viel gekostet. In einem Laden, neben dem Bahnhof, stand ein Geldautomat. So kam Heidi zu ihren ersten britischen Pfund; vielleicht bekomme ich auch ein Scheinchen ab, mal sehen was sich ergibt.
Cambridge war etwas schmuddelig. Alle 5 m gab es etwas zu Essen. Auch waren sehr viele Leute unterwegs. Die BBC machte Aufnahmen in der Kathedrale, so dass wir nicht hinein konnten. York hatte uns damals begeistert und wir vergleichen eben alles mit dieser Stadt. Die Studenten waren im Straßenbild nicht zu übersehen. Die große Anzahl der Studenten aus China oder aus Japan fielen uns auf. Die Hochschulen und College verlangten Eintritt. Da wir nicht wussten, was wir zu sehen bekamen, ließen wir die Besichtigung weg. An einem Eingang stand, wir sollten die Studenten nicht beim Lernen und beim Konzentrieren stören. An die Preise in England müssen wir uns noch gewöhnen.
Die vielen Radfahrer mit der Möglichkeit sich bei Rot immer vor die Autos zu stellen, würde in Deutschland Entrüstung auslösen.



4.Tag
18.4
Do

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Wir erholen uns von der Fahrerei. Es geht gemütlich die 21 km nach Huntingdon. Der Name der Stadt ist uns von einer Krankheit bekannt. Sie wurde nach der Stadt benannt, einfach schrecklich. Als erstes sehen wir einen Aldi und gleich daneben einen LIDL. Wir parken auf dem Platz von LIDL. Der Laden ist mindestens ein Drittel größer als bei uns.
Die Stadt zeigt nichts Besonderes. Was uns gefällt sind die Parkanlagen und die Blumen auf allen Plätzen.
Wir speisen vor dem Wohnwagen bei 28°C. Die Ruhe tut uns gut.
Einmal wollte ich heute mit dem Auto auf die falsche Straßenseite, auch bei einer Notbremsung vor dem Kreisverkehr, wegen der Vorfahrt, machte ich keine gute Figur. Eigentlich halten sich alle Fahrer an die Geschwindigkeiten. Aus Deutschland ist man auch mehr Aggressivität gewöhnt. Wenn hier einer langsam fährt, zuggelt alles ruhig hinterher. Ich gewöhn mich noch daran. Auch als wir falsch abbogen, blieb alles, trotz der zusätzlichen Kilometer ganz ruhig. Das blöde Navi hätte uns auch deutlicher darauf hinweisen können. Ein wahrer Profi kann auch ohne Autokarte zum Ziel kommen, es dauert nur länger.



5.Tag
19.4
Fr

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Park & Ride, nach Cambridge ging unser Bus. Fast bis in die Innenstadt hatte der Bus seine eigene Fahrspur, außerhalb der normalen Straßen. Für 13 £ kamen wir in das Zentrum (und wieder zurück). Wir saßen in der ersten Reihe und auch noch oben. Radfahrer und Pferde hatten neben den Fahrspuren auch noch Platz. Es gab für die Pferde sogar eigene Ampeln. Also für die Reiter natürlich, auf den Ampeln waren also Pferde abgebildet.
Wir fragten nach der Kathedrale und bekamen zur Antwort; es gibt keine hier.
Dann besuchten wir ein College. Ein junges Mädchen aus Deutschland, welches in Oxford studiert, erklärte uns die Aufgaben eines Colleges. Ihr Vater sichtlich stolz, erklärte uns natürlich, wer das bezahlt. Da sind wir doch preiswert, mit unserer Tochter, davon gekommen.
Als wir in eine kleine Kirche eintraten, standen wir in einem Kaffee mit einem Konzertsaal.
Wir setzten uns 10 min und lauschten.
Dann kam Freude auf. An einem Fluss konnte man sich eine Art Gondel ausleihen, um dann, wie in Venedig, mit einer langen Stange den Kahn in die Fahrtrichtung zu bringen. Es gab drei Möglichkeiten. Die Erste, man lässt sich fahren. Die zweite man stakt selber durch das Wasser. Die dritte Möglichkeit bedeutete man bewundert das ganze vom Ufer aus. Einer aus der Gruppe wurde von einem jungen Mann eingewiesen. Er erklärte einem mit viel Geduld, wie man den Kahn bedient, ohne andere zu gefährden. Als alle eingestiegen waren, gab er dem Kahn einen Schubs und es ging los. Eine Mädchengruppe, mit Sekt unter dem Arm, hatte schon bei der Erklärung des jungen Mannes viel Freude.
Auf dem Rückweg kamen wir auch an einer offenen Synagoge vorbei. Sie bereiteten sich auf die Feierlichkeiten zu Passah vor. Es war eine orthodoxe Gemeinde aber es gab auch eine für liberale Studenten.



6.Tag
20.4
Sa

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Wir fahren ins schottische, nach Jedburgh. Noch 39 km standen auf dem Navi. Da leuchtete uns eine Warnmeldung im Auto entgegen. Diese kannten wir schon. Sie war das erste Mal in Deutschland erschienen. Ein Monteur füllte damals Kühlwasser auf und wünschte uns gute Fahrt. Da ich gesehen hatte, wie wenig fehlte, dachte ich mit nichts dabei. Als ich dann das Lenkrad kaum noch bewegen konnte, fehlten mir immer noch helfende Gedanken. Dann änderte sich das Bild schlagartig und eine knallrote Batterie erschien. Ich stand, stieg aus und zog den Hebel, der für das öffnen der Motorhaube zuständig war.
Nachdem ich die Motorhaube geöffnet hatte, sah ich heißes Wasser aus meinem Motor sprudeln und ein Keilriemen lag unten auf der Abdeckung.
Warnblinkanlage einschalten, Warndreieck aufstellen und Warnwesten anziehen. Auf das letztere legte Heidi großen Wert.
ADAC anrufen, Paula anrufen und warten. Es ist jetzt etwa 16:00.
Nach einer Stunde wollten uns 5 Britten, 2 Franzosen und ein Deutscher helfen. Letzterer war Dozent in Halle und lebte jetzt in Schottland. Als wir uns über Fehler beim Trabant unterhielten, erklärte er uns, darüber könne er nicht mit reden, da er aus dem anderen Teil war. Ein Franzose erklärte uns den Fehler aber auch er hatte keine Wasserpumpe. Ein Engländer, der ahnte was uns hier noch passiert, brachte uns Essen vorbei. Eigentlich wollten alle irgendwie helfen. Heidi erklärte allen was passiert war. Ihr Englisch ist ganz passabel. Mein Englisch ist mehr eine Mischung aus Chinesisch, Französisch und etwas selbst erfundenen.
17:46, der dritte Anruf vom ADAC, diesmal aus Frankreich. Er schicke jetzt jemand los.
18:00, bekamen wir eine Mail; 19:00 werden wir geholt.
19:30, etwa 100 Meter hinter uns ist eine Parkbucht. Fünf Engländer helfen uns den Wohnwagen und das Auto von der Straße in die Bucht zu verlegen, aber da wir am Hang stehen haben alle etwas Angst, der Wohnwagen könnte sich selbständig machen. Ein Mädchen sprach deutsch, denn sie kam aus Chemnitz und hatte einen von hier geheiratet.
20:19, wir rufen nochmals beim ADAC an und geben nochmals bekannt, wo wir stehen.
21:30, ein Mann, am Telefon, fragte uns in Englisch, ob wir sicher stehen und erklärt uns, daß am Montag gegen 10:00 jemand vorbei kommt. Wir legen uns schlafen. Aber es gelingt nur mir richtig.



7.Tag
21.4
So

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Es ist 7:30 und Heidi will auf alles vorbereitet sein. Kurzes Frühstück mit verteilen der nächsten Arbeitsschritte durch Heidi. 9:30, ein VW Bus kommt langsam auf uns zu. Der Fahrer schaut in den Motorraum und ruft an. Er macht einen Schwatz mit Heidi und gibt ihr einen Zettel mit den Angaben wo das Auto hinkommt und der Wohnwagen anlandet. Höfliche Leute die Schotten. Heidi ist optimistisch, denn jetzt kommt das Auto, das uns hilft.
10:30, ein großes gelbes Auto kommt und zerrt mein Auto nach oben und baut sich hinten eine Anhängerkupplung an seinen LKW. So nehmen wir also auch unseren Wohnwagen mit. Wir sitzen in seinem Auto und fahren. Er gibt Heidi mit dem Wohnwagen am Campingplatz ab. Wir fahren in eine Werkstatt. Nach unserem Werkstattbesuch in Italien und den damit positives Erfahrungen beurteile ich Werkstätten auch nicht mehr nach ihrem Gebäude. Der Meister erklärt mir, daß seine Frau deutsch spricht und sie Morgen auch da ist. Schließlich ist auch in Schottland heute Ostermontag.
Bei meiner Ankunft fährt der Chef des hiesigen Camping und Caravaning Clubs unseren Wohnwagen, mit einem kleinen Traktor auf unseren Platz. Der Campingplatz vom CCC in Jedburgh ist klein. Es gibt aber alles was wir brauchen. Die Krähen die in den Bäumen hier leben, geben des Nachts Ruhe. Die Küche hält sich bedeckt mit Resten aus dem Gemüsekorb. Wir suchen Ruhe. Mutti schläft.



8.Tag
22.4
Mo

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Wir besuchten heute zuerst unser Auto. Es stand schon in der Garage. Sie waren gerade dabei die neue Wasserpumpe einzubauen. Die Pumpe wurde heute Morgen geliefert. Dem Chef wurde nochmals von Heidi erklärt, was alles passiert ist. Er druckte Heidi, auf ihre Frage hin, die Rechnung aus. Von Heidi gab es nichts zu reklamieren. Sie fiel mit 230,00 £ eigentlich recht niedrig aus. Er ruft an, wenn alles fertig ist. Wir machen uns wieder zu Fuß auf zum Campingplatz.
Nach dem Essen laufen wir ins Zentrum von Jetburgh. über der Stadt thront die Jedburgh Abbey als Ruine. Das ehemalige Augustinerkloster aus dem 12. Jh. lässt die einstige Pracht erahnen.
Der Anruf auf den ich gewartet habe; das Auto ist abholbereit. Wir laufen die 5 km zur Werkstatt. Der Preis hat sich um 17,00 £ erhöht. Heidi hatte ihn heute Vormittag gebeten nochmal nach dem Auspuff zu sehen.
Die Tochter des Chefs spricht Deutsch. Ihre Mutter kommt aus Wien. Heidi und die Tochter schwatzen noch etwas und dann geht es zum Wohnwagen. Wir sind wieder komplett.



9.Tag
23.4
Di

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Wir fahren nach Kelso. Dort steht das größte Schloss Schottlands, Floors Castle. Dies ist noch bewohnt. Zurzeit wohnt hier der X. oder XI. Duke mit seiner Familie. Für 7,50 £ kann man 11 Räume und einen großen Garten besuchen. Wir freuen uns über das Meissner und das Dresdner Porzellan. Auch ein kleines Faberge Ei bekamen wir zu sehen. Wie im Müller Reiseführer beschrieben, war das Personal überaus aufgeschlossen. Ein Billardtisch gehört auch in jedes Schloss. Ebenso gehört ein Kaffee dazu.
Unterwegs winkte wieder LIDL. Tomaten, Milch und die Toilette waren Heidis Begehr. Hier gibt es in allen etwas größeren Geschäften eine Toilette.



10.Tag
24.4
Mi

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Ruhetag wurde befohlen. Ich hielt mich zurück. Am Nachmittag unternahmen wir eine leichte Wanderung am Fluß Jed Water, der durch Jedburgh fliest. Eine Frau erzählte von den Lachsen die hier im Herbst den Fluß, eigentlich ein etwas breiter Bach, hinauf ziehen. Man baute für sie schon vor vielen Jahren eine Fischtreppe.
Heidi schaut sich eine Kochsendung an und strickt sich dabei Socken, falls es kälter werden sollte. Meine liegen griffbereit für den Notfall. Heute früh waren 2°C. Ein Glück das wir unsere Winterbetten mit genommen haben. Tagsüber, wenn die Sonne scheint, schafft es das Thermometer sogar auf 15°C.



11.Tag
25.4
Do

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Wir setzen um. Von Jedburgh nach Dunbar auf einer grünen Straße, also lt. Autoatlas. Die Straßen sind etwas enger und wir halten auch einfach mal an, wenn ein LKW entgegen kommt. Die Profis haben den größeren Überblick.
Wieder ein kleiner und feiner Campingplatz vom CCC. Dank der Mitgliedschaft beim CCC zahlen wir im Augenblick zwischen 19,oo und 21,oo € pro Nacht und keinen Penny mehr. Da ist alles dabei, Energie für unseren elektrischen Heizlüfter, Duschen und Kurtaxe. Es ist genauso wie beim ACSI Katalog für die Nebensaison.



12.Tag
26.4
Fr

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Preston Mill und Inveresk Garden sollten heute unsere Ziele sein. Die Sonne schien, das war das Beste an diesem Tage. Die Mühle war defekt und dadurch war die ganze Anlage geschlossen. Der Garten war in einem etwas fragilen Zustand. Was ist daran eigentlich noch positiv zu sehen; es hat nichts gekostet, außer Diesel.
Aber eine Blume im Garten ist mir trotzdem aufgefallen, weil ich sie in der Farbe noch nicht zu sehen bekam.
Dann haben wir noch einen Halt bei ASDA gemacht. Ein Supermarkt in dem es nur abgepacktes gibt.



13.Tag
27.4
Sa

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Wir laufen eine Runde. Unterhalb des Campingplatzes ist ein Golfplatz. Also ans Wasser der Nordsee, dann am Golfplatz vorbei und hinten herum wieder zum Platz zurück. Die Runde war ca. 13 km lang. Es ist schon beeindruckend wie die faulen Golfspieler hinter ihrem elektrisch angetriebenen Golfbag hinterherlaufen. Der Spaß beginnt bei 640 € und geht mindestens bis 3990 € ohne Goldgriffe natürlich. Einer hat seine Golfschläger noch getragen, arme Sau. So sahen wir auch einen E-Bag der selbständig fuhr und der Besitzer gemütlich hinterher lief. Die meisten mit einem weißen Lederhandschuh an der linken Hand.
Der Wanderweg ging immer an der Seite zwischen Golfplatz und Strand entlang. An jedem Sandloch lag ein Rechen, damit die Fußtapsen wieder beseitigen werden konnten, die man dort hinterließ. Wir sahen zahllose Spieler im Sandloch stehen, einige brauchten auch einen 2. Versuch, um den Ball dort wieder heraus zu bringen.
Uns begleiteten die Sonne und der Wind von See. Der Rückweg war weniger schön da wir der Straße folgend zum Campingplatz laufen mußten.
Es gab Rouladen aus der heimischen Küche zum Mittag. Danach war Ruhe nötig. Also nicht wegen der Rouladen! Ich packe mal wieder zusammen. Morgen geht es in die Speyside. Wir verabschieden uns von den Lowlands.



14.Tag
28.4
So

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Wir fahren gemütlich los. Nach Perth kommt Dundee, dann am Abzweig Marykirk biegen wir auf die B974 ab. In Fettercairn sagt uns das Navi abbiegen und wir biegen ab. Die Straße wird eng, dann wird sie sehr schmal um als Sandweg im Nirgendwo auf einer Wiese zu versanden.
Wenden und am nächsten Haus um Hilfe gebeten. Der junge Mann erklärte uns den Weg an dem Fasque Castle vorbei. Wir fuhren in einen Park. Im Park mindestens 7 weiße Rehe. Der Leitsatz des Hotels:"Traditioneller Luxus mit einer frischen, modernen Note". Es war alles sehr gepflegt. Wir hatten das Gelände wahrscheinlich durch den "Hintereingang" befahren und durften das Anwesen jetzt über die Hauptallee verlassen. Danach fanden wir den Weg wieder. Er ging mit 16% Steigung nach oben zu einer schönen Aussicht über schottisches Mittelgebirge. Jetzt fuhren wir über Landstraßen zu unserem Zeltplatz.
Wir stehen wieder auf einem Zeltplatz vom CCC auf einem Rondell von großen Bäumen umgeben. Heidi holt sich noch eine Beule beim Abkuppeln vom Wohnwagen und wird so von den Erlebnissen des Tages etwas abgelenkt. Morgen Früh werden wir von der Sonne geweckt.



15.Tag
29.4
Mo

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Am meisten Freude hat uns heute, am Nachmittag, der Besuch von Tesco gemacht. Wir schlenkernden durch die Reihen. Das Staunen über die Preise nahm kein Ende. Mein Lieblingswhisky für 38 £. Bei uns kostet so etwas 33 €. Hier schlägt der Fiskus mit 5 € mehr ganz deutlich zu. Wir kauften doch dies und das.
Der Besuch des Drums Castle fiel aus, es hatte heute geschlossen. Die Öffnungszeiten standen im Internet leider so weit unten auf der Seite, daß ein Scrollen notwendig gewesen wäre.
Das Crathes Castle wurde vom Navi und von Here, der Software auf meinem Handy, nicht gefunden. Selbst eine Einheimische schickte uns in die falsche Richtung, wir gaben auf. Der Besuch von einem Gartencenter versöhnte uns. Auch hier überraschten uns die Preise etwas, aber dafür gefiel uns vieles, aber es blieb alles in den Regalen.
Wir waren überrascht wie viel Felder in Schottland bearbeitet werden. Dies schien uns in England zu fehlen. Auch sahen wir hier mehr Kühe auf den Weiden.
Noch mehr erstaunten uns hier, die sauberen Straßen. In England waren die Straßenränder meist von den Autofahrern mit Abfall dekoriert.



16.Tag
30.4
Di

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Wir sitzen rum. Die Mainelken wurden vergessen. Also wird der Tag einfach gestrichen. Die falsche Fahne habe ich auch noch mit, also die ohne Emblem, also das Emblem mit dem Hammer, müsste eigentlich auch heute noch drauf sein, denn der Hammer wird uns immer öfter gezeigt, damit wir besser wissen wie behämmert wir sind. Die CO₂ Steuer wird natürlich von der Industrie bezahlt, aber dummerweise bei mir abgerechnet.
Obwohl ein Feiertag ist, krieche ich mit meinem Staubsauger auf allen Vieren über unsere Perser. Nein, nein, ich meine nicht die Geschenke der Grünen, ich meine unsere Teppiche und Läufer im Wohnwagen.
Zum Mittag werden Bratkartoffeln gereicht mit Bratwurst. Die Bratkartoffeln aus Pellkartoffeln gemacht, also so wie von zu Hause gewöhnt. Einzig die Bratwürste sind ein schottisches Model. Bratwürste mit Äpfeln, auch noch ganz Süße. Es gab auch welche mit Kräutern und mit Zwiebeln. Heidi griff zu denen mit den Äpfeln, was soll ich da diskutieren.
Heidi bewegt sich. Sie strickt die zweite Socke. Ich bewege mich unauffällig. Nicht das ihr noch irgend etwas einfällt.



17.Tag
1.5
Mi

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Ich liebe es mit meiner Frau Auto zu fahren, so lerne ich alle ihre verschiedenen Charaktere können.
Im ersten Schloss sind wir Mitglieder im National Trust von Schottland geworden, wie schon 2013 beim National Trust von England. Das ist ganz sicher eine sehr preiswerte Methode unzählige Schlösser, Burgen und auch Häuser zu besuchen einschließlich der Gartenanlagen und den damit verbundenen kostenpflichtigen Parkplätzen.
Crathes Castle war unsere erste Burg. Wir bezahlten die Jahresgebühr von 78,oo £. Der Eintritt ohne die Mitgliedschaft hätte für jeden 10 £ und 5 £ für den Garten, sowie 3 £ für den Parkplatz gekostet. Somit kann sich jeder ausrechnen, daß wir beim dritten Besuch eines Hauses schon keine Kosten mehr haben. Beim Besuch im Castle des Nachmittags kämen die einzelnen Beträge nochmals hinzu.
Crathes Castle war seit 350 Jahren im Besitz der Familie Burnetts. Die Familie fing 1556 an zu bauen. Ein Enkel vollendete den Bau nach 40 Jahren und zog ein. Weil keine männlichen Erben vorhanden waren, überschrieb der letzte Burnetts die Burg 1951 dem National Trust. Die Burgen in Schottland sind etwas kleiner als die Schlösser in England. Die Gartenanlagen gleichen aber denen in England und sind auch hier genauso nur zu bewundern. Bäume sind auch hier zur Zierde gepflanzt wurden, mit sehr viel Platz für jeden einzelnen, so daß sie ihre Schönheit voll zur Geltung bringen können.
Wir biegen ab und kommen zum Drum Castle. Wieder ein Schlösschen mit großem Garten.
Wir wurden wieder durch die Burg geführt. Es war fast die gleiche Gruppe wie am Vormittag. Die Burg Drum Castle stammt aus dem 13. Jahrhundert. An ihr wurde einiges um- und angebaut. Aber es war wieder der Garten der uns in Erstaunen setzte. Auch die Blumen in den einzelnen Gärten waren wunderbar. Die Tulpen hatten eine nicht gekannte Höhe und Fülle.
Ich habe noch nie so große Eiben gesehen wie hier, auch Nadelbäume mit einer Höhe und Fülle. Ein Ahorn war vom Umfang und von der Höhe kaum fassbar. Wir stellen wieder fest, wie höflich all die Leute hier sind. Wir geben uns auch Mühe.



18.Tag
2.5
Do

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Unsere beiden Navis wußten wiedermal den Weg nicht. Also stieg ich aus und hielt ein englisches Auto an. Grüßte höflich in Deutsch, damit sie verstehen, dass hier jemand steht, der ihre Sprache nicht beherrscht, und frage nach Castle Fraser. Die Antwort war ebenfalls in Deutsch. Also fuhren wir hinterher. Auf dem Parkplatz stellte sich heraus, die beiden Franzosen sprachen perfekt Deutsch und kamen aus dem Elsaß. Sie waren mit einem Mietwagen unterwegs
Die Frasers bauten ein Schloss. Der Bau wurde von Michael Fraser of Muchall 1575 begonnen und 1636 von seinem Sohn Andrew, 1. Lord Fraser, fertiggestellt.
Während der Napolienkriege kommandierte der Schlossherr Truppen. Er fing zwei Kugeln ein. Wegen einer von Beiden wurde sein Bein amputiert. Die Behinderung hatte jedoch keinerlei Nachteile, denn er konnte noch 14 Kinder zeugen und wurde auch noch 79 Jahre alt. Die beiden Kugeln befanden sich in einer Vitrine.
1897 starb mit Frederick der letzte männliche Fraser aus der direkten Linie kinderlos. Weil ein geeigneter Erbe fehlte und auf Grund finanzieller Schwierigkeiten verkaufte seine Witwe Theodora das Anwesen 1921 an Weetman Pearson, 1. Viscount Cowdray. Die Pearson-Familie ließ das Gebäude als Jagdschloss wiederherstellen und übergab es 1976 an den National Trust for Scotland.
Craigievar Castle wurde 1610 an Wilhelm Forbes verkauft, welches damals schon hundert Jahre alt war. Wenn man ein Zimmer wechseln wollte mußte man entweder nach oben oder nach unten steigen Ein Großteil der Fenster wurde erst später hinzugefügt. Denn damals legte man Wert auf Schießscharten. Fenster waren damals 20 cm breit und 60 cm hoch. Es war halt nicht sehr hell in den Räumen. 1965 war dann das Jahr des technischen Aufschwungs; es gab elektrisch Licht und erste Steckdosen im Schloss.
Die Bäume waren es wieder, die uns zum Spaziergang einluden. Eine Korea Tanne war von unglaublicher Größe. Den Umfang eines Baumes habe ich gemessen. 22 Fuß, also 22 eschwegsche Schritte. Im Garten stand ein Ilex. Er soll 400 Jahre alt sein. Sie haben einen Zaun darum gebaut, wahrscheinlich gibt es noch mehr von mir.
Wir ließen uns von den Schneeflocken, die während der Führung ums Haus tollten, nicht beeinflussen. Schließlich haben wir Sitzheizung im Auto. Als uns zwei Schotten erklärten, es schneit heute noch richtig, ließ keine Panik aufkommen, zumindest nicht bei mir.
Heidi wartet auf Schnee.



19.Tag
3.5
Fr

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Auf allen Hügeln liegt noch Schnee. Unser Schnee war über Nacht verschwunden. Es regnete bis gegen eins. Danach fuhren wir nach Ballater. Unser Spaziergang führte uns zum Bahnhof. Hier kam früher die königliche Familie an. Es gab also noch die königlichen Räume, in denen gespeist wurde bevor es auf ihr Schloss ging. Auch eine Teestube war in dieser Epoche eingerichtet. Zehn Meter Gleis waren noch im Bahnhof vorhanden. Auf dem Stand ein Wagen mit dem die königliche Familie aus London anreiste.
Königin Victoria hatte das Schloß Balmoral, das auf einer Insel lag, erworben. Ihr Prinz baute es um. Nur Aufgrund einer großen Erbschaft, die Königin Victoria kurz zuvor erhalten hatte, konnten diese Maßnahmen finanziert werden.
Auf dem Weg zum Balmoral Castle wurden wir kurz aufgehalten. Ein Krankenwagen stand am Straßenrand, Polizei sammelte noch Autoteile von der Straße und zwei verschrottungswürdige Autos standen links und rechts am Wegesrand.
Der Schloßbesuch kostete für zwei über 60 jährige 21 £. Die Leute die sich über einen Schloßbesuch freuen wurden enttäuscht, denn wie alle anderen, kamen auch wir nur in den Ballsaal. Der Garten war auch nichts Besonderes. Das wirklich und einzige welches uns wieder Freude machte, waren die Bäume. Beim Rundgang im Garten konnte man noch Bilder bestaunen mit Fotografien der Familie, einen leeren Pferdestall und drei Autos aus dem Besitz, wenn man denn staunen wollte.
Ein wenig Freude hatte aber auch ich. Ein Auto Korso mit alten Jaguars war zu sehen. Darunter war auch ein roter Jaguar, den hatte Jerry Cotten in den Basteiromanen gefahren. Um dies zu wissen, muß man schon Rentner sein, denn den Mist konnte man nur vor vielen, vielen Jahren gelesen haben.
Auf dem Rückweg standen wir wieder 20 Minuten am Unfallort, denn die Autos wurden verladen. Die Polizei kehrte die Straße nochmals und es ging weiter.
Die Ordnung und Sauberkeit in den Wäldern war wieder zu bestaunen, auf dem Rückweg, durch ein Naturschutzgebiet.



20.Tag
4.5
Sa

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Heute ist Wandertag. Es geht in ein Naturschutzgebiet. Loch Kinord galt es zu umrunden. Wie jedes Loch gab es auch hier ein Ungeheuer. Es zeigt sich aber nur an einem Mittwoch. So waren wir sehr froh, als er wenigsten seinen kleinen Zeh empor reckte. Dann sah ich Misteln in den Bäumen hängen. Damit war klar, hier kann geküsst werden. Meine Holde belehrte mich aber sofort. Dies seien Hexenbesen.
Später kamen wir an einer Weide vorbei. Jungen und Mädchen versuchten auf ihr mit ihren Pferden über Hürden zu springen.
Auf der Rückfahrt kamen wir an einem Steinkreis vorbei. Er sollte 5000 Jahre alt sein. Ich hatte Heidi schon am Opfertisch aber mir fiel gerade kein Wunsch ein.
Das Wetter spielte heute mit, so kamen wir trocken zum Campingplatz zurück. Aber die Berge hier hatten alle eine weise Kapuze auf.
In Vorbereitung der Reise habe ich das Programm von OsmAnd auf mein Smartphone geladen, einschließlich der Karte von Schottland. Die Karten sind für vieles geeignet, aber ich wollte das Programm nur für das Fahrradfahren und das Wandern. Es funktioniert sehr gut. Wenn ich vom Weg ab kam, also beim Wandern, gab es nach 20 Metern die Warnung zum Weg zurück zu kehren. Der Umfang der Funktionen ist sehr vielseitig, man sollte also wenigsten zu Hause einmal üben.



21.Tag
5.5
So

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Wir ziehen um. Es regnet, es schneit, es hagelt, aber alles sehr begrenzt, so daß wir die Sonne regelmäßig sehen. Heidi überwacht die Navigationsgeräte, so daß wir auf keiner kleinen Nebenstraße landen können. Nach unserer Fahrt ins Nirgendwo, hat sie kein Vertrauen mehr in das Elektronische.
Da wir doch jetzt die Zivilisation etwas verlassen, kaufen wir für mehrere Tage Obst und Gemüse bei Lidl.
Der Campingplatz ist etwas Abseits, hat aber viele freie Plätze. Internet gibt es keins. Aber sie haben Strom für unseren Heizlüfter. Bei Archiestown ist unser Campingplatz vom CCC. Niederländer fahren weiter, nach dem sie den Preis für eine Nacht gehört haben. Es gibt auch kein Internet auf dem Platz.
Zum Mittag haben wir uns eins Rumpfsteak gegönnt. Das Fleisch ist hier preiswert. Anders als in Deutschland, wo man uns das einredet.



22.Tag
6.5
Mo

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Meine Planung scheint noch zu stimmen. Also waren wir heute in zwei Anlagen des National Trust of Scottland unterwegs.
Aber als erstes kamen wir an einer Brennerei vorbei. Da mußte ich anhalten, bei gleichzeitigem Protest meiner Gattin, und ein Foto schießen. Da kann man (Mann) doch nicht einfach vorbei fahren. Auch die Feststellung, daß ich solche Bilder schon zu tausenden habe, wurde von mir abgeschmettert. Da ich meiner Frau zu wider handelte, wurde ich am Abend dafür bestraft. Die Bilder waren nicht zu verwenden.

Der Pitmedden Garten wurde von Sir Alexander Seton geschaffen. Er war ein berühmter Rechtsanwalt und wurde von Charles II zum Ritter geschlagen. Aber dessen Nachfolger, James VII, wurde von ihm beleidigt. Er wurde von seiner Richterstelle beurlaubt, würde man heute sagen. Seton zog sich nach Pitmedden zurück und wurde Gärtner oder so ähnlich. Nach dem letzten Krieg übernahm der National Trust den Besitz und baute den Garten nach einem Bild in der schottischen Nationalgalerie wieder auf. An der Kasse wieder ein Mädchen aus D, die seit 3 Jahren hier lebt und auch nicht wieder zurück will.
Anschließend ins Haddo House. Wenn wir etwas mehr als eine Stunde warten, könnten wir an einer Führung teilnehmen. Also erst einmal durch den Garten voller Bäume. Auch wenn ich mich wiederhole, es war wunderschön. Es war wieder möglich um jeden Baum herum zu gehen. Das Alter der Bäume war ein Ratespiel. Vor einigen standen kleine Blechtafeln mit einem Datum, an anderen stand auch ein Name, von dem der das Bäumchen hier pflanzte oder von einer Reise mitbrachte, kaum zu glauben, daß derjenige einen Spaten benutzt hat. Die Baumgruppen waren mit großem Abstand von einander getrennt. überall standen Bänke für Besucher. Nirgends im Gelände standen Papierkörbe, die Menschen nehmen ihren Müll einfach mit nach Hause. Die lila Tannenzapfen waren dann der persönliche Höhepunkt.

Empfangen wurden wir im Schloss von einer Frau. Wir waren damit zu dritt. Sie sprach ihr englisch sehr langsam, so daß Heidi ihr immer folgen konnte. Bei unseren Fragen versuchte sie immer wieder Antworten zu finden, die wir auch verstehen konnten. Zum Schluß fragte ich sie nach der Küche. Sie bedeutete uns, dieses gehöre nicht zur Führung. Aber dann bat sie uns doch, ihr zu folgen. Sie zeigte uns die Küche, die aber zurzeit eine Baustelle ist, da sie restauriert wird. So sahen wir auch die ca. 30 Glöckchen, die das Personal hochscheuchte, wenn etwas zu erledigen war, im Haus. Jedes Glöckchen sollte auch einen eigenen Klang haben. Es wurde uns auch erläutert wo die Diener saßen des Nachts, mit einer brennenden Kerze auf einem Tisch. Sie saßen vor den Schlafzimmern, falls die Herrschaft plötzlich nach Licht riefen.



23.Tag
7.5
Di

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Distellery, so soll das Motto heute heißen. Wir fahren nach Keith. Auf dem Parkplatz der Distellery sehen wir als erstes dieses Schild. Die Reihenfolge hat nichts mit der Trinkfreudigkeit der einzelnen Länder zu tun. In Schottland ist 0,00 ‰ Gesetz. Die Strafen sind sehr hoch und wir wollten unseren Wohnwagen nicht selber ziehen
Chivas Brothers ist die Geschichte zweier Brüder die der Meinung waren, daß mit Whisky mehr Geld zu verdienen sei als mit der Landwirtschaft. Dies ist sogar für mich nachvollziehbar. Ein Bruder betrieb hier in Keith diese Distillery. Sie gehört aber jetzt zum Unternehmen von Pernod Ricard.
Jetzt wird hier Strathisla, Single Malt Scotch Whisky, und Chivas, Blendet Whisky, hergestellt.
Wir wurden durch die Anlage der recht kleinen Distellery geführt. Die Arbeiten wurden von 6 Angestellten geführt. Sie läuft ein Jahr rund um die Uhr. An den Schalttafeln der einzelnen Anlagen konnte man erkennen, die elektronischen Helferlein lasen hier nichts aus dem Ruder laufen. Nach der Führung durch die Anlage, kamen wir in eines der Lagerhäuser. Hier stand für jeden ein Glas des 12 jährigen Strathisla. Wir konnten am Whisky riechen und einen Tropfen über die Zunge rollen lassen, um ihn jetzt in eine klitze kleine Flasche zu kippen. Das Fläschen konnte jeder einstecken. Die kleinen Flaschen waren gerade so groß, daß der Whisky für den Fahrer hinein passte und für den Beifahrer gab es auch eines.
Zum Schluß wurden wir in ein Zimmer geführt, wo wieder für jeden 3 Gläser standen, diesmal mit Chiva. Mit uns waren 2 junge Leute aus Singapur unterwegs. Sie sprach ein wenig deutsch, denn sie war in Deutschland in den Kindergarten gegangen. Auch hier konnten wir wieder riechen, ein winziges Schlückchen kosten, um dann den Whisky von Heidi und mir in die andern 3 Fläßchen zu füllen. Sie nehmen es ernst mit der 0,00 ‰. Wieder erlebten wir eine ausgesprochen höfliche Führerin. Es wurde auch über persönliche Dinge geredet. Aber man zeigte uns noch den Raum, in dem der Blendet zusammen gestellt wird. Wenn wesentlich mehr bezahlt wurde beim Eintritt, dann konnte man auch seinen eigenen Whisky hier zusammenstellen.
Es gibt in der Speyside 56 Brennereien. Die meisten gehören 7 Internationalen Konzernen. Wann die kleinen Brennereien ihre Existenz verlieren ist nur eine Frage der Zeit. Die Riesen wie Macallan sind nicht zu übersehen.
Zum Schluss konnten wir noch in ihr Wi-fi, um nach der Post zu sehen, auch die letzten Seiten der Homepage hochzuladen und Whatsapp zu checken. Nach 3 Stunden gingen wir wieder zum Parkplatz.
Heidi trug unsere 8 kleinen Flaschen vorsichtig zum Auto. Sie trinkt eigentlich keinen Whisky. Vielleicht muß ich ihn nicht teilen. Genießen kann man auch allein.
Mein Traum platzte schneller als eine Seifenblase dies kann. Aus ihren 4 Flaschen gab es keinen Schluck für mich.



24.Tag
8.5
Mi

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Es ging heute zum Fyvie Castle. Es war ein Schloß, wo man den ehemaligen Reichtum riechen konnte. Bei dem Schloß konnte man Parallelen zu den englischen Schlössern ziehen.
Wieder sah man den Angestellten die Freude an, als wir kamen. Ein junger Mann führte uns durch die Räume, Gänge und Gemächer. Auf unsere Bitte hin, bekamen wir, wie in jedem Castle eine deutsche Beschreibung. Aber Heidi mußte trotzdem bei mir die eine oder andere Nachhilfe übernehmen.
Der erste Besitzer des Haddo House schenkte seinem Sohn das Fyvie Castle. Aber es stand schon seit dem 13. Jh. Beeindruckend waren die Waffen und Rüstungen, für den der so etwas liebt. Die Wendeltreppe mit 6m Durchmesser soll die größte hier in Schottland sein. Ein spanischer König hatte mit seiner Frau das Castel während seiner Hochzeitsreise besucht. Im ganzen Haus hingen auch Gemälde, bei einem wird vermutet, es sei von Rafael gemalt wurden. An einem Kamin waren Schnitzereien zu sehen. Der junge Mann redete hier von Pfirsichen. Heidi war aber der Meinung, es seien Quitten gewesen. Wandteppiche säumten unter anderem auch den Musiksaal. Natürlich gehörte es auch in diesem Haus dazu, etwas vom Meissner und Dresdner Porzellan vorzuweisen.
Der Garten war wieder eine Augenweide. Im Walled Garten wurden nur schottische Obstgewächse gezeigt. Noch nie habe ich so viele blühende Pflanzen Bärlauch gesehen. Auch die Hasenglöckchen säumten die Zufahrt in großer Anzahl. Die Arbeit der Gärtner konnte man nur bewundern.
Dann schnell zum Leith Hall. Aber es ging nichts schnell. Das eine Navi schickte mich im Schlossgarten falsch herum. Das Zweite, welches wir zur Hilfe nahmen, wollte uns 8 Stunden zu Fuß zum nächsten Castle schicken. Ein Neustart half da sehr wenig, denn jetzt sollten wir mit dem Fahrrad fahren. Jetzt bekam Heidi wieder die Straßenkarte auf den Schoß. Nach etwa 3 km fingen sich dann beide wieder, also das Garmin an der Frontscheibe, das uns schon bei Hinfahrt in die Irre führen wollte und das Smartphone mit Here, welches seinen Platz in der Mitte an den Luftauslässen hatte.
Das kleine Schloß hatte aber nur am Wochenende offen. Da ich auf dem Campingplatz keinen Internetzugang habe, konnte ich dies auch nicht vorher checken. So blieb uns nur der Garten. Diesmal war da ein Tulpenbeet, auf dem waren alle Farben durcheinander zu sehen. Der Gärtner sprach etwas deutsch, denn er war 16 Jahre als Kind in Deutschland. Nachdem das Schloss und der Garten zum Trust kam, versucht man den Garten in seine Ursprungsform (1930)zu bringen. Es wird noch dauern.



25.Tag
9.5
Do

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Auf nach Aberlour. Die Wanderung endete vorzeitig auf einem Gehöft. Der Bauer schickte uns zurück auf den richtigen Weg. Also bergab und über eine Hängebrücke für Fußgänger. Die Tourist Info kostete mich 30 min. Heidi und die Damen vom Service mußten sich erst über Gott und die Welt austauschen. Sie bestätigten uns, daß sie keine Informationen über Deutschland bekommen, sowie wir eigentlich nichts über Schottland erfahren. Es sei denn, es sind Informationen der Regierungen.
Das erste Geschäft welches wir betraten war ein alter und ehrwürdiger Kolonialwarenladen. Bemerkenswert war das Whiskyangebot. Heidi kaufte Oliven und ich bewunderte die Reihen an Flaschen, die mein Herz erwärmen ließen. Heidi schwatzte mit der Verkäuferin über deren Zöpfe. Diese waren wirklich wunderbar geflochten. Danach ging es die Straße einmal hoch und wieder runter. Letzte Woche war hier das Speyside Whiskyfestival. Um daran teilzunehmen, mußte das Taschengeld schon eine gewisse Höhe haben und wahrscheinlich auch noch sehr locker sitzen. Das
Mittagessen wartete, also wanderten wir wieder die 4km bergauf zurück.
Am Nachmittag ging es zur Knockando Woolmill. Eine Wassermühle die zum Antrieb für Spinnmaschinen und Webmaschinen genutzt wurde. Sie läuft seit dem 18. Jh. ohne Unterbrechung. Wir kamen etwas spät und bekamen keine Führung. Sie stellen heute noch Plaids und Tweeds her. Im vorhandenen Store konnte man Schals, Decken und Wolle kaufen und alles vom Schaf. Aber ! aber ! für einen Schal bekam man schon einen guten Tropfen Single Malt Scotch Whisky. Da bedarf es keiner Überlegung. Ich fragte erst gar nicht.



26.Tag
10.5
Fr

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In Elgin angekommen, das Auto abgestellt und nach der Tourist Info gefragt. Wir sollten zur Libraby, der städtischen Bibliothek, gehen. Dort wurden wir wieder höflich empfangen. Prospekte und Karten wurden übergeben und das Wi-fi war wieder umsonst. Dann wurde für uns telefoniert, die Karten für die Highland Games mußten abgeklärt werden.
Ein kurzer Besuch der Kathedrale, einer Ruine, die 1390 vom Wolf of Badenoch aus Rache abgebrannt wurde. Er war aus der Kirche geflogen, weil er sich von seiner Frau trennte. Während der Reformation wurde auch alles was gerade noch zu tragen ging weggeschleppt, selbst Teile des Mauerwerks.
Danach den PC wieder zum Auto gebracht. Wir besuchten noch das Denkmal des Duke of Gordon, das auf einem Hügel stand. Hier hatte man den Blick über die ganze Stadt. Wir lachten, denn hier oben hatte man auch einen guten Blick auf ALDI.
Die High Street hoch, das Muckle Cross bestaunt und wieder runter zum Auto, das Parkticket weitergegeben und einen kurzen Besuch bei Lidl.
Feierstimmung kam auf. Wir feierten Halbzeit. Obwohl wir uns über das Wetter nicht beschweren konnten, saßen wir heute das erste Mal draußen in der Sonne. Es gab zwar immer Mal Regen, aber wir wurden nie nass. Die -1,7°C des Nachts übergaben wir unserem Heizlüfter. Diejenigen, die mit dem Zelt unterwegs waren, haben sich auch nicht beschwert, aber wir fühlten eine starke Bewunderung, sie kippte aber in großes Mitleid um.



27.Tag
11.5
Sa

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Heute lassen wir zu, daß die Erde sich um uns dreht, denn wir versuchen uns nicht zu bewegen. Die Sonne war schon lange vor uns am werken. Wir liegen auf unseren Stühlen faul in der Sonne. Nach dem Essen machen wir uns dann doch auf. Duftown, die Stadt mit der größten privaten Whiskyfabrik der Welt. Wir laufen kurz über das Gelände der Distellery und lassen heute den Whisky links liegen.
Duftown selber, ist eher ein Ort, durch den man einfach fährt ohne anzuhalten. Wir schlenkern eine Runde um den Turm, der mitten in der Stadt steht. Essen ein Eis und denken mit Wehmut an Italien, denn so ein mieses Eis gibt es dort gar nicht!
Beim Bahnhof steht ein Wagon neben den Schienen. In ihm ist ein Kaffee. Ein Junge, der dort hilft macht uns eine kleine Freude, er spricht deutsch. Das hat er drei Jahre in der Schule gelernt. Der Zug von Duftown-Elgin (25 km) und zurück, ist wahrscheinlich nur für die Whiskytrinker unterwegs, damit sie die Straßen nicht unsicher machen.
Wir ziehen uns dann am Nachmittag noch den Rest der Sonne auf die Haut.
Danach beginne ich langsam wieder alle Behälter zu leeren bzw. den Trinkwasserbehälter zu füllen. Die Spiegel werden wieder angeschraubt. Der Kofferraum muß auch aufgeräumt werden. Morgen geht es nach Dingwall. Hoffentlich gibt es dort Internett.



28.Tag
12.5
So

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Es gibt Internet auf dem Campingplatz in Dingwall, das ergibt +++. Wir haben einen ruhigen Platz neben einer Eisenbahnstrecke, ---. Im Ort gibt es einen Lidl. In 15 km steht Morrison, ein Laden ähnlich Edeka. Wir verhungern also nicht.
Nach 7 Tagen ohne Wlan durchstöbern wir das Internet. Hasen auf dem Campingplatz, überall Hasen, wir haben aufgehört sie zu zählen.



29.Tag
13.5
Mo

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Das Ziel heute trägt den Namen Laxford Bridge. Das sind 122 km. Bemerkungswert sind die letzten 36 km. Dies ist eine einspurige Straße mit Ausweichbuchten für den Gegenverkehr oder wenn man höflich ist, dann für sich selber. Hier lernt man Schottland kennen, zumindest die Landschaft. Fahrradfahrer stören das Dahingleiten erst in den Sommermonaten. Angekommen an der Laxford Bridge sehen wir eine Bank auf einer Wiese stehen und daneben ein Gehöft auf dem wir wenden können. Heidi entschuldigt sich erst mal für mein Wendemanöver auf ihrem Grundstück, während ich das Auto am Wegesrand parke. Heidi schwatzt mit den alten Leuten, hört sich die Familiengeschichte an. Ich packe das Essen und die Seltersflasche und bewege mich zur Bank. Nachdem ich die Brücke fotografiert habe, schnabulieren wir das Mitgebrachte und begeben uns auf den Rückweg.
In Scourie beobachten wir neben einem Campingplatz die Ebbe vom Atlantik.
Wir fahren durch schöne Hügellandschaften. Die höchsten Berge sind zwischen 600 und 850 Meter. Die Schafe, die am Straßenrand liegen, stören mich nicht, während mein Beifahrer das Ganze mit Sorgen betrachtet. Aber wenn es den Schafen gerade dort am besten schmeckt, sollte man doch Tierliebhaber sein. Nach 280 km sind wir wieder am Wohnwagen.
Auf der Straßenkarte von Michelin sind ein Großteil der Straßen heute grün gezeichnet, daß bedeutete schöne Strecke durch Schottland.



30.Tag
14.5
Di

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Zum Inverewe Gardens ging es heute. Gleich zu Beginn der Fahrt habe ich mich zweimal verfahren. Das Mißtrauen zu den Navis ist diesmal falsch gewesen. Eine Postbotin, ganz in Rot, auch ihr Auto, half uns weiter.
Am Loch Maree halten wir an, zwei Wanderwege werden angezeigt. Da wir die Wanderschuhe schon anhaben, wählen wir einen, den kürzeren Weg. Die Ausschilderung vorbildlich, aber wir wollen eigentlich den Garden besuchen. Wir trafen zwei Deutsche aus Rosenheim, nette Leute, sie haben aber leider nur 3 Wochen Urlaub.


Der Inverewe Garden wurde 1865 gegründet. Hier wachsen auch exotisch Pflanzen. Auf den Schildern kann man nachlesen wo sie überall herkamen. Japan, China, Neuseeland, Südamerika und vieles mehr sind dabei die Herkunftsländer die wir uns gemerkt haben. Das Wohl der Pflanzen wird durch den Golfstrom gesichert.
Die vielen Besucher überraschten uns dann doch, die Parkplätze waren voll. Es sollen im Jahr etwa 200 000 Besucher sein, die in den sehr abgelegenen Ort kommen. Im Garten war aber für alle genügend Platz. Als wir den Garten besuchten, war gerade Ebbe. Das Haus des ehemaligen Besitzers war restauriert und für Besucher offen. Der Garten ist einer der nördlichsten gelegenen botanischen Gärten der Welt. Interessant und umfangreich waren auch die Sammlungen der unterschiedlichen Rhododendren. Erstaunt haben uns auch Eukalyptus-Bäume, die sich über den Garten verteilten.
Im Kaffee bediente eine Polin. Ein paar Worte wurden gewechselt.
Anschließend ging es noch an die Corrieshalloch Gorge, eine wirklich tiefe Schlucht. Der Weg über die Brücke zwang einen sich am Geländer fest zu halten, denn die Brücke schwankte in einer Art, das hatte ich so noch nicht erlebt. Die Schlucht ist etwa 1,5 km lang, 60 m tief und 10 m breit.
Das eigenartige an der Brücke war, es durften nur 6 Personen darauf. Obwohl auch 50 Personen Platz hätten. Die Wanderung ging über ca. 4 km.
Die letzten km fuhren wir in einer Reihe mit 20 anderen Autos einem LKW hinterher. Alle mit etwa 80 km/h, nur einer scherte aus und versuchte über mehrere Stationen den Konvoi zu überholen. Langsam besitze ich inzwischen auch diese Ruhe und kann mich beherrschen; wenn nicht, dann hilft mir mein Beifahrer deutlich.
Wir hatten heute vollen Sonnenschein und das bei 24°C. Das Wetter hat es die ersten vier Wochen mit uns gut gemeint.



31.Tag
15.5
Mi

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Heute ist Morrisons-Tag. Wir duschen, ziehen keine Wandersachen an und fahren 10 km zu Morrisons. Es ist ein Einkaufsladen, es ist alles etwas preisintensiver, aber in den Gängen steht nichts rum und es gibt genügend Platz für die Kunden. Wir kaufen auch bei Lidl, Aldi, und ASDA, aber ...
Wir ruhen nach den 2 Wandertagen. Die Sonne lädt uns ein, es ist sicher nicht nötig bei 25°C Unruhe zu verbreiten.
Doch dann fehlt plötzlich das rote Ladekabel, das schwarze, das blaue und das weiße ist dort wo es hingehört. Wir finden einiges noch von Italien aber das rote Ladekabel will sich nicht melden. Nach dem wir unsere Nerven mit einer Tafel Schokolade beruhigt haben finden wir es im Auto.





drück doch die Maus, die linke Taste 				meine ich



32.Tag
16.5
Do

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